Frohe Weihnachten!

Frohe Weihnachten!
Illustration: Nina Hammerle / Verlag Herder

Wenn ein Baby geboren wird, ist das eine große Sache. Vielleicht habt ihr das selbst schon einmal mitbekommen: Glückliche Eltern und Großeltern, Freunde und Nachbarn, die sich mit der Familie freuen. Auch in der Bibel wird die Geschichte einer glücklichen Geburt erzählt. Und davon habt ihr bestimmt schon gehört. Denn genau um diese Geburt geht es an Weihnachten. An Heiligabend, der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, feiern Christen überall auf der Welt die Geburt von Jesus, und das seit mehr als 2000 Jahren.

Der Sohn Gottes

Jesus, so glauben es die Christen, ist nicht bloß das Kind seiner Eltern Maria und Josef, sondern der „Sohn Gottes“. Das ist natürlich eine Ansage! Ihr könnt euch vorstellen, dass die Christen, die in der Zeit nach Jesus lebten, möglichst genau wissen wollten, wie es zuging bei der Geburt. Die Antworten könnt ihr in der Bibel lesen.

Eine weite Reise

Maria und Josef wohnten in Nazareth, einer kleinen Stadt im Norden von Israel. Für eine Steuerangelegenheit mussten sie kurz vor dem Geburtstermin in das Dorf Bethlehem reisen, das ungefähr 100 Kilometer weiter im Süden liegt. Dort herrschte Hochbetrieb, weil auch andere Bewohner Palästinas die Aufforderung bekommen hatten, für die Sache mit den Steuern an den Ort zu reisen, wo sie herkamen.

Geburt im Stall

Weil alle Gästezimmer belegt waren, kamen Maria und Josef in einem Stall unter. Nicht sehr komfortabel, aber wenigstens warm und trocken. Dort also kam Jesus dann zur Welt, und deswegen heißt es in der Bibel, Maria habe ihr Kind „in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt“. Die Krippe ist ein Futtertrog für die Tiere. Das Wort wird heute aber auch verwendet für Darstellungen des Stalls mit Maria, Josef und dem Jesuskind, dazu mit einem Ochsen und einem Esel.

Illustration: Nina Hammerle / Verlag Herder

Die Figuren der Krippe

Zu den Krippenfiguren, die zu Weihnachten in den Kirchen, aber von vielen Christen auch in ihrer Wohnung unterm Weihnachtsbaum aufgestellt werden, gehören dann noch Schafhirten, Engel, drei Könige und ein Stern. Vielleicht habt ihr zuhause ja auch eine Krippe stehen.

Nachrichtensprecher Gottes

Aber wie kommen die Hirten, Engel und Könige ins Spiel? Kaum war Jesus geboren, sollte davon nicht nur seine Familie erfahren. Engel sind in der Bibel so etwas wie die Nachrichtensprecher Gottes. Sie sagen den Menschen weiter, was Gott ihnen mitzuteilen hat. Und was gäbe es an Heiligabend Wichtigeres zu berichten, als dass Gottes Sohn geboren ist?

Eine frohe Botschaft

Die Hirten, die in dieser Nacht auf den Feldern in der Nähe von Bethlehem auf ihre Schafe und Ziegen aufpassten, waren die ersten, die von den Engeln die große Neuigkeit erfuhren. Eine „frohe Botschaft“, so nennt es die Bibel. Die war ursprünglich auf Griechisch geschrieben, und das griechische Wort für „frohe Botschaft“ ist „Evangelium“. So heißen bis heute die Berichte, die über das ganze Leben von Jesus in der Bibel stehen.

Die Hirten waren natürlich erstaunt über das, was die Engel ihnen sagten. Und neugierig, wie sie waren, liefen sie noch in der Nacht los und suchten das Jesuskind im Stall. Bestimmt brachten sie ihm auch etwas mit, zum Beispiel eine schöne, warme Decke aus Schafwolle.

Der Wanderstern

Später kamen dann auch noch Besucher von ganz weit weg. Es waren schlaue Leute, die sich mit Sternen auskannten. Sie hatten bei sich zu Hause am Nachthimmel einen Wanderstern entdeckt, einen Kometen. In der damaligen Zeit galt das als Zeichen für die Geburt eines Königs oder einer anderen bedeutenden Persönlichkeit. Und natürlich ist der Sohn Gottes auf der Hitliste der Berühmtheiten überhaupt nicht mehr zu toppen.

Illustration: Nina Hammerle / Verlag Herder

Geschenke für das Baby

Wie die Hirten waren auch die Sterngucker neugierig und wollten es genauer wissen. Also folgten sie dem Kometen, der sie zum Stall von Bethlehem führte. Und weil man so jemanden wie einen König nicht mit leeren Händen besucht, schon gar nicht zum Geburtstag, hatten auch sie Geschenke dabei: Gold, Weihrauch und Myrrhe, woraus man damals Parfum oder Heilsalbe machte. Weil diese Mitbringsel so besonders wertvoll sind, dachten die Christen später, die Besucher des „Königskinds“ müssten selber Könige gewesen sein.

Die Heiligen Drei Könige

In Köln sind sie als die Heiligen Drei Könige besonders bekannt und beliebt. Lange nach ihrem Tod wurden ihre Skelette nach Köln gebracht. Jedenfalls glauben viele Menschen, dass es ihre Knochen sind, die im Dom im Dreikönigenschrein liegen und dort von vielen Gläubigen besucht werden.

Die Sternsinger

Auch die Sternsinger, die jedes Jahr zum Dreikönigsfest am 6. Januar durch die Straßen ziehen, erinnern an die ersten Menschen, die sich mit Maria und Josef und mit den Hirten über die Geburt von Jesus gefreut haben.

Die schöne Illustration auf dieser Seite stammt aus dem Buch: „Die Weihnachtsgeschichte“ von Susanne Niemeyer und Nina Hammerle. Erschienen ist das Bilderbuch im Herder Verlag. Es richtet sich an Kinder ab drei Jahren.

Von Joachim Frank