Kurz erklärt: Wie entsteht eine Mondfinsternis?
Morgen Abend, wenn es dunkel wird, kannst du etwas Seltenes am Himmel beobachten: eine totale Mondfinsternis. Dabei stehen Erde, Mond und Sonne so zueinander, dass wir den Mond kaum noch sehen können! Wie das sein kann? Das erfährst du hier.
Die Bildkombo zeigt von links oben nach rechts unten die verschiedenen Phasen der totalen Mondfinsternis. Foto: Sven Hoppe/dpa
Was passiert bei einer Mondfinsternis?
Du weißt vielleicht, dass der Mond nur leuchtet, weil er das Licht von der Sonne reflektiert, also zurückwirft. Bei einer Mondfinsternis steht die Erde genau zwischen dem Mond und der Sonne. Das heißt, dass die Erde das Sonnenlicht abblockt. Die Erde wirft nur noch einen Schatten auf den Mond.
Wenn das Licht nicht mehr zum Mond durchdringt, weil die Erde davor steht, kann er nicht mehr leuchten. Das nennt man totale Mondfinsternis oder Mondeklipse. Ein kleiner Teil des Sonnenlichts, das rote Licht, schafft es aber an der Erde vorbei. Deshalb sieht man den Mond auch während der Finsternis noch ein kleines bisschen. Er leuchtet dann rötlich. Deshalb nennen den Mond manche Menschen in so einer Nacht auch „Blutmond“.
Wie oft gibt es eine Mondfinsternis?
Der Mond dreht sich innerhalb eines Monats einmal um die Erde. „Dass die Erde dann zwischen ihm und der Sonne steht, kommt häufig vor“, sagt Tim Ruster, der im Planetarium in Köln-Nippes arbeitet. Selten ist aber, dass die Erde das komplette Sonnenlicht blockiert. „Das passiert nur alle paar Jahre“, sagt Tim Ruster. Das Besondere am Freitagabend ist auch, dass die Eklipse sehr lange dauert: mehr als zwei Stunden! Sie beginnt abends um 20.45 Uhr und erst ab 23.15 Uhr ist der Mond wieder voll zu sehen. Mond und Erde laufen auf verschiedenen Bahnen um die Sonne. Je nachdem wie sie stehen, dauert die Mondfinsternis länger oder kürzer. „Dass sie so lange zu sehen ist, kommt nur alle hundert Jahre vor“, sagt Tim Ruster.
Wie kann man das voraussagen?
Seit vielen Jahren können die Menschen die Umlaufbahn der Planeten berechnen – „fast auf die Sekunde genau“, sagt Tim Ruster. Der Wissenschaftler Johannes Kepler fand vor rund 400 Jahren heraus, wie sich die Planeten bewegen. Er formulierte drei Gesetze, mit denen man heute noch die Umlaufbahnen errechnen kann.
Wie ist der Mond eigentlich entstanden?
„Der Mond ist einmal ein Teil der Erde gewesen“, erklärt Tim Ruster. Vor ungefähr vier Milliarden Jahren – das ist schon sehr, sehr lange her – stieß die Erde mit einem anderen Planeten zusammen. Der hieß „Theia“. Bei dieser Kollision wurden Teile der Erde herausgerissen. Sie kamen in die Umlaufbahn und formierten sich dann zu unserem Mond. „Da oben ist eigentlich ein verlorenes Stück Erde“, beschreibt der Planeten-Experte. „Es war natürlich niemand dabei, aber das ist die wahrscheinlichste Theorie.“
Gibt es auch eine Sonnenfinsternis?
Ja. Es gibt nicht nur Mond-, sondern auch Sonneneklipsen. Dabei schiebt sich dann der Mond zwischen Erde und Sonne. Das sieht dann so aus, als würde die Sonne verschwinden und auf der Erde wird es dunkel. „Früher dachten die Leute, dass der Mond genauso groß ist wie die Sonne, weil er die Sonne verdecken konnte“, sagt Tim Ruster. Aber es ist so, dass der Mond näher an der Erde dran ist als die Sonne und deshalb größer wirkt. Sonnenfinsternisse kommen übrigens sehr selten vor. Manchmal kann man das Spektakel auch nur in bestimmten Teilen der Erde sehen. Die Sonne scheint ja nicht überall gleichzeitig.
Wenn du noch mehr über die Planeten und ihre Umlaufbahnen erfahren möchtest, kannst du das Planetarium in Nippes besuchen. Dort gibt es auch besondere Führungen für Kinder. Weitere Infos: www.koelner-planetarium.de
VON JENNIFER WAGNER
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