Meerjungfrau feiert Geburtstag

Meerjungfrau feiert Geburtstag
Die Bronzefigur ´Kleine Meerjungfrauª sitzt an der Uferpromenade Langelinie in Kopenhagen. Foto: Nicole Becker/dpa-Zentralbild/dpa

Bestimmt kennst du sie auch, die Geschichten von Arielle, der Meerjungfrau, und ihrem Freund Fabius, dem Doktorfisch. Und dann gibt es natürlich noch die Krabbe Sebastian, die Arielles Abenteuer gerne mal an König Triton verpetzt.

An diesem Wochenende vor 30 Jahren lief der Film „Arielle, die Meerjungfrau“ zum ersten Mal im Kino. Aber hättest du gedacht, dass die Geschichte eigentlich schon viel älter ist? Wie alt, das erfährst du hier!

Foto: SAT.1/© Disney. All rights reserved/obs

Der Kinofilm

Am 17. November 1989 kam der Disney-Zeichentrickfilm in den USA in die Kinos. Ein Jahr später lief er in deutscher Übersetzung bei uns in Deutschland. In dem Film geht es um die kleine Meerjungfrau, die sich danach sehnt, ein Mensch zu sein. Eines Nachts rettet Arielle einen Prinzen vor dem Ertrinken und verliebt sich in ihn. Darüber ist ihr Vater, König Triton, sehr sauer. Er mag die Menschen nämlich nicht. Deswegen macht Arielle einen gefährlichen Handel: Die böse Meerhexe verwandelt sie für drei Tage in einen Menschen. In dieser Zeit muss Arielle Erik dazu bringen, sich in sie zu verlieben – sonst wird sie wieder eine Meerjungfrau und verliert ihre Seele an die Hexe. Doch dann geht alles schief… Letztlich, so viel können wir an dieser Stelle aber verraten, geht die Geschichte gut aus.

Hans Christian Andersen. Bild: Wikipedia

Das Märchen

Ganz anders ist das aber in dem Märchen, das die Idee für den Film gegeben hat: Hier stirbt die Meerjungfrau am Ende und wird zu einem Geist. Ausgedacht hat sich das Märchen ein Schriftsteller aus Dänemark im Jahr 1837, also vor 182 Jahren: Hans Christian Andersen. Mehr als 160 Märchen hat Andersen geschrieben, darunter „Des Kaisers neue Kleider“ oder „Das hässliche Entlein“. Seine Märchen sind auf der ganzen Welt bekannt. Und das, obwohl es am Anfang gar nicht gut aussah für Hans Christian: Er wurde am 2. April 1805 in der Stadt Odense in Dänemark geboren. Seine Eltern waren sehr arm und Hans Christian konnte nur selten zur Schule gehen. Aber er hatte einen Traum: Er wollte Schauspieler werden. Mit 14 Jahren zog er deshalb in die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Dort fand er einen Unterstützer, der ihm die Schule und sogar ein Studium bezahlte. Schauspieler wurde er zwar nicht, aber ein berühmter Schriftsteller. Er starb am 4. August 1875. Eine Statue von der kleinen Meerjungfrau im Hafen von Kopenhagen erinnert an Andersen.

Foto: Jochen Lübke/dpa

Die Sage

Du kennst sicher auch andere Märchen wie „Hänsel und Gretel“, „Rumpelstilzchen“ oder „Aschenputtel“. Die haben die Brüder Grimm aufgeschrieben. Sie haben sie aber nicht erfunden – Menschen haben sie sich schon sehr lange gegenseitig erzählt. Die Brüder Grimm haben solche Geschichten nur gesammelt und aufgeschrieben. Das war also ganz anders als bei Hans Christian Andersen, der sich die Märchen selbst ausgedacht hat. Trotzdem hatte auch Andersen wohl oft uralte Sagen und Geschichten im Kopf, wenn er die Märchen geschrieben hat. Bei „Die kleine Meerjungfrau“ war das wohl die Sage der „Undine“ – das ist eine Wasserfrau, die erst dann eine Seele bekommt, wenn sie einen Menschen heiratet. Auch in anderen sehr alten Geschichten kommen Wesen vor, die halb Frau, halb Fisch sind. Und noch heute finden viele Menschen Meerjungfrauen faszinierend – vielleicht auch du. Deswegen gibt es zum Beispiel Fernsehserien wie „H2O – Plötzlich Meerjungfrau“. Übrigens: Von Arielle soll es demnächst eine neue Verfilmung geben. Mit echten Schauspielern, aber leider ohne echte Meerjungfrauen.

Von Angela Sommersberg