Kopf aus und Vollgas – Die Tour de France

Kopf aus und Vollgas – Die Tour de France
Foto: Christophe Ena/AP/dpa

Am Samstag beginnt die Tour de France – Maximilian Schachmann erzählt, worauf es ankommt

Eine große Gruppe Radrennfahrer düst stundenlang durch die Landschaft. Solche Bilder kennst du vielleicht von der Tour de France , dem berühmten Radrennen durch Frankreich. Manchmal fahren die Sportler aber auch einzeln über die Strecke. Das nennt man Zeitfahren. Es geht darum, eine Strecke in einer möglichst guten Zeit zu schaffen.

Maximilian Schachmann, deutscher Radrennfahrer. Foto: Yorick Jansens/BELGA/dpa

Maximilian Schachmann (25) aus Berlin kann das ziemlich gut. Er ist mit dabei, wenn die Tour de France am Samstag beginnt. Wir haben mit ihm gesprochen und er hat uns erzählt, worauf es beim Zeitfahren ankommt.

Radrennfahrer haben beim Zeitfahren immer besondere Helme auf. Warum ist das so?
Die besonders geformten Helme sind windschnittiger und damit schneller. Sie sind aber sehr unbequem und man muss in einer unbequemen Position fahren, damit sie funktionieren.

Was ist beim Zeitfahren wichtig?
Der Körperbau bestimmt, ob du eine gute Chance hast. Größere Fahrer haben einen Vorteil. Aber am Ende zählt ganz stark der Wille.

Warum liegt Ihnen Zeitfahren mehr als anderen?
Ich glaube, ich hab den nötigen Willen, dort schnell zu fahren und kann mich ausreichend quälen. Ein Quäntchen Talent habe ich auch noch bekommen.

Wie gehen Sie so ein Zeitfahren an?
Ich gucke mir eine Strecke an. Dann soll man sie so schnell wie möglich fahren. Dann heißt es: Sich einen kleinen Plan machen, Kopf aus, Kopf runter und Vollgas!

Foto: Yorick Jansens/BELGA/dpa

Ist es nicht langweilig, die ganze Zeit alleine zu fahren?
Nein, überhaupt nicht. Man konzentriert sich ganz auf sich. Die Belastung beim Zeitfahren ist sehr kurz, dafür sehr intensiv. Vergleicht man es mit der Leichtathletik, wäre das Zeitfahren ein 10 000-Meter-Lauf.

Woher wissen Sie zwischendurch, ob sie schnell genug fahren?
Das hängt ganz vom Rennen ab. Wir sind über Funk mit unserem Sportlichen Leiter im mitfahrenden Auto verbunden, können ihn also über Kopfhörer hören. Er sagt uns zum Beispiel, wie die Strecke verläuft.

Warum würden Sie Kindern empfehlen, mit dem Radsport anzufangen?
Ich glaube, der harte Sport kann in einer Trainingsgruppe dazu führen, dass man Freunde findet. Auch wenn man am Ende kein Profi wird, vermittelt der Sport Werte und Disziplin, die einem im späteren Leben in jeder Lebenslage helfen können. (dpa)

Karte der 6. Etappe von Mulhouse nach La Planche des Belles Filles. Grafik: K. Losacker/S. Stein, Redaktion: I. Kugel

So funktioniert die Tour de France

Wusstest du, dass die Tour de France aus 21 einzelnen Rennen besteht? Diese Rennen werden Etappen genannt. Jeden Tag fahren die Radrennfahrer eine Etappe. Zwischendurch gibt es zwei Tage zum Ausruhen. Wer die gesamte Strecke am Ende in der kürzesten Zeit geschafft hat, gewinnt die Tour de France. Bis dahin ist es aber ein sehr weiter Weg. Die Radrennfahrer haben mehr als 3000 Kilometer vor sich. Die einzelnen Rennen sind unterschiedlich aufgebaut. Manche Strecken sind eher flach. An anderen Tagen geht es steil die Berge hinauf– zum Beispiel in den Alpen. Zu Beginn der Tour starten 176 Fahrer. (dpa)