Ein furchtbarer Krieg geht zu Ende

Ein furchtbarer Krieg geht zu Ende
Kölns durch Bombenangriffe zerstörte Innenstadt im Jahr 1945. Foto: dpa - Bildfunk

Vor 75 Jahren endete einer der schlimmsten Kriege, den die Welt je gesehen hat: der Zweite Weltkrieg. Am 8. Mai 1945 war er offiziell beendet.

Für viele Menschen war das ein großer Freudentag: Sie sangen und tanzten und jubelten. In Deutschland war die Stimmung allerdings gemischt. Auch hier waren viele froh, dass das Kämpfen vorbei war, doch die allermeisten hatten wohl Angst. Die Menschen fragen sich: Wie wird es mit uns weitergehen?

Wie ging der Krieg zu Ende?

Offiziell wurde am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg für beendet erklärt. Genau 75 Jahre ist das heute her. Deutschland musste sich damals den anderen Staaten bedingungslos ergeben. „Das heißt, es gab für die Deutschen keine Chance mehr, den Krieg noch fortzuführen oder zu verhandeln, wie es nun weitergeht“, erklärt die Historikerin Simone Mergen. Es war klar: Deutschland war der Verlierer. Mehr als fünf Jahre zuvor hatte das Land den fürchterlichen Krieg angefangen.

Der Kölner Dom, der 1945 als einziges Bauwerk aus den Trümmern der Stadt hervorragt. Foto: dpa – Bildfunk

Was war vorher passiert?

Damals hatten die Nationalsozialisten das Sagen, abgekürzt werden sie oft Nazis genannt. Deren oberster Chef hieß Adolf Hitler. Die Nazis verfolgten und töteten Menschen, die anders dachten oder ihnen aus anderen Gründen nicht passten. Außerdem glaubten sie, Deutschland müsse mehr Macht in der Welt bekommen. Deshalb fingen sie einen furchtbaren Krieg an. Fast überall in Europa, aber auch in anderen Teilen der Welt, wurde erbittert gekämpft, geschossen und gebombt.

Wie war die Stimmung in Deutschland?

Viele Deutsche glaubten an Adolf Hitler und dessen Ideen. Deshalb dachten auch viele, dass Deutschland den Krieg gewinnen würde. Doch für die deutschen Soldaten lief es immer schlechter. Viele Länder kämpften gegen Deutschland, um die Verbrechen des Landes zu beenden. Nach und nach ergaben sich die deutschen Soldaten.

Was passierte mit Adolf Hitler?

Adolf Hitler erlebte den 8. Mai nicht mehr. Er hatte sich kurz davor selbst umgebracht. Das enttäuschte viele Deutsche. Immerhin hatten sie jahrelang das gemacht, was er von ihnen verlangt hatte. Nach der Niederlage im Krieg hatten sie deshalb gemischte Gefühle. Denn die Führung, für die sie jahrelang gekämpft hatten, gab es plötzlich mehr, erklärt die Expertin.

Kölns durch Bombenangriffe zerstörte Innenstadt im Jahr 1945. Foto: dpa – Bildfunk

Wie ging es danach weiter?

Was blieb, waren zerbombte Städte und Millionen Tote. Menschen, die fürchterlich Hunger litten, die nun auf der Flucht waren oder ihre Familien und Freunde verloren hatten. Nach und nach bauten die Menschen ihre Städte aber wieder auf. In Deutschland regierten zunächst die vier großen Länder, die Deutschland besiegt hatten: die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion. Später wurde Deutschland in zwei Länder geteilt – im Osten wurde die Deutsche Demokratische Republik gegründet, im Westen die Bundesrepublik Deutschland. Einige europäische Länder schlossen sich nach dem Krieg zu einer friedlichen Gemeinschaft zusammen. Daraus entwickelte sich dann später die Europäische Union.

Kriegsende nicht überall gleich

Wenn du im Internet nachschaust, wie lange der Zweite Weltkrieg gedauert hat, findest du häufig auch dieses Datum: 2. September 1945. Das liegt daran, dass der Krieg nur in Europa im Mai endete. In anderen Teilen der Welt wurde noch weitergekämpft, zum Beispiel zwischen den USA und Japan. Die USA hatten Japan aufgefordert, sich zu ergeben. Obwohl die Lage für die Japaner aussichtslos war, taten sie das nicht. Daraufhin warfen die USA zwei Atombomben über dem Land ab – das sind unglaublich schlimme Waffen. Die Bomben trafen die Städte Hiroshima und Nagasaki. Hunderttausende Menschen starben. Im September 1945 endete der Krieg dann auf der ganzen Welt.

Von Stefanie Paul (dpa / aso)