Die NATO feiert 70. Geburtstag

Die NATO feiert 70. Geburtstag
Eine Flagge der Nato. Foto: Daniel Naupold/dpa

Vier Buchstaben, 29 Länder: Das verbirgt sich hinter der Nato. Was es damit genau auf sich hat, erklären wir dir heute, zum 70. Geburtstag der Nato.

Was ist die Nato?

„Nato“ ist die Abkürzung für den englischen Namen „North Atlantic Treaty Organization“. Übersetzt heißt das „Nordatlantikpakt“. Dabei handelt es sich um ein militärisches Bündnis. Gegründet wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA, Kanada und zehn Staaten in Europa. Zwischen diesen Ländern liegt der Nordatlantik. So wird der nördliche Teil des Atlantischen Ozeans genannt.  Und dieses Meer hat dem Bündnis seinen Namen gegeben.

Warum wurde sie gegründet?

Die Nato wurde am 4. April 1949 gegründet. Die Idee der Gründungsländer war: Wir tun uns zusammen. Denn gemeinsam sind wir stärker als allein. Wenn ein Land des Bündnisses angegriffen wird, helfen ihm die anderen, sich zu verteidigen. Das sollte andere Länder abschrecken, überhaupt anzugreifen. Zur damaligen Zeit gab es zwei Weltmächte, die verfeindet waren: Die USA im Westen und die Sowjetunion im Osten. Die Sowjetunion war ein riesiger Staat, der aus mehreren Teilstaaten bestand, darunter Russland und die Ukraine. Heute gibt es die Sowjetunion nicht mehr. Damals aber war die Sorge groß, dass ein Krieg ausbrechen könnte. Und mit der Gründung der Nato wollten die Mitgliedsländer sich schützen. 1955 gründete die Sowjetunion mit einigen anderen Ländern wie Polen und Ungarn eine Art Gegen-Bündnis: den Warschauer Pakt.

Wie ging es weiter?

Von 1947 bis 1991 gab es zwischen dem Osten und Westen den sogenannten „Kalten Krieg“. Der heißt so, weil zwar mit Krieg gedroht wurde, der aber nicht mit Waffen zum Ausbruch kam. Die beiden Bündnisse Nato und Warschauer Pakt standen sich feindlich gegenüber, bedrohten sich gegenseitig und häuften immer mehr Waffen an. Mit der Auflösung der Sowjetunion endete der Kalte Krieg 1991. Der Warschauer Pakt wurde aufgelöst. Die Nato gibt es weiterhin.

Wer gehört zur Nato?

Aktuell gehören 29 Länder zur Nato. Gegründet wurde das Bündnis von den USA, Kanada sowie den europäischen Staaten Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Portugal. 1952 kamen die Türkei und Griechenland dazu. Deutschland ist seit 1955 Mitglied, Spanien seit 1982. Nach dem Ende der Sowjetunion folgten ab 1999 Tschechien, Polen, Ungarn, Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei, Slowenien, Bulgarien, Rumänien, Albanien und Kroatien. Das neueste Mitglied ist seit 2017 Montenegro. Im kommenden Jahr soll Nordmazedonien aufgenommen werden.

Was sind die Ziele?

Ziele der Nato sind weiterhin die Sicherheit und der Schutz ihrer Mitglieder. In einem Vertrag haben sie sich verpflichtet, einander zu helfen. Ein Angriff auf eines der Länder wird als Angriff auf das ganze Bündnis angesehen. Die anderen Länder schicken dann zum Beispiel Soldaten zur Unterstützung. Nach den Terroranschlägen auf die USA am 11. September 2001 führte das dazu, dass Deutschland und andere Nato-Länder sich am Krieg der USA gegen Terroristen in Afghanistan beteiligten.

Welche Kritik gibt es an der Nato?

Nicht alle Menschen finden die Nato gut. Einige sind der Meinung, dass Konflikte nicht mit Waffen gelöst werden sollten. Und dass mit militärischen Mitteln kein Frieden erreicht werden könne. Außerdem kritisieren viele, dass die Mitgliedsländer der Nato zu viel Geld für ihre Armee und Waffen ausgibt.

Von Kathy Stolzenbach

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