Alles Gute zum 250. Geburtstag Herr von Humboldt

Alles Gute zum 250. Geburtstag Herr von Humboldt
Die Statue von Alexander von Humboldt vor dem Haupteingang der Humboldt-Universität in Berlin. Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Er gilt als einer der ersten Umweltschützer und ist weltweit einer der bekanntesten Deutschen. Außerdem war er ein großer Wissenschaftler, der vieles entdeckt und untersucht hat. Am 14. September vor 250 Jahren wurde er geboren: Alexander von Humboldt.

Alexander von Humboldt hatte einen unstillbaren Wissensdurst und hat viel zu unserem heutigen Wissen beigetragen. Foto: Stephanie Pilick/dpa

Wer war Alexander von Humboldt?

Im Jahr 1769 kam er in Berlin zur Welt. Er war Sohn einer Adelsfamilie und das bedeutete: Er bekam eine außergewöhnlich gute Bildung für die damalige Zeit. Obwohl Alexander von Humboldt gar nicht so gut in der Schule war, interessierte er sich für viele Dinge. So faszinierten ihn zum Beispiel tropische Pflanzen. Eines seiner Studienfächer war deshalb Pflanzenkunde. Später arbeitete er im Bergbau, doch es zog ihn in die weite Welt.

Wie wird er zum Forscher?

Als von Humboldts Mutter stirbt, bekam er ein großes Erbe. Ausgestattet mit diesem Geld, widmete er sich komplett der Forschung. Er wollte die Natur, die Pflanzen und die Tiere analysieren, weshalb er eine große Reise machte: Fünf Jahre lang erkundete er Süd- und Mittelamerika.

Wie kam er dorthin?

Damals gab es noch keine Flugzeuge oder schnelle Autos – Alexander von Humboldt musste also zu Fuß, per Kutsche und per Schiff reisen. Das war ziemlich anstrengend, aber er hatte sich eine große Route überlegt: Von Europa ging es für ihn über die Kanaren nach Venezuela und Kuba, von dort nach Peru und Mexiko und zum Schluss über die USA zurück nach Europa.

In dem Reisetagebuch haben Alexander von Humboldt und sein Begleiter Aimé Bonpland ganz genau den Ablauf der Reise und alle Beobachtungen aufgeschrieben. Foto: Stephanie Pilick/dpa

Was machte er auf seiner Reise?

Ausgestattet mit vielen Messgeräten wie Fernrohr, Barometer und Thermometer untersuchte Alexander von Humboldt auf seiner Reise die Natur: Er nahm überall Proben von Pflanzen oder aus dem Boden. Insgesamt entdeckte von Humboldt in seinem Leben rund 3600 neue Pflanzenarten. Er bestieg aber auch sechs Vulkane, analysierte das Wetter und die verschiedenen Meere. Dabei bemerkte er, dass die Natur und ihre Kräfte als großes Ganzes zu betrachten sind. Alles hängt mit allem zusammen. Kleine Insekten sind genauso wichtig für die Natur wie genug Regen und ausreichend Sonne.

Was beobachtete er noch?

Er analysierte nicht nur, wie die Natur funktioniert. Alexander von Humboldt beobachtete auch, wie der Mensch mit ihr umging. Schon damals, vor rund 200 Jahren, sah er zum Beispiel, wie Menschen in Südamerika Bäume abholzten, um auf der neu gewonnen Fläche nur eine Art von Nutzpflanze anzubauen. Diese Methode nennt man heute „Monokultur“. Alexander von Humboldt warnte davor, dass der Mensch mit dieser Art der Landwirtschaft der Umwelt schadet. Er sah auch, dass sich das Klima vor Ort ändert, wenn es weniger Bäume gibt. Alexander von Humboldt gilt deshalb als einer der ersten Menschen, die sich für die Natur einsetzten.

Was passierte nach der Reise?

Zurück in Europa schrieb er sein Wissen über die Natur auf. Er veröffentlichte viele Bücher. Außerdem reiste er noch in viele weitere Länder, zum Beispiel Russland. Von Humboldt beschrieb aber nicht nur die Natur. Er arbeitete auch daran, dass der Mensch sie möglichst gut nutzen kann. Zum Beispiel analysierte er, welche Pflanzen gut für die Ernährung der Menschheit sind – denn schon damals wuchs die Bevölkerung auf der Erde.

Alexander von Humboldt soll diese Art der Pinguine auf seiner Amerika-Reise entdeckt und beobachtet haben. Die Art wurde nach ihm benannt. Foto: Boris Roessler/dpa

Welchen Einfluss hat er bis heute?

Alexander von Humboldt gilt in vielen Gebieten als erster Experte. Nach seinem Tod im Jahr 1859 gab es aber auch einige Wissenschaftler, die seine Forschungen korrigierten. Trotzdem ist von Humboldt einer der ersten Menschen, die die Natur als ein Ganzes gesehen hat. Deshalb ist er berühmt – und viele Dinge sind nach ihm benannt, unter anderem 107 Tierarten. Ein Beispiel ist der Humboldt-Pinguin. Aber auch Gebäude oder Straßen sind nach ihm benannt.

Von Jennifer Wagner