Gefährlicher Arbeitsplatz Autobahn

Gefährlicher Arbeitsplatz Autobahn
Ein Straßenwärter entfernt Äste an der Autobahn. Die Autos fahren direkt an ihm vorbei. Foto: Wolfram Kastl/dpa

Dirk Bille und seine Kollegen fällen Bäume direkt an der Autobahn

Autos rasen vorbei, Lastwagen donnern vorüber. Es ist laut, man versteht kaum sein eigenes Wort. Dann regnet es auch noch. Und jedes Mal, wenn ein Fahrzeug vorbeisaust, spritzt das Wasser von der Straße hoch.

Das ist der Arbeitsplatz von Dirk Bille. Er arbeitet bei der Autobahn-Meisterei in Weilerswist. Das ist eine Gemeinde im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Heute ist Dirk Bille gemeinsam mit seinen Kollegen an der Autobahn 553 im Einsatz. Dort müssen einige Bäume gefällt werden. Gehölzpflege nennen das die Fachleute.

Worum geht es bei dem Job?

Bei der Gehölzpflege geht es zum Beispiel um die Sicherheit im Straßenverkehr. Kranke und alte Bäume etwa stehen häufig nicht mehr so fest und könnten umkippen. Aber nicht immer muss ein Baum gleich gefällt werden. Manchmal genügt es auch, die Äste kürzer zu schneiden.

Um Autobahnen sicher zu halten, müssen immer wieder Bäume gefällt werden. Foto: Stefanie Paul, dpa

Warum tragen die Arbeiter immer orangene Kleidung?

So kann man Dirk Bille und seinen Kollegen schon von Weitem gut erkennen. „An der Autobahn zu arbeiten, ist extrem gefährlich“, erzählt Dirk Bille. Denn die Autos und Lastwagen rasen nicht nur in einem hohem Tempo vorbei. Häufig kommen sie den Arbeitern auch gefährlich nah.

Welche Bäume werden gefällt?

Die Arbeiter haben einen Baum entdeckt, der gefällt werden muss. Er ist schief gewachsen, könnte auf die Straße stürzen und dabei einen Autofahrer verletzen. Das wollen Dirk Bille und seine Kollegen verhindern. Deshalb muss der Baum weg. Auch kranke oder morsche Bäume müssen gefällt werden. Oder große Sträucher, die die Sicht auf Straßenschilder versperren.

Dirk Bille wirft seine Motorsäge an. Jetzt heißt es: Vorsicht, Sicherheitsabstand! Alle müssen ein Stück zurücktreten. Dann sägt er unten am Stamm eine Kerbe hinein. Kurz darauf fällt der Baum.

Was passiert mit den Bäumen?

Die Kollegen machen sich an die Arbeit: Der Baum wird zerteilt, die großen Äste werden abgesägt, dann kommt alles in einen großen Häcksler. Dort werden die Überreste zerkleinert.

Der Häcksler macht viel Krach. Deshalb tragen die Arbeiter auch einen Gehörschutz. Außerdem haben sie einen Sicherheitshelm auf, mit einem speziellen Gitter vor dem Gesicht. Er verhindert, dass die Arbeiter zum Beispiel Äste ins Auge bekommen.

Warum wird nicht das ganze Jahr über gefällt?

Die Gehölzpflege darf die Autobahn-Meisterei nur zwischen Anfang Oktober und Ende Februar machen. Denn in dieser Zeit nisten keine Vögel in den Bäumen.

Gleichzeitig gibt es zwischen Oktober und Februar viel Verkehr. Das liegt an den Ferien. Viele Autofahrer seien vielleicht deshalb extrem genervt, glaubt Dirk Bille. Und zwar so sehr, dass sie oft Sachen nach Dirk Bille und seinen Kollegen werfen. Zum Beispiel leere Flaschen und Dosen. Dabei versuchen Dirk Bille und seine Kollegen nur eins: Die Autobahn sicherer für alle zu machen. (dpa)