Fußballerin Giulia Gwinn träumt vom WM-Titel

Fußballerin Giulia Gwinn träumt vom WM-Titel
Giulia Gwinn beim Fototermin. Foto: Sven Hoppe/dpa

Giulia Gwinn ist 19 Jahre alt und spielt in der Bundesliga. Ab nächster Woche tritt die deutsche Fußballerin bei der Frauen-WM an. Wir haben sie gefragt, wie sie so weit gekommen ist.

Die Fußballerin Giulia Gwinn ist schnell und torgefährlich. Sie kann in der Abwehr und im Mittelfeld spielen. In der nächsten Saison trägt sie das Trikot des FC Bayern München. Vorher tritt sie aber mit Deutschland bei der Weltmeisterschaft an – als eine der Jüngsten der Mannschaft. Hier erzählt sie, wie sie mit dem Fußball angefangen hat und wie es dann weiterging.

Wann hast du gewusst, dass dein Herz für den Fußball schlägt?
„Das ging schon früh los. Ich habe immer mit meinen beiden älteren Brüdern Fußball gespielt. Gleich neben unserem Haus hatten wir einen Bolzplatz, da konnte ich üben. Mit acht Jahren habe ich dann im Verein gespielt.“

Giulia Gwinn ist eine der Jüngsten in der deutschen Nationalmannschaft. Foto: Armin Weigel/dpa

War es schwer für dich, dich dort durchzusetzen?
„Ich habe als einziges Mädchen in einer Jungen-Mannschaft gespielt. Dort bin ich aber sofort super aufgenommen worden. Ab und zu haben Jungen der gegnerischen Mannschaft mal ein paar Scherze über Mädchen gemacht. Das hat sich mit den ersten Gegentoren dann schnell gelegt.“

Wie bist du dann Profi geworden?
„Ich war 13 Jahre, als die Profi-Vereine auf mich aufmerksam wurden. Da durfte ich schon für die U15-Nationalmannschaft auflaufen. Kurz darauf habe ich für den SC Freiburg in der Bundesliga gespielt. Und in der nächsten Saison geht es für mich beim FC Bayern München weiter.“

Das klingt nach einer steilen Karriere. Hast du manchmal Angst davor, dass dir das zu schnell geht?
„Eigentlich nicht. Es war klar, dass das der nächste Schritt für mich sein würde: mit den Bayern um die Meisterschaft spielen und in der Champions League mitmischen. In München bin ich ganz toll aufgenommen worden. Dort trainiert uns mit Jens Scheuer nun auch mein alter Trainer aus Freiburg. Der kennt mich sehr gut. Den größten Druck mache ich mir also höchstens selbst.“

In welcher Rolle siehst du dich in der Nationalmannschaft?
„Ich bin eine der Jüngsten, aber das bin ich gewohnt. Ich kann viel von den erfahrenen Spielerinnen lernen, lasse mir immer wieder Tipps geben. Ich versuche, möglichst viel Spielzeit zu sammeln und will dann mehr Verantwortung in der Mannschaft übernehmen.“

Für euch geht es nun nach Frankreich zur Weltmeisterschaft. Was wünschst du dir?
„Erst einmal müssen wir die drei Spiele in der Gruppe überstehen. Das Spiel gegen Spanien wird sicherlich schwierig. Aber natürlich träume ich davon, möglichst weit zu kommen und um den Titel mitzuspielen.“

Interview: Philipp Brandstädter, dpa