Politiker wollen mehr für begabte Kinder tun

Es klingt erst mal ungerecht: Manchen Kindern fällt die Schule wahnsinnig leicht. Sie können zum Beispiel schon lesen und schreiben, obwohl das gerade erst im Unterricht dran ist. Denn sie haben es sich vorher selbst beigebracht. Oder neue Matheaufgaben sind für sie ein Klacks. Während andere dabei ins Schwitzen kommen.

Erwachsene sagen über diese Kinder häufig: Sie sind hochbegabt. „Diese Kinder können sehr schnell und sehr gut denken. Sie haben einen sehr klugen Kopf”, sagt die Fachfrau Lea Arenz. „Sie können neue Dinge schnell auffassen und weiterverarbeiten.”

Von wegen Streber

Streber, könnte man jetzt vielleicht schnell über diese Kinder denken. „Das stimmt aber überhaupt nicht”, sagt Lea Arenz. „Im Gegenteil. Sehr kluge Kinder lernen nicht mehr als die anderen. Häufig lernen sie fast überhaupt nicht. Sie sind einfach so gut.”

Das bedeutet aber nicht, dass besonders begabte Kinder immer die Besten in der Klasse sind. „Der Unterricht ist für sie oft zu langweilig und zu langsam”, erklärt die Fachfrau. Deswegen kann es passieren, dass diese Schüler sich zurückziehen und vor sich hin träumen. Oder sie geben sich absichtlich nicht so viel Mühe, weil sie nicht auffallen wollen.

Lehrer sollen besser geschult werden

Mit diesem Thema haben sich am Donnerstag und Freitag auch Politiker in der Hauptstadt Berlin beschäftigt. Sie wollen dafür sorgen, dass mehr für begabte Schüler in Deutschland getan wird. So sollen Lehrer geschult werden, damit sie überhaupt erkennen, dass ein besonders kluger Schüler in der Klasse sitzt.

„Es ist wichtig, dass begabte Kinder gefördert werden, wenn sie unterfordert sind”, sagt Lea Arenz. Der Lehrer könnte ihnen zum Beispiel Aufgaben geben, die schwieriger sind als die Aufgaben für den Rest der Klasse.

Warum manche Menschen klüger sind als andere, ist nicht genau klar. Forscher sind sich aber einige darin, dass Intelligenz auch von den Eltern vererbt wird. Wie gut sich eine Begabung zeigt, hängt aber auch von anderen Dingen ab. Davon etwa, wie jemand aufwächst, erklärt die Fachfrau Lea Arenz.

Von dpa