„Am coolsten ist der Rabe Socke” – Jan Delay im Interview

Musiker Jan Delay spricht den kleinen Raben Socke. (Foto: dpa)
Musiker Jan Delay spricht den kleinen Raben Socke. (Foto: dpa)

Jan Delay ist ein bekannter Musiker. Doch manchmal hat er noch einen anderen Job: Er ist Synchron-Sprecher und hat schon einem Raben seine Stimme geliehen.

An manchen Tagen steht der Musiker Jan Delay im Tonstudio. Er nimmt dann aber nicht unbedingt ein neues Lied auf. Manchmal spricht er Sätze ins Mikrofon. Denn er ist auch Synchron-Sprecher. Er gibt unter anderem dem kleinen Raben Socke in den Animationsfilmen seine Stimme. Der zweite Teil von Rabe Socke kommt am 20. August ins Kino.

Du hast schon mehreren Figuren deine Stimme geliehen. Welche war am coolsten für dich?

Jan Delay: „Am coolsten ist der Rabe Socke. Ihn hat noch nie jemand anderes gesprochen, außer mir. Aber vor allem kommt dazu: Ich spreche ihn zuerst und erst danach wird der Rabe gezeichnet. Das heißt, ich kann dem so viel verleihen an Dingen, die er noch nicht hat – die eigene Stimme und dadurch auch mehr Charakter und so. Er ist mir krass ans Herz gewachsen und superwichtig. Deshalb ist er für mich von all den Wesen, denen ich meine Stimme gegeben habe, am wichtigsten.”

Hat der Rabe ein Erkennungs-Merkmal von dir bekommen?

Jan Delay: „Nein, leider nicht. Ich wollte immer noch so «Yeah!» und so was unterbringen, aber das haben die mich nicht unterbringen lassen. Deshalb ist es einfach nur sein Wesen, seine Art zu sprechen und seine Stimme – das bin ich.”

Wie findest du es, wenn du dir später den Film anschaust und dich selbst hörst?

Jan Delay: „Also jetzt ist das für mich natürlich vollkommen normal. Das ist ja mein Beruf, ich höre mich jeden Tag 50 bis 200 Mal und habe mich daran gewöhnt. Aber ich weiß noch, als ich klein war und mir meine Mama einen Kassetten-Rekorder geschenkt hat, mit dem man aufnehmen konnte mit einem Mikro. Als ich da das erste Mal meine Stimme gehört habe, dachte ich, die verarschen mich. Das kann doch nicht wahr sein. Ich habe zurückgespult, ich hab das nicht geglaubt. Dann habe ich immer gehört – alle, mit denen ich im Raum bin, deren Stimme hört sich genauso an, wie ich sie auch höre – nur meine Stimme nicht. Aber ich glaube, dass es jedem so geht, auch wenn die nicht so eine merkwürdige Stimme haben wie ich.”

Findest du deine näselnde Stimme gut oder hast du auch mal versucht, anders zu klingen?

Jan Delay: „Nein, ich finde die super. Natürlich gibt es Momente oder Situationen, in denen es manchmal nervt. Aber ich würde sie um nichts in der Welt tauschen, weil sie mich ja auch ausmacht. Das Gute war, ich habe Musik machen gelernt durch Hip-Hop. Gerade im Hip-Hop ging es immer schon um Stimmen – und um Stimmen, die anders klingen als die anderen. Und deshalb gab’s da immer schon Rapper, die auch so eine Stimme haben wie ich. Das war für mich als Zwölfjähriger super zu hören: Okay, die Leute haben auch so eine merkwürdige Stimme und die sind damit sehr, sehr weit gekommen. Insofern ist es weniger ein Hindernis und mehr eine Chance.”

Was ist cooler – synchronisieren oder Musik machen?

Jan Delay: „Natürlich ist es cooler, Musik zu machen. Da macht man die eigenen Sachen. Beim Synchronisieren macht man ja nur, was andere einem sagen. Aber es bringt auch sehr viel Spaß, zu synchronisieren. Das Schöne da ist: Beim Musikmachen hat man immer den eigenen Kopf an und muss immer nachdenken. Und man geht nach Hause und hat das immer noch im Kopf. Es lässt einen nicht los. Wenn man zum Synchronisieren geht, ist da jemand anderes, der sagt einem, was man machen soll. Wenn er nicht zufrieden ist, dann macht man es noch mal. Irgendwann hat man Feierabend und kann nach Hause gehen. Dann denkt man auch nicht mehr daran.”

Was steht als Nächstes an bei dir?

Jan Delay: „Als Nächstes mache ich eine Hip-Hop-Platte mit meiner alten Band – mit den Beginnern.”

Der kleine Raabe Socke im Kino

HANDOUT - Eddie Bär und Rabe Socke sind entsetzt: Der Vorratsschuppen ist zusammengekracht - eine Szene des Films «Der kleine Rabe Socke 2 - Das große Rennen» (undatierte Aufnahme). Der Animationsfilm startet am 20.08.2015 in den Kinos. dpa (zu dpa-Kinostarts vom 13.08.2015) ACHTUNG: Verwendung nur für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit der Berichterstattung über diesen Film und nur mit Urheber-Nennung Foto: Universum Film/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

„Der kleine Rabe Socke 2″  – Jetzt im Kino (Foto: Verleih)

Der kleine Rabe Socke tut, worauf er Lust hat. Autorin Nele Moost und Illustratorin Annet Rudolph erfanden Rabe Socke vor fast 20 Jahren für ein Bilderbuch. Bekannt ist der Vogel inzwischen auch wegen des ersten Kinofilms vor einigen Jahren.

Am 20. August kommt der Rabe Socke wieder ins Kino. In „Der kleine Rabe Socke 2 – Das große Rennen” passiert dem Vogel etwas Dummes: Als alle mit dem Sammeln der Wintervorräte beschäftigt sind, braust er mit seiner Seifenkiste aus Versehen gegen die Vorratshütte.

Als er dann auch noch heimlich von den Beeren aus dem obersten Regalfach naschen will, bricht die Hütte zusammen. Die Vorräte rollen in den Fluss. Typisch Socke!

Aber der kleine Rabe ist darum bemüht, seine Fehler selbst auszubügeln. Mit dem Preisgeld eines großen Rennens will er seiner Familie und seinen Freunden neue Vorräte beschaffen. In drei Etappen rast Socke um den Sieg… Ob er gewinnt?

Der kleine Rabe Socke – Das große Rennen, Deutschland 2015, Laufzeit: 73 Min., FSK ohne Altersbeschränkung
Regie: Ute von Münchow-Pohl, Sandor Jesse

 

Hier kannst du den Film in Köln und Umgebung sehen

Köln, Cinenova, Herbrandstr. 11, 50825 Köln: Donnerstag, 20.8., bis Mittwoch, 26.8., 15.20 und 16.30 Uhr

Siegburg, Capitol, Augustastraße 20, 53721 Siegburg: Donnerstag, 20.8., bis Mittwoch, 26.8., 15.00 und 17.30 Uhr (Dienstag und Mittwoch nur 17.30 Uhr)

Bonn, Cinestar Stern, Markt 8-12. 53111 Bonn: Donnerstag, 20.8., bis Mittwoch, 26.8., 14.00 und 16.00 Uhr (Ausnahme: Montag: 15.50 Uhr)

Hier kannst du schon einmal in den Film hineingucken