Mit der Duck im Wasser und an Land

Mit der Duck im Wasser und an Land

Stell dir vor, du könntest in Köln, statt über eine Brücke zu fahren, wo oft Stau ist, einfach die Abkürzung  nehmen und mit dem Auto im Rhein weiterfahren? Das wäre cool, oder? Tatsächlich kann man das in einigen Städten machen.  Zum Beispiel in Boston, einer großen Stadt an der Ostküste von  Amerika. Dort gibt es seit 21 Jahren die Duck-Tours.

Der Name

Duck  – das ist das englische Wort für  Ente – heißen diese Amphibienfahrzeuge, also Autos, die an Land und im Wasser fahren können. Nicht,  weil sie sich wie Enten an Land und im Wasser bewegen, sondern weil ihr richtiger Name DUKW ist. In  der Militärsprache steht der Buchstabe „D“  für  das Baujahr der ersten „Ente“, es ist das Jahr 1942. Der Buchstabe „U“ steht für die hohlbäuchige Form des Fahrzeugs, die das Schwimmen auf dem Wasser ermöglicht. „K“ steht für Vorderrad- , das „W“ für Hinterradantrieb. Weil man DUKW nicht wirklich gut als Wort aussprechen konnte, es aber an das englische Wort „Duck“ erinnert, wurde der Spitzname Duck schnell üblich  im Sprachgebrauch.

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Die Geschichte

Die Ducks wurde im Zweiten Weltkrieg erfunden. Die Amerikaner, die damals zusammen mit den Franzosen, Briten und Russen gegen die Deutschen kämpften, brauchten dringend ein Transportfahrzeug, das Vorräte vom Schiff an Land bringen konnte.

Wichtigster Einsatz

Insgesamt 21 137 Wasser-Lkw wurden gebaut. Eine besonders wichtige Rolle spielten sie, als die Amerikaner im Jahr 1944 in Nordfrankreich landeten, um die Franzosen und andere Völker Europas von den deutschen Soldaten zu befreien. Damals brachten die Ducks in 90 Tagen 18 Millionen Tonnen Vorräte an Land, um die Soldaten zu versorgen, die von Schiffen aus an den Stränden Frankreichs gelandet waren.

So funktioniert’s

Die Ducks haben sechs Reifen wie ein Lastwagen, zusätzlich aber noch eine Schiffsschraube und zwei Ruder, die zu arbeiten beginnen, sobald die Duck ins Wasser taucht. An Land erreicht sie  bis eine Geschwindigkeit von bis zu 80, im Wasser etwa zehn Kilometer in der Stunde.

Ducks für Touristen

Die ersten Ducks fuhren schon im Jahr 1946 im mittleren Westen der USA, im Staat Wisconsin. Später gab es die Duck-Tours vor allem in Küstenstädten oder Städten mit einem Fluss. Es gibt sie inzwischen in London, San Francisco, Singapur oder Miami.  In Boston  kaufte der ehemalige Bankangestellte Andy Wilson im Jahr 1994 vier Ducks, die am Tag etwa 600 Fahrgäste beförderten, jetzt sind es  4500, die in  28 Ducks sitzen.

Quak, quak statt Hallo

Es ist inzwischen ganz üblich, dass Fußgänger der vorbeifahrenden Ente zuquaken. Die Fahrgäste quaken oder winken dann zurück

Von Lioba Lepping