Ausschau halten nach Eichhörnchen

Ausschau halten nach Eichhörnchen
Neben dem weiß gefärbten Bauch reicht die Fellfarbe von Eichhörnchen von hellem Fuchsrot bis zu Schwarz. Foto: Thomas Warnack/dpa

Eichhörnchen, die hat wohl jeder schon mal gesehen. Forschende wollen herausfinden, wie sich die Tiere an veränderte Lebensbedingungen anpassen. Dabei kann jeder mithelfen.

Sie leben im Wald oder in Parks. Auch in Gärten und Hinterhöfen kann man sie beobachten: die kleinen Nager mit dem rotbraunen Fell und dem langen, buschigen Schwanz. Sie kraxeln blitzschnell einen Baum hinauf, springen tollkühn von Ast zu Ast und naschen liebend gerne Nüsse. Bestimmt hast du schon erraten, um welches Tier es hier geht? Na klar, es geht um Eichhörnchen.

In Baumkronen lassen sich Eichhörnchen häufig entdecken. Foto: Patrick Pleul/dpa

Forschende wollen mehr über die Tiere herausfinden. Sie haben deshalb ein großes Forschungsprojekt gestartet. Das Coole daran: Du kannst die Fachleute bei ihrer Arbeit unterstützen! Dafür legst du dich auf die Lauer.

Riesiges Verbreitungsgebiet

Eichhörnchen haben ein riesiges Verbreitungsgebiet. Sie leben im Wald genauso wie in der Stadt“, sagt die Forscherin Sinah Drenske. Doch überall gibt es Probleme für die Tiere. Eines sind zum Beispiel wachsende Städte mit neuen Straßen und Häusern. Menschen nutzen immer mehr Platz. Dadurch wird der Lebensraum der Tiere nicht nur kleiner, sondern auch immer stärker zerschnitten. „Oft fehlen wichtige Verbindungen zwischen Grünflächen. Wir wollen herausfinden, wie gut sich die Eichhörnchen daran anpassen“, erklärt Sinah Drenske.

Ein anderes Problem sind die Winter. Die werden wegen des Klimawandels immer kürzer und wärmer. „Normalerweise halten Eichhörnchen Winterruhe. Das bedeutet, sie verlassen ihr Nest nur ab und zu, um auf Futtersuche zu gehen“, sagt die Forscherin. Doch was passiert, wenn die Tiere keine Winterruhe mehr halten, weil es zu warm ist? „Teilweise konnten wir auch schon beobachten, dass Eichhörnchen im Dezember ihre ersten Jungen bekommen haben“, sagt die
 Biologin. Das ist sehr ungewöhnlich. Normalerweise beginnt da erst die Paarungszeit.

Auf Ästen und in Baumkronen lassen sich Eichhörnchen häufig entdecken. Foto: Soeren Stache/dpa

Viele Daten sammeln

Die Forschenden wollen bis nächstes Jahr möglichst viele Daten sammeln: etwa darüber, wo die Tiere überall vorkommen und wie sie leben. „Man kann zum einen Zufallsbeobachtungen melden“, erklärt Sinah Drenske. Spannender sind aber die Langzeit-Beobachtungen. Dazu gibt man ein bestimmtes Gebiet an. Das kann der Garten sein oder ein Ort im Park. „Wichtig ist, dass man sich regelmäßig auf die Lauer legt. Einmal pro Woche wäre super“, erklärt die Expertin. Fünf
 Minuten reichen dabei schon aus.

Wer kein Eichhörnchen entdeckt, sollte nicht enttäuscht sein. „Solche Nicht-Beobachtungen sind für unsere Arbeit genauso wichtig“, sagt Sinah Drenske. Vielleicht gibt es an dem Ort keine Eichhörnchen und dann stellt sich für die Forschenden die Frage: Warum ist das so?

Mehr über das Projekt und die Mitmachaktion erfährst du hier.

Von Stefanie Paul (dpa