Kamel

Kamel
Vorsicht, Irrglaube: Kamele speichern gar kein Wasser in ihren Höckern - sondern Fett! (Foto: dpa)

Sie sind die Haustiere der Wüstenbewohner: Kamele und Menschen leben schon seit ungefähr 4500 Jahren eng zusammen. Die Menschen lassen sich von ihnen beim Lastentragen helfen, sie trinken ihre Milch und essen ihr Fleisch. Aber dass die Höcker das typischste Merkmal der Kamele sind – das stimmt nicht immer.

  • Heimat: Weil Kamele für die Menschen so praktische Helfer waren, sind sie an vielen Orten verbreitet worden. Es gibt Kamele im arabischen Raum, in Afrika, Asien und sogar in Australien. Eine weitere Gruppe von Kamelen lebt auch in den hohen Bergen von Südamerika.
  • Familie: Kamele sind Säugetiere und gehören zur großen Gruppe der Paarhufer. Dort bilden sie die Familie der Kamele. In dieser Familie gibt es noch mal zwei große Gruppen: Die Altwelt-Kamele und die Neuwelt-Kamele. Beide Gruppen sind eng miteinander verwandt. Die Altwelt-Kamele leben in Afrika, Asien und Australien und haben einen (das Dromedar) oder zwei Höcker (das Trampeltier). Zu den Neuwelt-Kamelen gehören das Lama und das Vikunja. Sie leben in Südamerika und haben keine Höcker.
  • Aussehen: Das Fell der Kamele ist unterschiedlich gefärbt. Manche Tiere sind hellgrau, andere braun oder dunkelbraun. Es wärmt sie in der Kälte – schützt sie aber auch vor der starken Sonneneinstrahlung und dem Sand in der Wüste. Alle Kamele haben einen langen Hals, einen kleinen Kopf und relativ lange Beine. Je nach Art sind sie unterschiedlich groß: Das Dromedar ist etwa zwei Meter hoch und wiegt 300 bis 500 Kilogramm. Das Trampeltier ist ein wenig größer und kann bis zu 1000 Kilogramm wiegen. Die Neuwelt-Kamele sind kleiner und zierlicher als die Altwelt-Kamele. Das Lama ist etwa 1,20 Meter hoch und wiegt bis zu 150 Kilogramm.
    Wie du nun schon weißt, haben nur die Altwelt-Kamele Höcker. Viele Leute behaupten, dass darin Wasser gespeichert wird – und dass die Tiere deswegen so gut in der Wüste überleben können. Das stimmt aber gar nicht. In ihren Höckern speichern Dromedar und Trampeltier Fett-Reserven. Wenn die Tiere viel gefressen haben, bekommen sie also keinen dicken Bauch, sondern gut gefüllte Höcker.
  • Verhalten: Kamele sind tagsüber aktiv und leben in Gruppen von etwa 15 Tieren zusammen. In jeder Gruppe gibt es aber nur ein Männchen. Kamele wurden schon vor fast 4500 Jahren von den Menschen zu Haustieren gemacht. Die Menschen konnten mit ihrer Hilfe gut Lasten durch die Wüste transportieren, sie tranken die Milch und aßen das Fleisch der Tiere und haben ihr Fell verwendet.
  • Feinde: Das Kamel hat keine natürlichen Feinde, es sind zumindest keine bekannt.
  • Kinder: Die Weibchen der größeren Altwelt-Kamele sind etwas mehr als ein Jahr schwanger. Sie bekommen ein Fohlen, das zwar kurz nach der Geburt schon ziemlich selbstständig ist, aber etwa ein Jahr lang gesäugt wird. Nach zwei bis drei Jahren sind sie erwachsen. Altwelt-Kamele werden ungefähr 40 bis 50 Jahre alt. Die kleineren Neuwelt-Kamele sind nicht so lange schwanger. Sie werden insgesamt auch nur 25 bis 28 Jahre alt.
  • Nahrung: Kamele sind Pflanzenfresser. Am liebsten mögen sie Gräser. Altweltkamele sind so gut an das Leben in der Wüste angepasst, dass sie sogar salzhaltige Pflanzen fressen können. Wenn sie lange nichts getrunken haben, können sie innerhalb von sehr kurzer Zeit weit mehr als 100 Liter Wasser auf einmal zu sich nehmen. Das speichern sie dann aber – wie gesagt – nicht in ihren Höckern ab, sondern in ihrem Magen.

 

In dieser Bildergalerie siehst du die Unterschiede zwischen den verschiedenen Kamel-Arten: Vom Trampeltier mit zwei Höckern, über das Dromedar mit einem Höcker bis hin zu Lama und Vikunja ganz ohne Höcker:


Von Willi und Angela Sommersberg

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