Großer Sport im Sandkasten

Großer Sport im Sandkasten
Foto: Roland Schlager/APA/dpa

Der Arbeitsplatz ist ein Sandkasten, meistens scheint die Sonne und das Arbeitsgerät ist ein Ball. So sieht der Job von Beachvolleyballern aus! Heute fängt die Weltmeisterschaft in Hamburg an. Wir erklären dir, wie der Sport funktioniert und warum er nicht nur körperlich anstrengend ist.

Ein Blocker, ein Abwehrspieler

Ein Beachvolleyball-Team besteht aus zwei Spielern. Das ist ein wichtiger Unterschied zum Volleyball in der Turnhalle. Und das Feld ist kleiner als drinnen.

Das Ziel des Spiels ist es, dass der Ball im Feld des Gegners auf den Boden fällt. Das wollen die Gegner verhindern, indem ein Spieler am Netz hochspringt und „blockt“ (wie auf dem Foto) und der andere den Rest des Feldes „verteidigt“. Jedes Team darf den Ball dreimal hintereinander berühren. Draußen ist auch das Wetter ein Faktor. Bei starkem Wind zum Beispiel fliegt der Ball ganz anders.

Böckermann/Flüggen (Deutschland) – Rangel/Golindano (Venezuela) bei der WM 2017 in Wien. Foto: Roland Schlager/APA/dpa

Ein Team ist wie eine Ehe

Beachvolleyball ist nicht nur körperlich anstrengend – das weiß jeder, der schon einmal schnell über einen Strand geflitzt ist. Auch für den Kopf kann es schwierig sein. Es ist nicht möglich, dass ein Spieler ausgewechselt wird. Und während des Spiels darf der Trainer keine Tipps geben. Das bedeutet: Wenn einer schlecht spielt, hat das Team kaum Chancen. Viele Spieler sagen deshalb: Eine Beachvolleyball-Partnerschaft fühlt sich an wie verheiratet sein. Die zwei Spieler müssen sich immer aufeinander verlassen können.

Über 200 Tage auf Reisen

Das Leben für die Profisportler – mit Palmen, Sonne, Badeshorts und Bikinis – sieht auf den ersten Blick ziemlich cool aus. Was viele nicht wissen: Es steckt viel Arbeit dahinter. Die Spieler trainieren Kraft und Ausdauer und müssen sich um viele Dinge selbst kümmern – zum Beispiel ihre Reisen organisieren. Die Spieler sind teilweise mehr als 200 Tage im Jahr unterwegs. Und es ist sehr schwer, mit dem Sport Geld zu verdienen. Vom Beachvolleyball leben können nur ein paar Teams in Deutschland.

Gold für Deutsche Teams

Auch deswegen ist die Weltmeisterschaft bedeutend. Denn hier werden viele Punkte für die Weltrangliste vergeben. Das ist wichtig, weil das eigentliche Top-Ereignis für jeden Beachvolleyball-Profi nächstes Jahr stattfindet: Die Olympischen Spiele in Tokio. Der Sieger von der Weltmeisterschaft darf automatisch dort mitspielen, aber auch die anderen Teams können in Hamburg Punkte sammeln.

Mit Handzeichen kann ein Spieler seinem Mitspieler sagen, wie er einen Ball abwehren will. Foto: Helena Schwar/dpa

Bei den Olympischen Spielen waren die Deutschen zuletzt sehr erfolgreich. 2016 gewannen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst Gold, 2012 gelang das Jonas Reckermann und Julius Brink. Also: Daumen drücken für die zehn deutschen Teams, die an der Weltmeisterschaft teilnehmen!

Tipp zum Zuschauen
Sport1 und DAZN übertragen die Spiele.

Von Max Müller