Die ältesten Tiere der Welt

Das Leben ist kurz – für eine Eintagsfliege stimmt das tatsächlich. Die lebt nämlich häufig nur einige Stunden und kommt während ihres Lebens nicht einmal zum Fressen. Als Fliege existiert sie nur, um sich fortzupflanzen, auch wenn sie als Larve zuvor schon etwas länger gelebt hat. Es gibt aber auch Tiere, die viele Hundert oder Tausend Jahre alt werden können.
Gemütliches Leben
Die Nase vorn haben dabei ganz klar die Meerestiere. Wissenschaftler versuchen schon lange herauszufinden, wie es möglich ist, dass manche Tiere so alt werden. Man weiß zum Beispiel, dass viele dieser Tiere wenig fressen, wenig Sauerstoff verbrauchen und einen sehr langsamen Stoffwechsel haben. Bei ihnen läuft der Körper sozusagen auf Sparflamme. Das ist wie bei einem Auto: Fährt man damit langsam und in immer gleicher Geschwindigkeit, hält das Benzin länger.
Offensichtlich ist es also gesünder, sich nicht zu sehr zu hetzen. Alter ist jedoch relativ: Ein Grönlandhai ist mit 100 Jahren quasi noch jugendlich. Für einen Menschen sind 100 Jahre dagegen ein sehr hohes Alter. Aber mal ehrlich: 10000 Jahre am Meeresgrund festgewachsen zu sein wie das älteste Tier der Welt ist doch langweilig, oder?
Der Riesenschwamm
Das älteste Tier der Welt ist der Schwamm Anoxycalyx joubini. Er lebt festgewachsen auf dem Meeresgrund in der eiskalten Antarktis. Vermutlich ist er mehr als 10000 Jahre alt, wie Biologen herausgefunden haben. Das bedeutet, dass ein noch heute lebendes Exemplar schon auf der Welt war, als unsere Vorfahren noch in Höhlen lebten. Das schafft er nur, weil er wie in Zeitlupe lebt. Zum Beispiel braucht er Tausende Jahre dafür, um auf seine maximale Größe – zwei Meter hoch und einen Meter breit – zu wachsen.
Die Muschel
Die Islandmuschel Arctica islandica wird immerhin ungefähr 500 Jahre alt, wenn nichts dazwischenkommt. Sie kommt unter anderem in der Ostsee vor. Das älteste gefundene Exemplar wurde 507 Jahre alt. Man weiß das so genau, weil Muscheln an ihrer Schale Zuwachsringe haben, so wie Bäume Jahresringe haben.
Der Hai
Die Grönlandhaie sind die ältesten Wirbeltiere, wie Forscher jetzt herausgefunden haben. Wirbeltiere heißen so, weil sie eine Wirbelsäule haben. Bis zu 400 Jahre werden die Grönlandhaie alt, also noch viel älter als die Grönlandwale, die bisher mit einem Alter von bis zu 200 Jahren als älteste Wirbeltiere galten. Erst mit 160 Jahren können diese Haie Nachwuchs bekommen.
Die Schildkröte
Die Galapagos-Riesenschildkröte „Harriet“ lebte in einem australischen Zoo und starb mit 176 an Herzversagen. Schildkröten werden generell sehr alt, nicht nur weil sie so gemütlich sind.
Der Papagei
Der Gelbbrust-Ara Charlie soll angeblich 105 Jahre alt geworden sein. Papageien sind die einzigen Vögel, die älter werden können als ein Mensch. Wer also einen als Haustier halten möchte, sollte also wissen, dass die Tiere sehr treu sind und ihre Besitzer ein Leben lang begleiten können.
Von Jasmin Krsteski