Was ist in der Türkei los?
Plötzlich ging alles ganz schnell. Am Freitagabend verkündete das Militär in der Türkei: Wir haben Präsident Erdogan gestürzt – jetzt haben wir die Macht. Eine solche Machtübernahme durch das Militär nennt man auch Putsch. Doch der Putsch in der Türkei ist nicht gelungen.
Denn wenig später meldete sich Präsident Erdogan zu Wort. Er sei unterwegs in die Hauptstadt, wohlauf und vor allem weiterhin: Präsident. Er rief seine Anhänger dazu auf, gegen die Soldaten zu protestieren. Rund 1500 Soldaten ließ er verhaften.
Auf den Straßen kam es auch zu Gewalt, Schüssen und Explosionen. Mehr als 250 Menschen sollen dabei gestorben sein. Mehr als 1000 Menschen wurden wohl verletzt. Noch immer ist die Lage unübersichtlich. Auch Nachrichtensender wissen oft nicht genau, was los ist. Das Studio des Senders CNN wurde am Freitag für kurze Zeit sogar von Soldaten besetzt.
Alte Freunde, neue Feinde
Erdogan und seine Fans geben Fethullah Gülen die Schuld an dem Putsch. Er ist Prediger und lebt in den USA. Früher waren Gülen und Erdogan dicke Freunde. Gülen hatte sehr viel Einfluss in der Politik. Dann zerstritten sich die beiden heftig. Erdogan glaubt, dass Gülen das Militär beeinflusst hat, um ihn zu stürzen. Gülen sagt: Das stimmt nicht.
Von ann