Putin wird bestimmt schon wieder Präsident

Wladimir Putin, Präsident von Russland, spricht zu Mitarbeitern des Almasow-Medizinforschungszentrums. Foto: Anatoly Maltsev/POOL EPA/AP/dpa
Wladimir Putin. Foto: dpa

Das Spannende an einer Wahl ist, dass man nicht weiß, wer gewinnt. Eigentlich. Denn dass am Sonntag der russische Präsident Wladimir Putin zum wiederholten Mal gewählt wird, steht für die Experten fest.

Seit 19 Jahren regiert Putin das größte Land der Welt. Wer ist dieser Mann? Und warum sind sich die Experten so sicher, dass er wieder gewählt wird? Wir stellen dir drei wichtige Gründe vor – doch eines soll vorher gesagt sein: Viele glauben, dass es bei der Wahl selbst nicht mit rechten Dingen zugehen wird.

1. Viele Russen finden den starken Mann gut

Wladimir Putin ist 65 Jahre alt, er hat zwei Töchter und ist geschieden. Er war schon drei Mal Präsident von Russland und zwischendurch Ministerpräsident von Russland.

ARCHIV - 08.11.2006, Russland, Moskau: Wladimir Putin, Präsident von Russland, hält eine Pistole an einem Schießstand im damals neune Hauptsitz des russischen Geheimdienstes (Archivfoto vom 08.11.2006). (Foto: epa Tass Pool/ITAR-TASS_POOL/dpa)

Der russische Präsident Wladimir Putin zeigt sich gerne stark. Hier ist er mit Waffe an einem Schießstand des Geheimdienstes zu sehen. (Foto: epa Tass Pool/ITAR-TASS_POOL/dpa)

Es gibt Fotos von ihm, auf denen er mit nacktem Oberkörper durch die wilde Natur reitet oder sich irgendwie anders als starker Mann darstellt. Das gefällt vielen Russen – genauso wie Putins politische Aktionen.

Er hat sich mit seiner Armee zum Beispiel in den Krieg in Syrien eingemischt. Und im Jahr 2014 hat er behauptet, die Region Krim in der Ukraine würde eigentlich zu Russland gehören – und sie wieder zu einem Teil von Russland gemacht. Die Politiker in Europa waren entsetzt, viele Menschen im russischen Volk fanden das gut.

Durch solche Aktionen bekommen sie das Gefühl, dass die Russen ein starkes, wichtiges und besonderes Volk sind. Außerdem lenkt sie das auch davon ab, dass viele Russen arm sind. In einer wichtigen Rede hat Wladimir Putin versprochen, mehr gegen Armut und Arbeitslosigkeit zu tun, wenn er wiedergewählt wird.

2. Konkurrenten haben keine Chance

Sieben andere Kandidaten treten bei der Wahl gegen Putin an – doch niemand wird ihn besiegen können. Denn sein größter Gegner darf wegen einer Bewährungsstrafe gar nicht bei der Wahl antreten. Er heißt Alexej Nawalny und kritisiert die russische Regierung. Nawalny sagt zum Beispiel, dass die meisten russischen Politiker bestechlich seien. Mit seinen Texten, die er im Internet veröffentlicht, erreicht Nawalny viele Menschen. Gemeinsam mit ihnen demonstriert er auf der Straße gegen die Regierung.

Wegen seiner Aktionen wurde Nawalny schon oft festgenommen und ins Gefängnis gebracht. Dass er so viele Menschen auf seiner Seite hat, scheint der Regierung Angst zu machen.

3. Keine freie Berichterstattung

Dass die sieben anderen Kandidaten eigentlich gar keine Chance gegen Putin haben, liegt auch an den Medien. Denn genau wie viele Deutsche gucken die Russen gerne Fernsehen.

Vielleicht erinnerst du dich an den Wahlkampf in Deutschland im vergangenen Sommer? Damals wurde in Fernsehen, Radio, Zeitungen und Internet total viel über die verschiedenen Kandidaten und Parteien berichtet. So etwas gibt es in Russland fast nicht.

Wladimir Putin und seine Regierung kontrollieren die Medien (vor allem die Fernsehsender) schon seit vielen Jahren. Sie bestimmen also, was gesendet wird. Und das sind natürlich viele gute Dinge über Wladimir Putin – und sehr wenig über seine Gegner.

Von Angela Sommersberg

Hallo, Präsident Putin!