Hiroshima: Gedenken an ein schlimmes Ereignis

Hiroshima: Gedenken an ein schlimmes Ereignis
Die zerstörte Stadt Hiroshima nach dem Bomben-Abwurf. (Foto: dpa)

Hiroshima – der Name dieser Stadt wird wohl für immer mit einem unvorstellbar schrecklichen Ereignis in Verbindung gebracht.  Am 6. August 1945, also heute genau vor 70 Jahren, wurde zum ersten Mal eine Atombombe eingesetzt. Amerikaner warfen sie über der japanischen Stadt Hiroshima ab.

Warum kam es zum Bomben-Abwurf?

Die USA warfen die Atombombe ab, als der Zweite Weltkrieg in Europa schon fast drei Monate zu Ende war. Der Zweite Weltkrieg war 1939 von Deutschland begonnen worden. Mehrere Länder kämpften gegen Deutschland, unter anderem die USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion. Japan war ein Verbündeter Deutschlands. Das Land hatte viele Länder in Asien und die USA angegriffen. Deshalb zündeten die USA die Atombombe. Geschichtsexperten sagen: Japan war eigentlich schon besiegt. Es sollte Frieden geschlossen werden. Doch der US-Präsident Harry Truman wollte die Macht seines Landes beweisen. Er gab das Kommando für den Abwurf der Bombe. Zuvor hatten die USA sehr viel Geld ausgegeben, um diese zerstörerische Waffe zu entwickeln und zu bauen. Die Experten glauben, dass die USA sie deshalb auch einsetzen wollten.

Was passierte bei der  Explosion?

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Nach dem Abwurf der Atombombe steigt eine hohe Wolke auf. Deswegen spricht man von einem Atompilz. (Foto: dpa)

Die Atombombe wurde aus einem Flugzeug über Hiroshima abgeworfen. Der Geheimname für diese grausame Waffe war unpassend harmlos: „Little Boy“, also „kleiner Junge“. Sie war mit Uran gefüllt und wog fünf Tonnen – das sind 5000 Kilogramm. So viel wiegt ungefähr ein ausgewachsener Elefant. Überlebende berichten von einem grellen Blitz und einem lauten Donner. Die Bombe explodierte einige hundert Meter über der Stadt.  Dabei entstanden eine extreme Hitze und eine heftige Druckwelle. Über der Stadt stieg eine riesige Wolke auf, in Form eines Pilzes. Deshalb spricht man vom „Atompilz“. Er reichte mehrere Kilometer hoch in die Atmosphäre. Drei Tage später warfen die Amerikaner eine weitere Atombombe ab, auf die japanische Stadt Nagasaki. Die Bombe bestand aus Plutonium und wurde „Fat Man“, also „fetter Mann“ genannt. Ihre Sprengkraft war noch gewaltiger.

Was waren die Folgen der Atombomben?

Der Atompilz über Nagasaki. (Foto: dpa)

Der Atompilz über Nagasaki. (Foto: dpa)

Ein Großteil der beiden Städte war zerstört. Außerdem setzten die Atombomben radioaktive Strahlen frei, die Menschen sehr krank macht. Sie können daran sterben, auch Jahre später noch. Rund 100000 Menschen starben sofort. Unzählige wurden durch die Hitze schwer verletzt. Weitere 200000 Menschen starben in den nächsten Jahren an den Folgen der der Strahlung. Wie viele Menschen insgesamt ums Leben kamen, weiß niemand genau. Noch heute leiden viele gesundheitlich, zum Beispiel an Krebs.

Wie ging es nach den Atombomben weiter?

Die zerstörte Stadt Hiroshima. Am 6. August 1945 wurde die Atombombe mit dem unpassenden Namen "Little Boy" abgeworfen. (Foto: dpa)

Die zerstörte Stadt Hiroshima. Am 6. August 1945 wurde die Atombombe mit dem unpassenden Namen “Little Boy” abgeworfen. (Foto: dpa)

Am 2. September kapitulierte Japan, gab also auf. Damit endete der Zweite Weltkrieg. Auch andere Länder bauten später Atomwaffen, zum Beispiel die frühere Sowjetunion, Großbritannien oder Frankreich. Allerdings haben sie diese bisher nicht gegen andere Nationen eingesetzt. Es gibt einen sogenannten Atomwaffensperrvertrag. Er soll einen Einsatz der Atomwaffen wie in Hiroshima und Nagasaki verhindern. Fast alle Länder haben ihn unterschrieben, nur Indien, Pakistan, Israel, Nordkorea und der Südsudan nicht. Jedes Jahr am 6. August erinnern Menschen in Hiroshima  an die Opfer der Atombomben. Sie wollen außerdem ein Zeichen setzen gegen Atomwaffen und für Frieden auf der Welt.

Von Kathy Stolzenbach

Hier liegen die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. (Grafik: dpa/Böhme)

Hier liegen die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. (Grafik: dpa/Böhme)