Deutsche essen 59 Kilo Fleisch im Jahr

Deutsche essen 59 Kilo Fleisch im Jahr
Fleisch im Supermarkt (Foto: dpa)

Die Menge ist unfassbar groß: Pro Jahr isst jeder Deutsche durchschnittlich 59 Kilogramm Fleisch. Das steht in dem neuen „Fleischatlas 2018“, den vor einigen Tagen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vorgestellt hat.

Weil das Fleisch billig sein soll, müssen die Tiere, die später auf den Tellern landen, aber oft leiden. Sie müssen in engen Ställen leben und kommen nicht nach draußen. Tierschützer fordern deshalb, Tiere artgerechter zu halten.

Was heisst artgerechte Tierhaltung?

Artgerecht bedeutet, die Tiere können sich so verhalten, wie sie es gerne tun und zum Beispiel herumlaufen. Für diese Haltung gibt es Regeln. Allerdings reichen diese nicht aus, damit sicher ist, dass es den Tieren wirklich gut geht, sagt Andreas Winkler. Er arbeitet für die Verbraucher-Organisation Foodwatch. Zwei Dinge hält er für wichtig: wie die Tiere leben und ihre Gesundheit.

Was bedeutet das genau?

Artgerecht bedeutet bei Hühnern etwa, dass sie scharren und picken können wie in der Natur. Sie sind nicht gerne allein. Sie wollen aber auch nicht ständig eng zusammen hocken. In vielen Betrieben, die Eier oder Fleisch produzieren, passiert das jedoch. Denn so wird Geld gespart.

Hilft es den Tieren, wenn man Bio-Fleisch kauft?

„Tiere aus Bio-Haltung haben es zwar besser, weil sie mehr Platz haben und nach draußen dürfen“, sagt Andreas Winkler. „Aber sie werden auch oft krank. Auch Bio-Fleisch kommt oft nicht von einem gesunden Tier.“ Denn Fleisch darf auch verkauft werden, wenn das Tier etwa eine Entzündung an den Klauen hatte. Dafür wünscht sich Andreas Winkler strengere Regeln. Dann müsste der Bauer mehr darauf achten, dass alle Tiere auch gesund sind.

Wäre es besser, gar kein Fleisch zu essen?

„Wir wollen nicht vorschreiben, was die Leute essen sollen“, meint Andreas Winkler. In Deutschland verzichten nur wenige Menschen auf Fleisch. „Solange sich das nicht ändert, müssen wir dafür sorgen, dass es den Tieren in den Ställen gut geht.“

Von dpa