Donald Trump wird neuer Präsident
Viele Menschen in Deutschland und in anderen Ländern sind am Mittwoch aufgewacht und haben einen Schock bekommen. In den Nachrichten hörten und lasen sie, dass Donald Trump der neue Präsident der USA wird. „Das darf doch nicht wahr sein!“ – dachten wohl die meisten. Und selbst in den USA, wo eine Mehrheit für Donald Trump gestimmt hat, sind viele Menschen entsetzt.
Wer ist Donald Trump?
Donald Trump stammt aus einer sehr reichen Familie und ist Geschäftsmann mit extrem viel Geld. Er hat viele Wolkenkratzer gebaut – und nach sich selbst benannt, wie den „Trump Tower“ in New York. Daher ist sein Name in den USA sehr bekannt. Viele Menschen kennen ihn auch aus dem Fernsehen. Er hat in mehreren Filmen mitgespielt und eine eigene Casting-Show moderiert, in der er neue Mitarbeiter für seine Firma gesucht hat. Donald Trump ist 70 Jahre alt und hat bisher noch nie als Politiker gearbeitet. Er war also nie Minister oder Abgeordneter in einem Parlament. Das ist so, als würde jemand sein Leben lang als Verkäufer arbeiten und dann plötzlich beschließen, Arzt zu werden.
Warum ist er so umstritten?
Donald Trump beschimpft und beleidigt seine Gegner und die, die er nicht mag. Auch über Frauen hat er schlecht gesprochen. Außerdem ist er sehr eingebildet: Er glaubt, dass er alles kann – sogar besser als andere. Im Wahlkampf hat er behauptet, dass es Amerika viel besser gehen wird, wenn er Präsident wird. Und dass er Amerika wieder groß und erfolgreich machen wird. Allerdings ließ er offen, wie er das genau anstellen will. Experten bezeichnen Trump als Populist. Populisten versprechen einfache Lösungen für schwierige Probleme.
Was hat Trump vor?
Im Wahlkampf hat Donald Trump Dinge angekündigt, die viele Menschen schockieren: Er will eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen, damit keine Mexikaner unerlaubt ins Land kommen. Er will Muslimen die Einreise in die USA verbieten und Einwanderer aus anderen Ländern zurück in ihre Heimat schicken. Außerdem findet er, dass noch mehr Amerikaner eine Waffe besitzen sollten, damit das Land sicherer wird. Trump will viele Regeln und Gesetze wieder rückgängig machen, die sein Vorgänger Barack Obama ausgehandelt hat: Das betrifft zum Beispiel die Krankenversicherung und den Klimaschutz. Trump glaubt nämlich, dass es den Klimawandel gar nicht gibt.
Warum wurde er gewählt?
In Deutschland können die meisten Menschen nicht verstehen, warum jemand wie Donald Trump die Wahl gewinnen konnte. Und auch viele Politiker sind besorgt: Sie befürchten, dass es schwieriger werden könnte, in Zukunft mit den USA zusammenzuarbeiten. Seine Wähler sehen das anders: „Er ist einer von uns“, sagen sie. Denn sie finden gut, dass er eben nicht aus der Politik kommt. Sie hoffen, dass er neuen Schwung in das bisherige System bringt. Und gerade weil er ausspricht, was er denkt, halten ihn seine Fans für ehrlicher als die anderen Politiker.
Viele Menschen sind unzufrieden, zum Beispiel weil sie arm sind oder seit Jahren keine Arbeit finden. Sie sehnen sich nach etwas Neuem, nach einer Alternative zur bisherigen Politik. So ähnlich ist das auch in Deutschland mit den Menschen, die die Partei Alternative für Deutschland (AfD) wählen. Sie wollen den anderen Politikern einen Denkzettel verpassen und wählen aus Protest die AfD, weil sie enttäuscht sind von den großen Parteien. Auch in vielen anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Österreich oder Schweden sind populistische Parteien sehr erfolgreich, die vieles anders machen wollen.
Von Kathy Stolzenbach
