Am 22. März ist Weltwassertag

Am 22. März ist Weltwassertag
Ohne Wasser würde das Leben auf der Erde nicht funktionieren. Foto: Jens Büttner/ZB/dpa

Stell dir vor, du willst dir die Zähne putzen. Dafür musst du aber erst eine halbe Stunde laufen, um Wasser zu besorgen. Das kannst du dir nicht vorstellen? Für viele Menschen auf der Welt ist das ganz normal.

Genauer gesagt muss ungefähr jeder neunte Mensch mindestens eine halbe Stunde zu einem Fluss oder Brunnen laufen, um frisches Wasser zu holen. Das steht in einem neuen Bericht der Vereinten Nationen (das ist ein Zusammenschluss von fast allen Ländern der Welt). Was sonst noch darin steht? Das berichten wir dir heute zum Weltwassertag.

Foto: epa Michael Reynolds/EPA/dpa

Sauberes Wasser

Mehr als zwei Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, das ist ungefähr jeder Vierte. Zum Vergleich: Wenn du mit Mama, Papa und einem Geschwisterkind zusammenlebst – dann hätte einer von euch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Für diese Menschen ist es aber nicht nur komplizierter an gutes Wasser zu kommen – sie werden auch viel schneller krank. Wenn man nämlich schmutziges Wasser trinkt, kann man zum Beispiel die Krankheit Cholera bekommen. Dabei hat man schlimmen Durchfall und Erbrechen und kann sogar sterben. Besonders schlimm ist die Situation in Afrika: Südlich der Wüste Sahara haben etwa drei von vier Menschen keinen sicheren Zugang zu Wasser. Auch Menschen auf der Flucht sind stark betroffen.

Foto: Soeren Stache/dpa

Vernünftige Toiletten

Ein weiteres Problem: Mehr als die Hälfte aller Menschen haben keinen Zugang zu vernünftigen Toiletten. Das bedeutet, dass sie entweder überhaupt nicht so etwas wie eine Toilette in ihrer Nähe haben, diese nicht sauber ist, oder sie sich diese mit sehr vielen Leuten teilen müssen. Auch so können sich Krankheiten superschnell ausbreiten. Die Studie zeigt zwar, dass die Toiletten-Situation sich in den vergangenen Jahren verbessert hat. Aber Unicef, das ist eine Organisation, die weltweit Kindern hilft, sagt: „Jeden Tag sterben mehr als 800 Kinder an Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser oder mangelnde Hygiene hervorgerufen wurden.“

Millionen von Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Foto: Lino Mirgeler/dpa

Ungleiche Verteilung

Es ist doch krass: Mehr als zwei Drittel der Erde sind mit Wasser bedeckt – und trotzdem gibt es diese großen Probleme. Wie kann das sein? Das hat verschiedene Gründe. Einer ist, dass man nur einen sehr geringen Teil von dem Wasser überhaupt trinken kann (mit salzigem Meerwasser geht das ja nicht) – und dass das Wasser sehr ungleich verteilt ist. Es gibt zum Beispiel Orte in Afrika, an denen es nur sehr wenig und selten regnet und die deswegen sehr trocken sind. Und weil die Erde sich erwärmt, wird es dort in Zukunft noch mehr Dürren geben. In vielen Ländern fehlt auch das Geld, um tiefe Brunnen zu bohren oder lange Wasserleitungen zu verlegen. Dazu kommt: Bei uns wird das Abwasser in Klärwerken sehr ordentlich gereinigt. Sehr viele andere Länder machen das aber nicht – 80 Prozent aller Abwässer auf der Welt werden einfach so in der Umwelt entsorgt.

Und nun?

Berichte wie der von den Vereinten Nationen und der Weltwassertag sollen auf diese Probleme aufmerksam machen. Viele Organisationen versuchen, den Leuten in armen Ländern beim Bau von Brunnen oder Säubern von Wasser zu helfen. Denn: Wasser ist ein Menschenrecht. Ohne sauberes Wasser kann nämlich niemand überleben.

Der Zyklon «Idai» hat in Simbabwe für viele Überschwemmungen und Beschädigungen gesorgt. Foto: Tendai Chiwanza/ActionAid/AP/dpa

Wirbelsturm Idai

Was der Bericht noch zeigt: In manchen Gebieten wird es trockener – in anderen aber nasser. Überschwemmungen und Wirbelstürme sind in den vergangenen Jahren nämlich heftiger geworden. Das zeigt auch die aktuelle Situation im Südosten von Afrika: Der Wirbelsturm Idai ist vor einer Woche über die Länder Mosambik, Simbabwe und Malawi hinweggefegt. Er brachte so viel Regen, dass mehrere Flüsse über ihre Ufer getreten sind. Teile des Landes sind komplett überflutet. Der starke Wind zerstörte weitere Häuser. Die Hilfsorganisation Rotes Kreuz meint: 400 000 Menschen haben deshalb gerade kein Zuhause mehr. Viele Menschen sind verletzt oder sogar gestorben. Andere haben sich auf die Dächer ihrer Häuser und Bäume gerettet. Helfer nutzen Boote und Helikopter, um zu ihnen zu kommen. Dann bringen sie die Menschen an einen sicheren Ort. Viele Organisationen haben nämlich schon Helfer in die Region geschickt. Durch die Katastrophe droht auch eine Wasserverschmutzung. Und es regnet immer noch weiter.

Von Angela Sommersberg (dpa/aso)