Wann ist Nachhilfe sinnvoll?

Unterricht nach der Schule, das ist für viele Schüler normal. Sie bekommen Nachhilfe. Zum Beispiel von einem älteren Nachbarskind oder von Studenten. Sie vertiefen den Unterrichtsstoff mit den Kindern und helfen, wenn sie etwas nicht verstehen. Zu dem Thema Nachhilfe stellten Fachleute am Mittwoch eine Studie vor.

Darin steht: Mehr als eine Million Schüler in Deutschland bekommen Nachhilfe. Es geht um Schüler im Alter von 6 bis 16 Jahren. Ganz oben steht bei der Nachhilfe das Fach Mathe. Auf den zweiten Platz landeten Fremdsprachen.

Verpasstes nachholen

Aber ist Nachhilfe eigentlich immer sinnvoll? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Wichtig ist es, genauer hinzuschauen, sagt der Experte Klaus Klemm.

„Sinnvoll ist Nachhilfe zum Beispiel, wenn man etwas in der Schule verpasst hat. Zum Beispiel weil man längere Zeit krank war.“ Oder wenn die Familie umgezogen ist und man an eine andere Schule kommt. Dann wird dort in einem Fach vielleicht Stoff durchgenommen, den man noch nicht kennt. Dann kann Nachhilfe helfen, den fehlenden Stoff nachzuholen.

Nachhilfe kann stressen

Häufig bekommen Kinder auch Nachhilfe, weil ihre Noten zu schlecht sind. Oder die Eltern glauben, dass die Noten zu schlecht sind. Um zum Beispiel nach der Grundschule eine Zulassung für das Gymnasium zu bekommen. In diesen Fällen könnte Nachhilfe problematisch werden, sagen die Experten.

„Bekommt man über Monate oder sogar Jahre Nachhilfe, kann das Stress verursachen“, sagt der Experte Klaus Hurrelmann. Ständige Hilfe sei nicht gut. „Dann erhält das Kind den Eindruck: Ich brauche immer jemanden, der mir hilft. Und es hört auf, sich selbst zu kümmern“, sagt Klaus Klemm.

Fragt den Lehrer!

Wenn deine Eltern über Nachhilfe nachdenken, solltet ihr das gemeinsam mit deinem Lehrer besprechen, raten die Experten. „Er kann besser einschätzen, was sinnvoll ist“, sagt Klaus Klemm. Soll es dann tatsächlich Nachhilfe sein, ist eines wichtig: Du solltest mit abstimmen dürfen, wer dir Nachhilfe gibt.

Von dpa