Dieser Mann hat Greg’s Tagebuch erfunden

Dieser Mann hat Greg’s Tagebuch erfunden
Von links: Die Kinderreporter Fine, Charlotte, Carolin und Jona haben Jeff Kinney (Mitte) interviewt. (Foto: Michael Bause)

Die Kinderreporter Fine, Charlotte, Carolin und Jona haben Jeff Kinney interviewt. Heute startet „Böse Falle“ im Kino.

Charlotte: Geht es bei Ihnen zu Hause so zu wie bei Greg?

Jeff Kinney: Die Heffleys haben ja drei Jungs, ich habe zwei. Einer von ihnen ist 14 Jahre alt – und er ist mittlerweile größer als ich. Ein richtiger Riese. Also, ja, es ist ein bisschen wie bei Greg.

Fine: War Ihre Kindheit so ähnlich wie Gregs?

Jeff Kinney: Ja, ich bin fast wie Greg aufgewachsen. Wir haben diese großen Fahrten unternommen, genau wie Greg und es ist sogar mal ein Kaninchen im Auto verloren gegangen – genau wie das Schwein, das bei den Heffleys verloren geht. Und ich habe viele Scherze gemacht. Das tue ich immer noch.

Carolin: Wie kommen Sie auf die Ideen beim Schreiben?

Jeff Kinney: Ich bekomme meine Inspiration aus meiner eigenen Kindheit. Deswegen steckt in allem, was in Gregs Tagebüchern passiert, auch ein Körnchen Wahrheit, weil es ja im echten Leben passiert ist. Aber ich habe auch Teile verändert.

Charlotte: Warum sind Gregs Tagebücher so erfolgreich? Es gibt ja sogar eine Ausgabe in Latein.

Jeff Kinney: Ich glaube, Kinder mögen Greg, weil seine Probleme wie ihre Probleme sind. Sie sehen sich selbst in Greg. Und ich habe keine Ahnung, warum es eine Version in Latein gibt. Das ist wirklich seltsam, weil nicht so viele Leute Latein lesen können, aber es ist gleichzeitig auch ziemlich cool.

Carolin: Hatten Sie Einfluss auf die Filme?

Jeff Kinney: Ja, ich war total eingebunden als Autor. Ich durfte die ersten beiden Entwürfe für das Drehbuch schreiben und ich habe die Schauspieler mit ausgesucht und am Set war ich auch. Das war lustig!

Fine: Warum wurde jetzt das neunte Buch verfilmt? Vorher waren es Teil eins, zwei und drei – dann  wäre doch das vierte dran gewesen.

Jeff Kinney: Wir haben uns entschieden, diesen Film zu machen, weil es um eine Reise geht. Wir wussten, dass wir die Schauspieler austauschen müssen und deswegen wollten wir etwas ganz anderes machen. Wir wollten keine Wiederholung von den ersten drei Filmen, wo Greg nur in der Schule und zu Hause ist, wir wollten ihn nach draußen schicken. Deswegen haben wir das neunte Buch ausgewählt. Bei dem Buch hatte ich auch beim Schreiben im Kopf, dass es  mal ein Film werden soll.

Jona: Wenn mein Vater  Filme machen würde, dann würde ich da gerne mitspielen. Ihre Kinder nicht?

Jeff Kinney: Ich dachte auch, dass meine Kinder das gerne machen würden, aber sie mögen es beide nicht, vor der Kamera zu stehen. Wir haben das ausprobiert und deswegen sieht man meine beiden Söhne im neuen Film im Hintergrund, aber eigentlich mögen sie es nicht, im Mittelpunkt zu sein. Mein jüngerer Sohn, Grant, ist elf Jahre alt – er hätte also das perfekte Alter für Greg gehabt. Aber er ist zu schüchtern.

Charlotte: Im Film hängen die Kinder am Handy, spielen Videospiele und wollen schlechtes Essen haben – denken Sie, dass Kinder so sind?

Jeff Kinney: In Amerika sind Kinder auf jeden Fall so. Meine Kinder hängen die ganze Zeit am Handy.  Ist das hier in Deutschland nicht so?

Charlotte: Ja, doch schon.

Jeff Kinney: Und wie alt seid ihr in Deutschland, wenn ihr ein Handy bekommt?

Charlotte: Ich war zehn.

Jeff Kinney: Zehn Jahre, das ist jung. Bei uns sind die meisten zwölf Jahre alt. Vielleicht sogar etwas älter.

Carolin: Planen Sie noch weitere Greg-Bücher? Und bleibt Greg im gleichen Alter?

Jeff Kinney: Wir würden sehr gerne noch mehr Filme machen und ich will auf jeden Fall weitere Bücher schreiben. Greg wird aber immer im gleichen Alter bleiben, er kann nicht erwachsen werden. Das Tolle an Comic-Figuren ist ja, dass man sich darauf verlassen kann, dass sie gleich bleiben. Denkt nur mal an Donald Duck oder Charlie Brown – die werden ja auch nicht älter.

Jona: Wollten Sie schon immer Schriftsteller und Comiczeichner werden? Oder was wollten Sie werden als Sie so alt waren wie wir?

Jeff Kinney: Ich wollte immer ein Künstler sein. Als ich in eurem Alter war, habe ich viel gezeichnet und als ich dann Anfang 20 war, wollte ich Comiczeichner für Zeitungen werden. Ich wollte Comics mit Figuren wie Charlie Brown oder  Snoopy machen. Aber das hat nicht geklappt, deswegen musste ich mir was Neues überlegen und mit 28 Jahren habe ich dann angefangen, Gregs Tagebücher zu schreiben. Jetzt bin ich 46 – ich mache das also schon eine ganze Weile.

Fernsehen und Verlosung

Übrigens: Die Kinderreporter wurden von Kika gefilmt. Das Interview siehst du am 10. Juni um 17.45 Uhr bei „Timster“.

Der Film „Gregs Tagebuch – Böse Falle“ startet heute im Kino. Wir verlosen 5×2 Freikarten für den Film (gilt in allen Kinos). Schreib an: duda@dumont.de