Diese Tierarten sind bedroht

Diese Tierarten sind bedroht
Koalas stehen schon seit einigen Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. (Foto: dpa)

Hast du schon mal von der Rumpelstilzchen-Zwergheuschrecke gehört? Falls nicht, dann wird es höchste Zeit. Denn diese Art steht seit kurzem auf der „Roten Liste gefährdeter Tierarten“. Das bedeutet, dass es sie bald nicht mehr geben könnte.

Was ist die Rote Liste?

Die internationale Rote Liste wird von der Weltnaturschutzunion (IUCN) herausgegeben. Sie soll zeigen, welche Arten vom Aussterben bedroht sind. Gerade erst wurde die neue Version vorgestellt. Dafür wurden etwa 88.000 Tier- und Pflanzenarten untersucht.

Wie viele Tiere sind bedroht?

Die Rote Liste ist wichtig, damit Gesetze zum Schutz von gefährdeten Arten erstellt werden können. Dass Tiere und Pflanzen aussterben, daran ist nämlich häufig der Mensch schuld.

Weil er Tiere jagt, von denen es nicht mehr viele gibt zum Beispiel. Oder weil er ihren Lebensraum zerstört. Die aktuelle Liste besagt: Von den 88.000 untersuchten Tier- und Pflanzenarten sind 25.000 bedroht. Darunter bekannte Arten wie zum Beispiel die Antilope. Auch Löwe und Eisbär stehen schon lange auf der Roten Liste. Bei solchen beliebten Tieren gibt es immer viele Menschen, die sich darum bemühen, dass die Art erhalten bleibt – auch wenn sie damit nicht immer Erfolg haben.

Aber es sind eben auch viele Arten wie die Rumpelstilzchen-Zwergheuschrecke vom Aussterben bedroht, von denen du wahrscheinlich noch nie etwas gehört hast.

Die Weihnachtsinsel-Fledermaus gilt der neuen Liste zufolge bereits als ausgestorben. Sie kam nur auf der australischen Weihnachtsinsel vor und ist seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen worden.

Hier siehst du einige der bedrohten Tierarten:

(Fotos: dpa)

Was heißt „ausgestorben“?

Du fragst dich jetzt vielleicht, warum es so schlimm ist, wenn so eine Tierart ausstirbt, von der die meisten Menschen ohnehin noch nie etwas gehört haben? Noch dazu eine, die es nur auf einer einzigen Insel gab? Naturschützer sagen: Es ist faszinierend, welche Vielfalt an Farben und Formen die Natur auf der Erde hervorgebracht hat, und der Mensch sollte Respekt davor haben. Denn wenn eine Art ausgestorben ist, ist das nicht mehr rückgängig zu machen. Sie ist dann für immer verloren.

Warum ist Vielfalt wichtig?

Aber diese Vielfalt ist auch wichtig für uns Menschen. Denn jede Tierart hat ihre spezielle Aufgabe in der Natur. Sie ist zum Beispiel Nahrung für andere Tiere oder frisst Schädlinge, die unseren Nahrungspflanzen schaden. Wenn sie ausfällt, kann das Folgen auf alle anderen Lebewesen haben. In Deutschland steht zum Beispiel die Hälfte aller Wildbienenarten auf der Roten Liste. Sie sind aber wichtig, um Bäume und Pflanzen zu bestäuben. Ohne sie hätten wir kaum noch Obst und Gemüse.

Und: Wenn ein tödliches Virus die Wildbienen befallen würde, gäbe es vielleicht einige Arten, die zufällig immun gegen diese Krankheit wären und überleben würden. Wenn es aber nur noch wenige Wildbienenarten gibt, sinkt die Chance, dass einige überleben.

Wie hilft uns die Natur?

Und es gibt weitere Gründe für den Artenschutz: Viele Medikamente helfen uns aufgrund von pflanzlichen Wirkstoffen. Arnika etwa hilft gegen Entzündungen. Immer wieder werden neue Wirkstoffe in Pflanzen entdeckt, die gegen Krankheiten helfen können. Stell dir vor, eine Pflanzenart würde aussterben, bevor wir ihre Heilkraft entdeckt hätten.

Was ist eine Art?

Eine Art ist eine Gruppe von Tieren, die sich untereinander ähneln, die sich miteinander fortpflanzen können und deren Kinder ebenfalls fruchtbar sind und Nachkommen zeugen können. Zum Beispiel sind ein Pferd und ein Esel sich zwar ähnlich, aber zwei verschiedene Arten. Sie können zwar miteinander Nachkommen zeugen – die „Mulis“. Mulis jedoch sind nicht fruchtbar und können keine Kinder bekommen.

Wie viele Arten es auf der Erde gibt, weiß keiner so genau. Bekannt sind rund 1,8 Millionen Tier- und Pflanzenarten, doch tatsächlich gibt es viel mehr. Forscher schätzen, dass es etwa 8,7 Millionen sind. Jedes Jahr werden noch Tausende neue Arten entdeckt – es sterben aber auch welche aus.

Von Jasmin Krsteski