Mehr Fischotter, weniger Koalas

Mehr Fischotter, weniger Koalas
Koalas stehen schon seit einigen Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. (Foto: dpa)

Eine Liste zeigt, welchen Tierarten es 2017 gut und welchen es schlecht ergangen ist. Wir stellen dir einige vor.

Kurz vor Ende des Jahres gibt es noch mal doofe Nachrichten: Den Tieren auf der Welt geht es so schlecht wie lange nicht mehr. Das hat der WWF herausgefunden, eine große Organisation für Natur- und Umweltschutz. Der deutsche WWF-Chef sagt sogar: „Wir Menschen verursachen das größte Artensterben seit Ende der Dinosaurier.“

Eine Art ist eine Gruppe von Tieren, die sich untereinander ähneln, sich miteinander fortpflanzen können und deren Kinder auch Nachkommen zeugen können. Wie viele Arten es auf der Erde gibt, weiß man nicht genau. Bekannt sind rund 1,8 Millionen Tier- und Pflanzenarten, doch tatsächlich gibt es viel mehr. Forscher schätzen, dass es etwa 8,7 Millionen sind.

Mittlerweile sind rund 25 800 dieser Arten bedroht. Zum Glück gibt es auch gute Nachrichten: Denn manchen Arten konnten die Tierschützer in den vergangenen Jahren helfen. Wir haben Tiere ausgewählt, denen es 2017 besonders gut oder besonders schlecht ergangen ist.

Bedroht

Es gibt gar nicht so viele Elefanten in Afrika, wie Forscher lange glaubten. (Foto: dpa)

Den zentralafrikanischen Waldelefanten geht es sehr, sehr schlecht. Eine Studie des WWF zeigt, dass die Zahl der Tiere zwischen 2008 und 2016 um deutlich mehr als die Hälfte zurückgegangen ist. Heute leben weniger als 10.000 der Elefanten in Afrika. Der Hauptgrund dafür ist immer noch, dass Jäger die Tiere erschießen und ihre wertvollen Stoßzähne verkaufen.

Auch für die Koalas sieht es nicht gut aus: Die Beuteltiere leben nur in Australien. In gewissen Regionen leben heute viel, viel weniger Tiere als noch vor 20 Jahren. Ein Grund ist, dass Menschen ihnen ihr Zuhause und Fressen wegnehmen: Sie holzen Eukalyptus-Wälder ab, um Straßen und Häuser zu bauen.

Eine Wildbiene auf dem Weg zu ihrem Bienenstock (Foto: dpa)

Nicht nur die exotischen Tiere haben Probleme: In Deutschland verschwinden immer mehr fliegende Insekten. Besonders schlecht steht es um die Bienen. Das hat Folgen: Denn wenn die Insekten von Blume zu Blume fliegen, um den Nektar zu sammeln, helfen sie den Pflanzen, sich zu vermehren. Je weniger fliegende Insekten es gibt, desto schlechter wachsen neue Pflanzen.

Erholt

Fischotter im Wasser (Bild: dpa)

Die guten Nachrichten kommen vor allem aus dem Wasser: Dem Fischotter geht es wieder besser. Fast wäre das Säugetier in Deutschland ausgestorben. Früher wurde der Fischotter wegen seines Pelzes gejagt, später verschwand sein Zuhause, weil Menschen Häuser und Straßen gebaut haben. Dass es wieder mehr Fischotter gibt, liegt vor allem daran, dass die Gewässer besser geschützt sind.

Es gibt auch endlich wieder mehr Meeresschildkröten auf der Welt. Obwohl alle sieben Arten stark gefährdet sind, haben Forscher mehr Tiere gezählt. Die größte Bedrohung sind aber weiterhin Fischernetze: Darin können die Tiere sich verfangen und sterben.

Der Irawadi sieht aus, als lächelt er. (Foto: dpa)

Nur noch 80 Mekong-Irawadi-Delfine gibt es auf der ganzen Welt. Damit sind die Tiere vom Aussterben bedroht. Der Mekong ist ein Fluss im Südosten von Asien. Seit fünf Jahren gibt es auf 180 Kilometern des Flusses ein Gebiet, in dem die Meeressäuger besonders geschützt sind. 2017 wurden neun Delfinkälber beobachtet. Ein erster, großer Erfolg.

Von Angela Sommersberg