Gedenktag: Was ist humanitäre Hilfe?

Viele Helfer im Bündnis
Viele Helfer im Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" setzen sich tagtäglich für Menschen ein, die weltweit in Not geraten sind. So wie nach dem Erdbeben in Nepal 2015 verteilen sie zum Beispiel Medikamente, Lebensmittel und Trinkwasser. (Foto: ©Johanniter-Paul Hahn/Aktion Deutschland Hilft e.V./obs )

Überschwemmungen, Erdbeben, Kriege: Durch solche Katastrophen geraten Menschen in Not und brauchen Hilfe. Wenn andere Leute diese Menschen in solch einer Situation unterstützen, nennt man das „humanitäre Hilfe“. Es gibt viele Organisationen, die diese Hilfe anbieten. Sie bringen den Leuten Essen, Trinken, Medizin oder Zelte, wenn sie ihre Häuser verloren haben. Am 19. August, also am Sonntag, ist jedes Jahr ein Gedenktag für humanitäre Hilfe.

Warum an dem Tag?

Vor 15 Jahren, am 19. August 2003, gab es einen schlimmen Anschlag in Bagdad. Das ist die Hauptstadt des Irak. Dort explodierten Bomben in dem Haus, in dem die Organisation „Vereinte Nationen“ saß. In dieser Organisation, die oft „UN“ genannt wird, weil sie auf Englisch „United Nations“ heißt, sind fast alle Länder der Welt Mitglied. Die Mitarbeiter der UN arbeiten in ganz vielen Ländern und setzen sich für Frieden in der Welt ein. Bei dem Anschlag auf die UN in Bagdad starben 22 Mitarbeiter. Deshalb wird am 19. August an die Arbeit derjenigen erinnert, die humanitäre Hilfe leisten.

Wie helfen Staaten?

Im Südsudan sterben viele Kinder an Unterernährung. Deshalb versuchen auch hier Organisationen zu helfen. (Foto: Help/Simatis)

Im Südsudan sterben viele Kinder an Unterernährung. Deshalb versuchen auch hier Organisationen zu helfen. (Foto: Help/Simatis)

Vielen Ländern geht es sehr gut: Die Leute haben eine Wohnung, Essen, Trinken und können in Frieden leben – wie zum Beispiel hier in Deutschland. Deshalb helfen die Regierungen dieser Länder anderen, denen es nicht so gut geht. Sie unterstützen mit Geld oder beraten, wie zum Beispiel Armut bekämpft werden kann.

Wer hilft noch?

Auf der ganzen Welt gibt es zudem Organisationen, die keiner Regierung angehören. Sie heißen „Nicht-Regierungs-Organisationen“. Ihre Abkürzung lautet im Deutschen „NRO“, oft wird aber die englische benutzt: NGO (Non-Governmental Organization). Diese Organisationen sammeln Geld, um Menschen in Not zu helfen. Einige NGOs setzen sich auch für den Umweltschutz ein, pflanzen Bäume oder organisieren Demonstrationen. Sie machen die Menschen aufmerksam auf die Probleme in der Welt.

Wer braucht Hilfe?

Auch in Syrien brauchen die Menschen Hilfe. Seit acht Jahren herrscht hier Krieg. Große Teile von Aleppo sind zerbombt. (Foto: dpa)

Es gibt immer mehr Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Das sagt die Organisation „Aktion Deutschland hilft“. Alle großen Hilfsorganisationen sind in ihr zusammengeschlossen. 2017 brauchten weltweit rund 130 Millionen Leute humanitäre Hilfe, 2018 sind es schon 134 Millionen. Das sind ungefähr so viele Menschen wie in Deutschland und Spanien zusammen leben. Es werden immer mehr Leute, weil es so viele Konflikte in der Welt gibt, teilweise auch Krieg. Außerdem nehmen die Naturkatastrophen zu.

Wo ist es gerade schlimm?

Besonders schlimm ist die Lage im Land Jemen. Dort bekämpfen sich die Menschen schon sehr lange und es gibt nicht mehr genug Essen und sauberes Trinkwasser für alle. Deswegen breiten sich dort auch Krankheiten aus. Dreiviertel der Bevölkerung braucht im Jemen Hilfe. In Syrien geht es vielen Menschen auch nicht gut. Davon haben wir ja auch schon berichtet. Dort herrscht seit fast acht Jahren Krieg. Aber auch in Afrika, vor allem in den Ländern Kongo oder Südsudan, brauchen Menschen Hilfe. Dort gibt es ebenfalls Konflikte.

Um die Menschen in diesen Ländern zu erreichen, begeben sich Helfer oft selbst in Gefahr. Das machen sie aber, damit es den Leuten hoffentlich irgendwann wieder besser geht. Und damit so viele wie möglich frei, gesund und in Frieden leben können.

VON JENNIFER WAGNER

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Klicktipp:

www.aktion-deutschland-hilft.de