Komm mit nach Frankreich!

Frankreich hat alles, oder jedenfalls fast alles. Europas höchster Berg ragt dort empor, der etwa 4810 Meter hohe Alpenkoloss Mont Blanc. In den Dünen am Atlantik fühlt man sich wie in der Wüste Sahara. Am Mittelmeer wachsen Palmen in den Himmel, während an der Nordseeküste eisige Stürme toben können.
Das Hirn des Landes
Und dann hat Frankreich natürlich Paris. Die Hauptstadt ist so etwas wie das Hirn des Landes. Alle wichtigen Entscheidungen werden dort getroffen. Wie Nervenbahnen führen von der Hauptstadt Schienenstränge ins Land hinaus, auf denen Hochgeschwindigkeitszüge mit mehr als 300 Kilometern pro Stunde dahin rasen. Weniger schnell geht es auf Frankreichs Autobahnen zu, wo man nicht schneller als 130 Stundenkilometer fahren darf.
Weltberühmtes Essen
Viel Zeit nehmen sich die Franzosen fürs Kochen und Essen. Die Küche des Landes, zu der so Ungewöhnliches wie Froschschenkel oder Schnecken zählen, ist vorzüglich und weltberühmt.
Ziemlich beste Freunde
Nachdem Deutsche und Franzosen einander immer wieder bekriegt hatten, haben sie vor mehr als 50 Jahren Frieden geschlossen und sind heute ziemlich beste Freunde. Gut jeder zehnte Jugendliche lernt in der Schule die Sprache des Nachbarn. Gemeinsam betreiben Deutsche und Franzosen den Fernsehsender Arte oder bauen, unterstützt von anderen europäischen Nationen, Airbus-Flugzeuge und Ariane-Raketen. Was freilich nicht heißt, dass Deutschlands und Frankreichs Nationalelf einander bei der EM nicht entschlossen bekämpfen werden, sollten sie aufeinandertreffen.
Bisous
Franzosen begrüßen einander gern mit Wangenküsschen. Zwei angedeutete Lippen-Wangen-Berührungen, Bisous genannt, sind das Mindeste. Erst rechts, dann links.
Zum Auftakt heißt es also die rechte Wange darbieten und mit den Lippen die rechte des Gegenübers ansteuern.
Der gallische Hahn
Der Hahn kräht in Frankreich nicht nur auf dem Mist. Aus Eisen oder in Stein gehauen ist er auf Denkmalsockeln zu finden. Sein Bild ziert Geschenke und Briefmarken. Das kam so: Wie Asterix-Leser wissen, mochten die alten Römer Gallien nicht. Das lateinische Wort gallus bedeutet Gallier und Hahn. So haben beide zusammengefunden und der Gockel wurde zum Sinnbild des Landes.
Die Metro
Die Pariser U-Bahn heißt Metro. Zwei Metro-Linien, die Linien 1 und 14, sind wahre Hightech-Wunder. Sie kommen ganz ohne Fahrer aus. Vollautomatisch brausen sie durch den Untergrund.
Es lohnt sich, ganz vorne Platz zu nehmen, wo in gewöhnlichen Metros der Fahrer sitzt. Dort fühlt man sich, als würde man den Zug selbst durch das Tunnellabyrinth steuern.
Croque Monsieur und Croque Madame
Burger gibt es natürlich auch in Frankreich. Aber sie haben dort Konkurrenz: zwei Brotscheiben, dazwischen Schinken und Käse, der manchmal auch gerieben obendrauf geschüttet wird, alles in den Grill schieben, fertig ist der Croque Monsieur, frei übersetzt: das Herrenknusperstück.
Bei der Damenversion Croque Madame kommt noch ein Spiegelei hinzu.
Streiks in Frankreich
Gefällt den Franzosen etwas nicht, streiken sie. Das ist gerade auch so. Mitarbeiter von Bahn und Metro haben ihre Arbeit niedergelegt, bald wollen auch die Piloten mitmachen. So soll die Regierung unter Druck gesetzt werden. Die will nämlich ein neues Gesetz für den Arbeitsmarkt verabschieden. Sehr schwerwiegend – so kurz vor der EM.
Der kleine Nick
So einen wie ihn hätte man gern zum Freund. Ein aufgewecktes Kerlchen ist der kleine Nick.
Für die gute Sache riskiert der Buch- und Comic-Held so manche Prügelei. Kein Wunder, dass er es schon zweimal in die deutschen Kinos geschafft hat.
Von Axel Veiel (mit aso)