Das Ende des Ersten Weltkriegs

Woran denkst du beim 11.11.? Vielleicht an Karneval? Oder an Sankt Martin? Das sind vermutlich die ersten Dinge, die vielen Menschen bei dem Datum in den Sinn kommen. Der 11.11. ist für viele Menschen ein Grund zum Feiern. Am 11.11. ist auch noch etwas ganz Anderes passiert. An dem Datum wurde Geschichte geschrieben. Am 11.11.1918 endete nach vier Jahren der Erste Weltkrieg.
Ein schlimmer Krieg
Der Erste Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918. Nie zuvor waren so viele Länder und Soldaten an einem Krieg beteiligt gewesen. Zum ersten Mal kamen auch Flugzeuge, Panzer und U-Boote zum Einsatz. Vorher waren Soldaten auf Pferden oder zu Fuß in den Krieg gezogen. Und erstmals wurden moderne Waffen wie Maschinengewehre, Fliegerbomben und Giftgas eingesetzt. Sie richteten furchtbare Zerstörung an. Es gab mehr als 15 Millionen Tote. Darunter waren auch viele Menschen, die nicht als Soldaten im Krieg kämpften, sondern ganz normale Bürger.
Der Auslöser
Um zu verstehen, wie es zu diesem schlimmen Krieg kommen konnte, muss man sich Europa zu der damaligen Zeit anschauen: Deutschland hieß damals Deutsches Reich und wurde von Kaiser Wilhelm II. regiert. Es gab damals einige große Länder, die viel Macht hatten: Neben dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn sowie Russland, Frankreich und Großbritannien. Es gab seit Jahren Streit darüber, wer die meiste Macht von ihnen in der Welt hatte. Ausgelöst wurde der Erste Weltkrieg dann am 28. Juni 1914: Der Thronfolger von Österreich-Ungarn, Franz Ferdinand, wurde in der bosnischen Stadt Sarajevo erschossen. Schon vorher gab es Spannungen zwischen den Nachbarländern Serbien und Österreich-Ungarn. Vier Wochen nach dem Attentat erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Dazu hatte das Deutsche Reich das Land ermutigt.
Die Gegner
Das Deutsche Reich stellte sich auf die Seite von Österreich-Ungarn. Russland hingegen unterstützte Serbien. Nach und nach waren immer mehr Länder auf der ganzen Welt an diesem Krieg beteiligt. An vielen verschiedenen Orten wurde gekämpft. Deswegen bezeichnet man ihn als Weltkrieg. Auf der einen Seite kämpften das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Bulgarien und das Osmanische Reich, Vorgänger der heutigen Türkei. Auf der anderen Seite Russland, Serbien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und die USA.
Das Ende
Für die deutschen Soldaten lief es immer schlechter. Das Deutsche Reich und seine Verbündeten verloren den Krieg. Die Kriegsgegner vereinbarten einen Waffenstillstand. Und am 11. November 1918 um Punkt 11 Uhr war er vorbei. Die Kriegsgegner kamen zu Friedensverhandlungen zusammen. Das Deutsche Reich musste den Friedensvertrag von Versailles unterschreiben. Darin wurde ihm die Schuld am Krieg zugesprochen. Außerdem musste das Deutsche Reich seine Armee verkleinern, Grenzgebiete an seine Nachbarländer abgeben und viel Geld an die Siegerländer zahlen. Kaiser Wilhelm II. musste das Land verlassen. Er war der letzte deutsche Kaiser.
Von Kathy Stolzenbach