Kochen für die Zootiere

Kochen für die Zootiere
Tierflegerin Inga Riebel füttert eine Ziege mit Karotten. Foto: Tierpark Bochum/dpa


Klack, Klack, Klack. Tierpflegerin Inga Riebel steht in der Futterküche des Bochumer Tierparks. Sie schneidet mit einem langen Messer eine Rote Bete in kleine Stücke. Von der Roten Bete bekommen nachher viele Tierarten etwas zu fressen: Weißbüschelaffen, Totenkopfaffen, Kattas, Kunekune Schweine, Stachelschweine, Meerschweinchen, Präriehunde und manchmal auch die Ziegen.

Das viele Obst und Gemüse kleinzuschneiden, dauert für Inga Riebel immer am längsten. Foto: Tierpark Bochum/dpa

Mögen die Tiere Rote Bete?

Die Weißbüschelaffen etwa sind so klein, dass sie gar keine ganze Rote Bete schaffen würden. Und die Kattas, die zur Familie der Lemuren gehören, dürfen nur wenig Rote Bete essen. Denn: „Rote Bete enthält verhältnismäßig viel Eisen und das können Kattas nur schlecht abbauen“, sagt Inga Riebel. Sie ist im Tierpark für die Säugetiere und Vögel zuständig. Mit ihrem Team bereitet sie das Futter für rund 4000 Tiere zu.

Heute wird die Rote Bete roh serviert. Manchmal wird sie auch gekocht. Weil sie gekocht schön weich ist, können die Tiere sie leichter essen. Die meisten Futtermittel werden jedoch nicht gekocht, gebraten oder gar gewürzt. „Tiere würden ja in freier Wildbahn auch keine Gewürze auf ihr Essen geben“, sagt Inga Riebel.

Jede Woche gibt es neues Obst und Gemüse. Foto: Tierpark Bochum/dpa

Fressen die Tiere das Gleiche wie in der Natur?

Die Tierpfleger versuchen, den Tieren möglichst das zu geben, was diese auch in der Natur fressen würden. Und deswegen stehen nicht nur Rote Bete, Heidelbeeren oder Trauben auf den Speiseplänen, sondern auch Kaninchen, Tauben oder Mäuse. Die Kornnatter zum Beispiel frisst durchaus schon mal eine Maus oder einen Hamster. In der Natur würde sie das Tier vorher selbst erbeuten. Im Zoo bekommt sie aber kein Futter, das noch lebt. Das Tierschutzgesetz verbietet dies.

Trotzdem sollen auch die Fleischfresser im Zoo möglichst natürlich ernährt werden. Für Schlangen oder Greifvögel gehört frische tierische Nahrung eben dazu. Im Zoo werden daher zum Beispiel Meerschweinchen aus eigener Zucht verfüttert. „So können wir eine optimale Qualität des Fleisches garantieren und wissen, dass es dem Tier vorher gut ging“, sagt Inga Riebel.Fressen

Das ist das Futter für die Präriehunde. Foto: Tierpark Bochum/dpa

Was bekommen die Pinguine?

Der Fisch für die Pinguine, Robben und anderen Tiere wird in der Tiefkühlung aufbewahrt. Er wird langsam aufgetaut und mit kalten Wasser abgewaschen. „Fisch und Fleisch darf man nicht zu schnell auftauen, sonst gehen Vitamine kaputt oder die Eiweißstruktur wird zerstört“, sagt die Expertin. Es könnte sein, dass die Pinguine dann Durchfall bekommen.

Wieviel Futter brauchen die Tiere?

Für die Tiere, die lieber Obst und Gemüse fressen, kommt wöchentliche eine große Lieferung. Ein Lastwagen bringt über 30 Kisten. Das seien etwa zwölf größere Kühlschränke voll, sagt Inga Riebel.

Von Katharina Heimeier (dpa)