Küchlein für den Weihnachtsmann

Küchlein für den Weihnachtsmann
So sehen fertige Panettone-Kuchen aus. Foto: Karl Mathis/epa/dpa

Was wird Weihnachten bei dir zu Hause gegessen? Bei vielen Leuten ist das jedes Jahr ähnlich: Gans mit Rotkohl oder Würstchen mit Kartoffelsalat. Wir stellen dir vor, was Menschen in anderen Ländern in der Adventszeit essen

Früher war Fleisch drin, heute sind sie süß: Mince Pies. Foto: picture alliance / dpa

Großbritannien

Ohne Süßes geht es in der Weihnachtszeit nicht! Das sehen auch die Menschen im Land Großbritannien so. Während es bei uns Lebkuchen oder Dominosteine gibt, essen die Briten besonders gerne Mince Pies.

Das sind kleine Küchlein. Gefüllt waren sie früher mit Fleisch. Das Wort „mince“ bedeutet nämlich hacken und wird besonders in Bezug auf Hackfleisch verwendet. Doch das klingt gar nicht wie Nachtisch!

Die Füllung ist heute aber süß und vegetarisch. Darin sind etwa Rosinen, Preiselbeeren, Nüsse, Honig und weihnachtliche Gewürze wie Zimt. Eigentlich gehört auch etwas Alkohol in die Küchlein, aber den kann man auch weglassen.

Für einen besonderen Gast gibt es die Mince Pies auch: Es ist in Großbritannien üblich, dass ein paar der Küchlein und ein Glas Milch am Abend vor der Bescherung aufgestellt werden. Damit soll sich der Weihnachtsmann etwas stärken, wenn er die Geschenke bringt.

Hühnchen in knusprigem Teig: Das wird in Japan besonders gerne in der Weihnachtszeit gegessen. Foto: David Langenbein/dpa

Japan

Hühnchen wird in sehr vielen Ländern der Welt gerne verspeist. Mal wird es im Ofen gebacken, mal in der Pfanne gebraten oder gegrillt. Im Land Japan in Asien wird eine bestimmte Zubereitung an Weihnachten besonders gerne gegessen.

Die meisten Menschen in dem Land sind keine Christen. Doch auch wenn an den Weihnachtstagen in Japan vieles abläuft wie an normalen Tagen, feiern die Menschen das Fest.

Was für viele dazu gehört: Ein Gang zu einem Fast-Food-Restaurant, um frittiertes Hühnchen zu essen. Beim Frittieren wird das Lebensmittel eine Zeit lang in heißes Fett getan und gebacken. Das Weihnachts-Hähnchen in Japan ist dann von einer Art knusprigem, fettigen und salzigen Teig umhüllt.

Aber warum ausgerechnet frittiertes Hühnchen? Der Grund soll eine Werbung sein, die es in Japan vor rund 50 Jahren gab. Seitdem verbinden viele Japaner und Japanerinnen Weihnachten offenbar mit dem Hühnchen einer speziellen Fast-Food-Firma. Es ist sogar so beliebt, dass man vorbestellen kann.

Truthahn kommt in Nordamerika an mehreren Feiertagen gerne auf den Tisch. Foto: Larry Crowe/AP/dpa

USA und Kanada

Gans oder Ente werden bei uns in Deutschland an Weihnachten gerne gegessen. In den Ländern USA und Kanada kommt an den Feiertagen dagegen oft ein anderer Vogel auf den Tisch: der Truthahn. Die Vögel haben ein überwiegend dunkles Federkleid und haben am Kopf einen roten Hautlappen, der sehr auffällig ist. Truthähne werden ungefähr zehn Kilo schwer.

Dazu gibt es viele Beilagen: Kartoffelpüree, Möhren, Pastinaken sowie Braten- und Cranberry-Soße. Hungrig wird da kaum jemand vom Tisch aufstehen! Auch in England werden die Vögel gerne an Weihnachten gegessen.

Vor vielen hundert Jahren soll ein König mit diesem Brauch begonnen haben. Von dort kam die Tradition später in die USA und nach Kanada.

Doch auch an einem anderen Feiertag steht Truthahn auf dem Speiseplan: an Thanksgiving. Das ist eine Art Erntedankfest und einer der wichtigsten Feiertage in den USA. Dieses Jahr wurde Thanksgiving am 26. November gefeiert.

In diesen Päckchen versteckt sich Panettone. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Italien

Vielleicht hast du diese Pakete auch schon mal im Laden gesehen: Farbiges Papier umhüllt etwas Rundes. Darum ist eine Schleife gewickelt. Darin verbirgt sich oft eine Weihnachts-Spezialität aus Italien: Panettone. Dieser Kuchen kommt aus dem Norden des Landes. Inzwischen ist er aber an vielen Orten auf der Welt sehr beliebt. Panettone erinnert etwas an die Stollen, die es bei uns oft gibt. Im Teig sind auch Rosinen. In Italien isst man den Kuchen meist als Nachtisch. Dazu gibt es für die Erwachsenen einen besonderen Wein.

Wie genau der Kuchen erfunden wurde, ist unklar. Einer Geschichte nach soll er nach einem jungen Küchenhelfer namens Toni benannt sein. Toni arbeitete am Hof eines Adligen. Als dem Koch dort vor einem großen Weihnachtsessen der Nachtisch verbrannte, bot ihm Toni an, den Kuchen, den er eigentlich für sich selbst gebacken hatte, den Gästen zu servieren. Das soll der erste Panettone gewesen sein, sagen manche. (dpa)