Würmer auf dem Teller

Würmer auf dem Teller
Das Fleisch dieses Burgers besteht aus Würmern. (Foto: dpa)

Was ist dein Lieblingsessen? Spaghetti Bolognese? Pizza Salami? Wie wär’s denn mal mit Insektenburger, Nudeln mit Grillen oder Mehlwürmern? Klingt eklig? Vielleicht ist es auch einfach nur eine Gewöhnungssache. In manchen Ländern kommen Insekten genauso selbstverständlich in den Kochtopf wie bei uns Hühnchen, Schwein oder Rind.

Insekten sind gesund

Über Insekten als Essen für uns Menschen forschen viele Wissenschaftler. Sie haben herausgefunden: Insekten sind sehr fettarm und bestehen aus vielen guten Nährstoffen – Eiweißen, Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien wie Eisen und Magnesium. Eiweiße sind wichtig für unsere Muskeln, Vitamine unter anderem für den Schutz vor Krankheiten, Ballaststoffe für unsere Verdauung und Mineralien brauchen wir zum Beispiel für unsere Knochen oder unsere Blutbildung.

Genug Essen für alle

Eine Tüte Würmer, bitte! In Thailand gibt es Insekten gegrillt auf dem Markt. (Foto: dpa)

Eine Tüte Würmer, bitte! In Thailand gibt es gegrillte Insekten als Snack auf dem Markt. (Foto: dpa)

Wir werden auf der Erde immer mehr Menschen. Im Jahr 2050 könnten schon zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben. Momentan sind es mehr als sieben Milliarden. Ein Problem daran: Alle diese Menschen brauchen auch etwas zu essen. Es könnte schwer werden, genug Fleisch und Essen herzustellen. Diese Sorge hat die Welternährungsorganisation. Ihr Ziel ist, dass möglichst alle Menschen auf der Welt genug zu essen haben.

Insekten könnten ihrer Meinung nach dabei helfen. Die Organisation sieht noch weitere Vorteile: Um zum Beispiel Schweine und Rinder zu halten, sind große Mengen Wasser und Futter nötig. Die Tiere stoßen außerdem sehr viel Gas aus, das schlecht für unser Klima ist. Insekten brauchen viel weniger Futter und stoßen deutlich weniger Gase aus.

Diese Insekten sind essbar

Auch in unserem Nachbarland, den Niederlanden, gibt es schon Insekten im Supermarkt zu kaufen. (Foto: dpa)

Auch in unserem Nachbarland, den Niederlanden, gibt es schon Insekten im Supermarkt zu kaufen. (Foto: dpa)

Die Welternährungsorganisation schätzt, dass fast 2000 Insektenarten essbar sind. Und es gibt auf der Welt schon etwa zwei Milliarden Menschen, bei denen Insekten auf den Teller kommen – vor allem in Afrika, Asien und Südamerika. Am beliebtesten sind Käfer, danach kommen Raupen, Bienen, Wespen, Ameisen, Heuschrecken und Grillen. Aber auch Libellen, Fliegen und Schaben werden gegessen. In China werden Zikadenlarven mit Gemüse und Chili gebraten. In Uganda in Afrika gelten Heuschrecken als Leckerbissen.

Die Situation in Deutschland

Hm, Grille! Manche Deutsche würden sich das noch nicht trauen. (Foto: dpa)

Hm, Grille! Manche Deutsche würden sich das noch nicht trauen. (Foto: dpa)

In Deutschland schrecken die meisten Menschen noch vor Insekten auf dem Teller zurück:  90 Prozent der Deutschen haben bisher noch nie Insekten probiert.  Das hat eine Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung in diesem Jahr ergeben. Diese Einrichtung kümmert sich unter anderem darum, ob unser Essen sicher ist. Nur jeder Zehnte, der noch keine Insekten probiert hat, könnte sich vorstellen sie zu essen. Weit mehr als die Hälfte der Menschen würden sie nicht mal probieren, weil sie sich ekeln.

Gesundheitliche Risiken

Bisher gibt es strenge Regeln, wenn Restaurants in Deutschland Insekten auf die Speisekarte nehmen wollen. Gesundheitsexperten fürchten, dass Insekten Krankheitserreger und Bakterien übertragen könnten, wenn man sie isst. Oder dass manche Allergien auslösen könnten. Deshalb soll dazu erst noch weiter geforscht werden. Vermutlich wird es also noch eine Weile dauern, bis der Insektenburger bei uns zum Trend wird.

Von Kathy Stolzenbach, mit dpa