Ein Lied für die Sieger

Ein Lied für die Sieger
Momiji Nishiya hat die Gold-Medaille gewonnen. Foto: Marijan Murat/dpa

Für die Gewinner einer Goldmedaille bei Olympia wird die Nationalhymne des Heimatlandes gespielt

Zeit für die Siegerehrung! Wer bei den Olympischen Spielen eine Goldmedaille gewinnt, darf nicht nur ganz oben auf dem Podest stehen. Es wird auch die Nationalhymne seines Landes gespielt. Hier erfährst du vieles über diese besondere Musik.

Seit wann gibt es Hymnen?

Bereits in der Antike, also vor mehr als 2000 Jahren, wurden Hymnen gesungen. Das passierte oft an besonderen Feiertagen. Denn eine Hymne ist ursprünglich ein feierlicher Lobgesang. In der Antike priesen und ehrten die Menschen damit einen bestimmten Gott oder einen Herrscher. Später komponierte man Hymnen für einzelne Staaten.

Die deutschen Fußballerinnen holten bei den letzten Olympischen Sommerspielen Gold. Foto: Alejandro Ernesto/EFE/dpa

Was ist eine Hymne?

Fast jedes Land der Welt hat eine Hymne. Sie ist ein wichtiges Staatssymbol. Viele Nationalhymnen haben eine relativ einfache Melodie. Teilweise wurden dafür Trinklieder genommen. Die Melodie der deutschen Nationalhymne stammt dagegen von dem berühmten Komponisten Joseph Haydn. Er lebte vor mehr als 200 Jahren in Österreich.

Zu Ehren des österreichischen Kaisers komponierte Haydn die Melodie „Gott erhalte Franz den Kaiser“. Viele Jahre später schrieb der deutsche Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dazu den Text „Das Lied der Deutschen“. Seit 1922 ist das Lied die offizielle Nationalhymne von Deutschland. Vor 30 Jahren wurde entschieden, dass nur noch die dritte Strophe des Liedes Deutschlands Hymne ist.

Was ist die Olympische Hymne?

Die Olympischen Spiele haben sogar eine eigene Hymne! Sie wird immer bei der Eröffnungsfeier gespielt. Und zwar dann, wenn die olympische Flagge gehisst wird. Bei der Abschlussfeier kann man die Hymne dann wieder hören. Komponiert wurde das Stück von einem Mann namens Spyros Samaras. Er stammte aus Griechenland. Dort fanden auch die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt. Das war im Jahr 1896, also vor 125 Jahren. Damals wurde die Hymne zum ersten Mal gespielt.

Bei Olympischen Spielen werden viele Nationalhymnen gespielt. Foto: Jorge Zapata/EFE/dpa

Teilen sich Länder eine Hymne?

Was haben die Länder Großbritannien und Liechtenstein gemeinsam? Na, sie teilen sich eine Melodie! Die Nationalhymnen der beiden Länder hören sich genau gleich an, denn sie haben dieselbe Melodie. Auch die Länder Finnland und Estland teilen sich die gleiche Melodie.

Welches Land hat die älteste Hymne der Welt?

Das ist eine knifflige Frage. Zu den ältesten Hymnen der Welt gehört auf jeden Fall die des Landes Japan. Der Text der japanischen Hymne ist rund 1000 Jahre alt. Die Melodie kam erst sehr viel später dazu. Sehr alt ist auch die Nationalhymne der Niederlande. Sie trägt den Titel „Het Wilhelmus“. Melodie und Text sind rund 500 Jahre alt.

Was ist die längste Hymne?

Die haben wohl die Griechen. Ihre Nationalhymne hat sage und schreibe 158 Strophen! Gesungen werden nur die ersten beiden Strophen.

Superlang ist auch die Hymne von Argentinien. Sie hat neun Strophen mit jeweils einem Refrain. Das alles zu singen, würde etwa 20 Minuten dauern. Deshalb haben die Argentinier irgendwann beschlossen, nur die erste Strophe mit dem Refrain zu singen. Das Problem ist aber: Die Hymne hat ein extrem langes Intro. Deswegen ertönt etwa bei Siegerehrungen immer nur diese Musik.

Von Stefanie Paul (dpa)

 

Hintergrund

13-Jährige gewinnt Gold

Für die Skaterin Momiji Nishiya läuft es gerade richtig rund. Die 13-Jährige hat in ihrem Heimatland Japan bei den Olympischen Spielen die Gold-Medaille gewonnen. Dort ist sie beim ersten Skateboard-Wettbewerb für Frauen in der Geschichte der Spiele angetreten.

Momiji Nishiya musste in der Disziplin Street auf einem Parcours mit Hindernissen Tricks zeigen. Das Wort Street ist Englisch und bedeutet Straße. (dpa)