Langer Weg ins Weiße Haus

Langer Weg ins Weiße Haus
Noch ist Barack Obama (rechts) Präsident. Wird Hillary Clinton (links) als Nächstes gewählt? (Foto: dpa)

Am 8. November wählen die US-Amerikaner einen neuen Präsidenten. Bis dahin dauert es noch lange. Doch der Kampf um den Einzug ins Weiße Haus, den Wohnsitz des Regierungschefs, hat längst begonnen. In den USA entscheiden Vorwahlen darüber, wer als Kandidat antritt.

Wahl der Kandidaten

US-Präsident Barack Obama bekommt einen neuen Nachfolger. (Foto: dpa)

US-Präsident Barack Obama bekommt einen neuen Nachfolger. (Foto: dpa)

In Vorwahlen wird entschieden, wen die Parteien ins Rennen schicken. Denn pro Partei kann nur einer der vielen Bewerber bei der Wahl antreten. Es gibt in den USA zwei große Parteien: Die Demokratische und die Republikanische Partei. Der jetzige Präsident, Barack Obama, gehört zu den Demokraten. Er darf aber nicht noch einmal antreten, weil er schon zweimal gewählt wurde.  Die erste Vorwahl fand am Montag im Bundesstaat Iowa statt. In den nächsten Monaten folgen alle anderen Bundesstaaten. Die letzten Vorwahlen sind am 7. Juni. Endgültig werden die Kandidaten erst bei den sogenannten Wahlparteitagen im Juli bestimmt.

Zwei Arten von Vorwahlen

Wer darf im Weißen Haus regieren? (Foto: dpa)

Wer darf im Weißen Haus regieren? (Foto: dpa)

Es gibt zwei verschiedene Arten von Vorwahlen. Sie heißen „Caucus“ und „Primary“. Beim „Caucus“ versammeln sich überall im Bundesstaat Parteimitglieder in Hallen, Schulen oder Kirchen und diskutieren über die Kandidaten. Manchmal sind bei diesen Treffen Hunderte Menschen, in kleinen Dörfern sitzen manchmal nur 20 Mitglieder in der Küche eines Bauernhofs. Am Ende stimmen sie über die Kandidaten ab. Bei den Republikanern läuft das geheim ab, bei den Demokraten wird für alle offensichtlich abgestimmt. In Iowa wird nach diesem „Caucus“-System gewählt. In den meisten US-Bundesstaaten gibt es dagegen einen „Primary“: Die Menschen können an einem bestimmten Tag in einem Wahllokal ihre Stimme abgeben. In manchen Staaten dürfen nur Parteimitglieder abstimmen, in anderen alle Bürger.

Kandidaten der Demokraten

Hillary Clinton gehört zu den Demokraten. (Foto: dpa)

Hillary Clinton gehört zu den Demokraten. (Foto: dpa)

Die bekannteste Kandidatin ist Hillary Clinton. Sie ist die Ehefrau von Bill Clinton, der von 1993 bis 2001 Präsident der USA war.  Hillary Clinton verlor 2008 gegen Obama bei der Wahl um die Präsidentschaftskandidatur. Dafür war sie von 2009 bis 2013 Außenministerin in seiner Regierung. Die 68-Jährige wäre die erste Frau, die für das höchste Amt der USA kandidiert. Doch dafür muss sie sich erst einmal gegen den 74-jährigen Politiker Bernie Sanders durchsetzen. Obwohl er schon alt ist, hat er vor allem viele junge Fans. Weiterer Kandidat der Demokraten ist der 53-jährige Martin O’Malley.

Kandidaten der Republikaner

Donald Trump (Foto: dpa)

Donald Trump (Foto: dpa)

Bei den Republikanern sorgt Donald Trump mit seinen Sprüchen und extremen Ansichten immer wieder für Schlagzeilen. Er hetzt zum Beispiel gegen mexikanische Einwanderer. Der 69-jährige Milliardär war bisher nicht in der Politik aktiv. Auch Jeb Bush steht zur Wahl. Der 62-Jährige kommt aus der berühmten Bush-Familie: Schon sein Vater und sein älterer Bruder waren Präsidenten. Weitere Kandidaten sind der 45-jährige Anwalt Ted Cruz, der 57-jährige Rick Santorum, der bei der Wahl im Jahr 2012 in der Vorentscheidung gegen seinen Mitbewerber Mitt Romney verlor. Insgesamt gibt es elf republikanische Kandidaten.

Update: Die Stimmen im Staat Iowa wurden am Dienstag ausgezählt. Donald Trump ist bei den Republikanern nur Zweiter geworden. Gewonnen hat bei der konservativen Partei Ted Cruz. Er ist sehr religiös. Bei den Demokraten hat Hillary Clinton gewonnen. Aber auch dort war es spannend: Bernie Sanders hatte fast so viele Stimmen wie sie!

Von Kathy Stolzenbach