Die EU in deinem Alltag

Zwölf gelb-goldene Sterne prangen auf einem dunkelblauen Hintergrund. Dieses Symbol hast du in den vergangenen Wochen bestimmt schon oft auf Plakaten mit Politikern gesehen. Es ist die Flagge der Europäischen Union, abgekürzt EU. Im Mai haben die Bewohner Europas ein neues Europa-Parlament gewählt.
Die EU ist ein Zusammenschluss von 28 Ländern auf dem Kontinent Europa. Dazu gehören auch Deutschland, Frankreich, Italien, Dänemark, Estland und, und, und. Wusstest du übrigens, dass Deutschland das bevölkerungsreichste Land in der EU ist? Hier wohnen im Vergleich zu den anderen Staaten die meisten Menschen. Von der Fläche her ist aber Frankreich am größten. Das kleinste Mitgliedsland – sowohl von der Fläche als auch von der Einwohnerzahl her – ist Malta, eine Gruppe kleiner Inseln im Mittelmeer.
24 verschiedene Amtssprachen sprechen die Bewohner der EU. Apropos Bewohner: Sie bestimmen, welche Politiker ihr Land im europäischen Parlament vertreten. Diese Politiker müssen nach Brüssel umziehen. Denn dort arbeiten und diskutieren sie darüber, was in der EU passiert. Das EU-Parlament sitzt zwar in Straßburg. Die Parlamentarier tagen aber nicht nur in der französischen Stadt am Rhein, sondern eben auch in Brüssel.
Das ist doch alles weit weg, denkst du jetzt vielleicht. Stimmt aber nicht. Die EU und die Entscheidungen, die das Parlament trifft, begegnen uns oft im Alltag.
Der Euro
Deine Eltern haben dir bestimmt davon erzählt: Früher musste man vor dem Urlaub nicht nur seinen Koffer packen, sondern auch noch zur Bank gehen – um Geld umzutauschen. Denn früher hatte jedes Land in der EU seine eigene Währung, also sein eigenes Geld. In Italien gab es Lira, in den Niederlanden den Gulden und in Deutschland die Mark. Seit dem Jahr 2002 kann man in der EU aber mit einer gemeinsamen Währung bezahlen: dem Euro. Den gibt es heute in 19 der 28 Mitgliedsstaaten. Das neueste Euro-Land ist Lettland. Seit 2014 bezahlt man dort in Euro.
Keine Grenzen
Wenn man früher von einem europäischen Land ins andere reisen wollte, musste man an der Grenze seinen Ausweis zeigen. Heute kannst du einfach über die Grenze fahren. Die fehlenden Grenzen machen aber noch mehr möglich: Es ist einfacher, im Ausland zu arbeiten und einzukaufen. Und auch in den Supermarktregalen gibt es heute Produkte aus ganz Europa.
Kein Krieg
In den letzten 69 Jahren gab es keinen Krieg mehr zwischen den Ländern der EU. So lange herrschte noch nie Frieden in Europa. Du kannst dir bestimmt nicht vorstellen, dass es hier einmal Kriege gab, in denen Tausende Menschen starben. Das war im Ersten und auch im Zweiten Weltkrieg so. Niemand will, dass sich diese Kriege wiederholen. Deswegen haben die Politiker der EU beschlossen, dass die einzelnen Länder Frieden einhalten müssen.
Schule
Dass Deutschland in der EU ist, merkst du auch in der Schule. Oft ist die EU ein Thema, vor allem, wenn deine Schule beim Comenius-Programm mitmacht. Damit können Schulen aus verschiedenen EU-Ländern besser zusammenarbeiten. Für diese Schulen ist ein Schüleraustausch oder eine Klassenfahrt in ein anderes EU-Land leichter. Außerdem kannst du an Comenius-Schulen viele Fremdsprachen lernen. Seit diesem Jahr gehört Comenius zu dem großen neuen Projekt „Erasmus+“.
Ein weiterer Vorteil der EU: Es ist leichter, auf eine Schule im Ausland zu wechseln. Denn in allen EU-Staaten ist dein Zeugnis gleich viel wert. Früher war das anders.
Universität
Seit 2014 gibt es das Programm „Erasmus+“. Es soll die Zusammenarbeit der EU-Staaten bei der Bildung vereinfachen. Neben Comenius gehört auch Erasmus dazu. Erasmus hilft Studenten, ein Semester im Ausland zu studieren. Viele Firmen finden es wichtig, dass Studenten Erfahrungen in anderen Ländern sammeln.
Zudem gibt es den „Bologna-Prozess“. Durch ihn wurden die Universitätsabschlüsse Bachelor und Master in vielen EU-Ländern eingeführt. Studenten sollen heute in verschiedenen Ländern der EU studieren können – und die Noten sollen überall gleich viel zählen. Das System klappt aber noch nicht ganz so gut.
Von Anne Kathrin Pelser und Angela Sommersberg