Damit alle Kinder versorgt sind

Damit alle Kinder versorgt sind
Foto: Gettyimages

Wenn Vertreterinnen und Vertreter aus 150 Ländern zusammenkommen, dann muss es um etwas Wichtiges gehen, oder? Heute vor genau 30 Jahren haben sich all diese Menschen zum ersten zum sogenannten „Weltkindergipfel“ getroffen. Wir erklären dir, was dabei alles besprochen wurde. 

Was ist der Weltkindergipfel?

Am 29. und 30. September 1990 hat Unicef, also das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, alle Staatschefs nach New York eingeladen. Das Ziel: Zusammen sollte überlegt werden, wie es Kindern weltweit besser gehen könnte. Am Ende haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gipfels versprochen, etwa dafür zu sorgen, dass bis zum Jahr 2000 jedes Kind Zugang zu Bildung und sauberem Trinkwasser haben soll.

Außerdem wollten sich die Regierungschefs zum Beispiel dafür einsetzen, dass Kinder nicht mehr ausgebeutet werden. Denn nicht überall werden Kinder so geschützt wie in Deutschland: In einigen Ländern müssen Kinder beispielsweise hart arbeiten, um Geld für die Familie zu verdienen – und können unter anderem deshalb nicht zur Schule gehen. Dass es den Kindern weltweit besser geht, sollte etwa erreicht werden, indem einzelne Länder ihre Gesetze so ändern, dass sie den Schutz und die Förderung aller Kinder sicherstellen. Oder indem die Länder Geld an Projekte und Organisationen geben, die sich für Kinder einsetzen – wie beispielsweise Unicef oder die Kindernothilfe.

Warum ist das so besonders?

Bis heute ist der Termin, an dem sich all die Menschen vor 30 Jahren zum Weltkindergipfel getroffen haben, ein besonderer. Denn es war das erste Mal überhaupt, dass sich so viele Leute aus den unterschiedlichsten Ländern zu solch einer großen Konferenz zusammengesetzt haben. Außerdem wurde vier Wochen bevor dieser erste Weltkindergipfel stattfand, ein anderer wichtiger Meilenstein für alle Kinder weltweit erreicht: Die Kinderrechtskonvention trat in Kraft. Darin ist festgeschrieben, dass jedes Kind etwa ein Recht darauf hat, ernst genommen und beteiligt zu werden. Außer den USA sind bis heute alle Staaten dieser Kinderrechtskonvention beigetreten.

Was hat der Weltkindergipfel bewirkt?

Vielleicht ahnst du die Antwort schon. Das Jahr 2000 liegt inzwischen bereits 20 Jahre zurück. Bis dahin sollten alle Ziele erreicht sein, die sich die Regierungschefs beim ersten Weltkindergipfel in ihrem Aktionsplan überlegt hatten. Für viele Kinder heute hat sich die Situation aber immer noch keineswegs verbessert. Viele haben immer noch nicht genug zu essen und zu trinken, können nicht in die Schule gehen oder sind sehr krank.

Trotzdem aber waren die bisherigen Weltkindergipfel nicht umsonst: Dadurch, dass es diese Besprechungen gibt und sich so viele Politiker Zeit dafür nehmen, gibt es auf der ganzen Welt Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema. Außerdem hat der Gipfel dazu beigetragen, dass bei politischen Entscheidungen stärker an Kinder gedacht wird. Beim zweiten Weltkindergipfel im Jahr 2002 etwa waren sogar rund 300 Kinder dazu eingeladen, selbst teilzunehmen. Es gibt also weiterhin sehr viel zu tun – heute ist ein guter Tag, um sich daran zu erinnern.

Von Elisa Sobkowiak