Ein Tempel des Fußballs

Ein Tempel des Fußballs
Das Wembley-Stadion ist eine der wichtigsten Fußballarenen der Welt. Foto: Christian Charisius/dpa

Die deutsche Nationalmannschaft spielt heute im berühmten Londoner Wembley-Stadion

Die Engländer nennen es einen Fußball-Tempel. Wer diesen Ort zum ersten Mal betritt, bekommt leicht Gänsehaut – und vielleicht geht es der deutschen Elf ja heute auch so. Um 18 Uhr spielen sie bei der Europameisterschaft gegen England, und das in einem der berühmtesten Stadien der Welt: Dem Wembley-Stadion. Vor einigen Jahren wurde es abgerissen und neu aufgebaut. Genau wie das alte steht auch das neue Stadion in London, der Hauptstadt von Großbritannien.

Zentrum des englischen Fußballs

Das Wembley-Stadion ist einer von elf Spielorten der EM. Auch die deutsche Stadt München gehört ja zu den Gastgebern. Die entscheidenden Spiele des Turniers werden aber in London ausgetragen: zuletzt auch die beiden Halbfinals und das Endspiel. „Das ist das Zentrum des englischen Fußballs“, sagt Dietmar Hamann, Spitzname Didi.

Didi Hamann war früher selbst Fußball-Profi und hat in England für verschiedene Vereine gespielt. In Wembley aufzulaufen, hat ihm besonders gut gefallen. „Der Platz war wie ein Teppich“, erinnert er sich. „Einige haben gesagt, da musst du normalerweise deine Schuhe ausziehen, bevor du auf den Platz gehst.“ Aber natürlich haben die Fußballer ihre Schuhe anbehalten.

Mittelfeldspieler Andreas Möller (Deutschland) jubelt nach dem Sieg im EM-Halbfinale 1996 gegen England im Wembley-Stadion. Foto: Oliver Multhaup/dpa

1966 verloren, 1996 gewonnen

Auch die deutsche Mannschaft hat schon wichtige Spiele im alten Wembley-Stadion bestritten. An einige erinnern sich Fußball-Fans noch heute. Im Jahr 1966 verlor Deutschland das Finale der Weltmeisterschaft gegen England mit 2:4. Da war Didi Hamann noch nicht mal geboren. Im Jahr 1996 wurde das deutsche Team in Wembley Europameister. Ein Jahr später machte Didi Hamann sein erstes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft.

Erst Abriss, dann Neubau

Das alte Wembley-Stadion wurde vor knapp 20 Jahren abgerissen. Das neue, modernere Stadion entstand am selben Ort. Vor dem Abriss machte England noch ein Freundschaftsspiel gegen Deutschland. Und Didi Hamann schoss das entscheidende Tor für die Deutschen. „Das war einfach was Besonderes“, schwärmt er.

Das neue Wembley wurde im Jahr 2007 eröffnet. Es gibt Plätze für 90  000 Menschen. Das sind mehr als in den größten deutschen Stadien. Wegen Corona müssen bei der EM allerdings dieses Jahr viele Plätze leer bleiben. Von Weitem erkennt man das Wembley übrigens an einem großen Bogen über dem Stadion, der nachts leuchtet. Also: Heute Abend heißt es Daumendrücken für das deutsche Team. Vielleicht gibt es ja dann ein Wiedersehen beim EM-Finale im Wembley-Stadion?!

Von Philip Dethlefs (dpa)