Rettung aus der Luft

Rettung aus der Luft
Retter in der Luft (Bild: dpa)

Wenn die Rettungsflieger in ihren Hubschrauber springen und abheben, geht es um Menschenleben. Wir haben die Ärzte und Sanitäter, die in Berlin mit dem Hubschrauber „Christoph Berlin“ herumfliegen, einen Tag lang begleitet:

Der Einsatz beginnt

Notarzt Dr. Jörg Beneker

Notarzt Dr. Jörg Beneker

Es ist ziemlich früh morgens, als in der Rettungs-Station zum ersten Mal der Alarm schrillt. „Was haben wir?“, ruft Notarzt Jörg Beneker. „Verkehrsunfall“, antwortet sein Assistent Danny Jonik. Beide laufen sofort zum Hubschrauber.

Der Hubschrauber ist schon startklar: Die Rotor-Blätter drehen sich bereits. Pilot Thomas Reimer sitzt im Cockpit. Wenig später ist der Rettungs-Hubschrauber in der Luft und dreht knatternd ab.

Was ist passiert?

Diesmal hat es auf einer Landstraße im Bundesland Brandenburg gekracht. Zwei Autos sind zusammengestoßen. Einige Personen sind verletzt. Mehr wissen Doktor Jörg Beneker und seine Kollegen noch nicht. Nach rund zehn Minuten schwebt „Christoph Berlin“ über dem Einsatzort.

Die Landung

„Dort drüben, das Maisfeld, das nehmen wir“, sagt Pilot Thomas Reimer. Auch Notarzt und Rettungs-Assistent helfen bei der Landung. „Keine Pferde, keine Hindernisse, alles ok“, sagt Jörg Beneker.

Staub und Blätter wirbeln auf, als der weiß-rote Hubschrauber vorsichtig auf dem Feld aufsetzt. Jörg Beneker und sein Assistent schnappen sich den Notfall-Rucksack und laufen zum Unfallort. Rettungswagen und Feuerwehr sind auch schon da.

Zurück ins Krankenhaus, schnell!

Die Luftretter laden eine Verletzte in den Hubschrauber. (Bild: dpa)

Die Luftretter laden eine Verletzte in den Hubschrauber. (Bild: dpa)

Die Helfer stellen schnell fest: Die beiden Autofahrer haben großes Glück gehabt. Sie sind nur leicht verletzt. Trotzdem soll eine Autofahrerin mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus fliegen. Sie ist schwanger und bekommt bald ein Baby. „Für Mutter und Kind ist der Transport in der Luft schonender“, erklärt der Notarzt. Die Frau wird auf einer Trage zum Hubschrauber geschoben. Wenige Minuten später hebt „Christoph Berlin“ wieder ab.

Jörg Beneker beruhigt die Patientin. „Machen Sie sich keine Sorgen, es ist soweit alles in Ordnung“, sagt der Arzt. Er fliegt schon seit mehr als 20 Jahren als Arzt mit dem Rettungshubschrauber zu Einsätzen. Auch wenn er manchmal schlimme Dinge sieht, mag er seinen Job doch sehr. „Nach unserem Eintreffen geht es den Menschen meist innerhalb weniger Minuten besser. Das ist ein tolles Gefühl.“

Wer hat die Luftrettung ins Leben gerufen?

Vor mehr als 40 Jahren war das Rettungs-System in Deutschland noch nicht so gut organisiert wie heute. Ein kleiner Junge kam zum Beispiel im Jahr 1969 ums Leben, weil die Retter erst knapp eine Stunde nach dem Unfall eintrafen. Seine Eltern wollten, dass so etwas keinem anderen Kind mehr passiert. Sie gründeten einen Verein, der die Notfall-Rettung in Deutschland verbessern sollte. Zum Beispiel mit Hubschraubern, die schnell am Einsatzort sein können.

Was tun die Rettungsflieger noch?

Rettungs-Hubschrauber wie „Christoph Berlin“ sind nicht nur bei Auto-Crashs oder anderen Notfällen gefragt. Oft werden auch sogenannte Intensiv-Transporte von den Rettungsfliegern erledigt. Das bedeutet: Patienten werden zwischen zwei Krankenhäusern mit dem Hubschrauber transportiert – schnell und sicher.

Von dpa