Törööö – ein ganz bekannter Elefant kommt ins Kino

Törööö – ein ganz bekannter Elefant kommt ins Kino

Jürgen Kluckert ist Benjamin Blümchens Stimme. Hier lernt ihr ihn kennen.

Wenn wir hier im Radio wären, würden viele Kinder Ihre Stimme vielleicht erkennen: Seit 25 Jahren sprechen Sie Benjamin Blümchen. Was mögen Sie am liebsten an Benjamin?
Alles. Das ist eine ganz liebe Figur. Genau wie jeder andere weiß auch Benjamin manchmal nicht, wie er etwas machen soll – aber er hat immer eine gute Idee.

Wie lange hat es gedauert, bis Sie perfekt „Töröö“ machen konnten?
Das ging zum Glück schnell, sonst wäre ich höchstwahrscheinlich damals nicht die Stimme von Benjamin geworden.

Bald kommt ein Film mit Benjamin Blümchen in die Kinos. Alles echte Schauspieler, nur Benjamin ist animiert und Sie leihen ihm Ihre Stimme. Wie hat das mit dem Einsprechen funktioniert? Sie waren ja nicht am Set dabei.
Diesmal war alles anders: Noch bevor die Dreharbeiten losgingen, habe ich alle Texte von Benjamin wie in einem Hörspiel eingesprochen. Dann hatten die Leute am Set auch was zu tun und konnten wenigstens hören, was und wie Benjamin spricht und besser darauf antworten. Denn für die Schauspieler ist es ja schwierig, wenn der Partner nicht vor Ort ist. Und auch für die Animation von Benjamin war das gut. Als dann alles fertig war, habe ich nach-synchronisiert – da wo Dinge bei der Animation vielleicht offen geblieben sind, oder doch mal ein anderer Satz hinmusste, weil der Schauspieler es anders betont hat.

Und wie funktioniert es eigentlich, wenn Sie ein Benjamin-Hörspiel aufnehmen?
Bei manchen Hörspielen wird jede Stimme einzeln aufgenommen. Aber für Benjamin machen wir das wie in alten Zeiten: Einen Tag lang treffen wir uns mit fast allen Sprechern im Studio, wir spielen die Szenen nacheinander, sprechen miteinander, laufen durch die Gegend. Das ist wie am Theater. Da jagt ein Dialog den nächsten.

25 Jahre ist eine lange Zeit. Wird es Ihnen nicht manchmal langweilig Benjamin zu sprechen?
Ne, das ist nicht langweilig! Die Figur ist zwar dieselbe, aber die Geschichte ist anders, mal lustiger, mal trauriger. Als Schauspieler muss man das auch immer wieder herstellen: Auf der Bühne muss es jedes Mal aussehen als wäre das ganz frisch – auch wenn man die Rolle zum 120. Mal spielt. So machen wir das beim Hörspiel auch. Und dadurch, dass wir beim Einspielen nie alleine sind, dass sich mal jemand verspricht und immer irgendwas passiert, sind das sehr lustige Tage.

Sie sprechen ja nicht nur Benjamin Blümchen, sondern auch Mr. Crabs und erwachsene Schauspieler wie Morgan Freeman oder Chuck Norris. Wie schaffen Sie es, Ihre Stimme so zu verändern, dass die Leute nicht erkennen, dass das alles Sie sind?
Bei den animierten Geschichten verstellen wir fast alle unsere Stimmen, deswegen erkennt man mich nicht sofort. Den Rest erledigt das Bild. Wenn ich einen normalen Schauspieler einspreche, dann sehe ich währenddessen die Filmszene und dann passt sich meine Stimme automatisch dem Schauspieler an. Dadurch bekommt die Stimme dann etwas Unverwechselbares – hoffe ich zumindest. Und bei den Zuschauern ist es so: Die sehen ein anderes Gesicht und dann ist das ein anderer Mensch. Viele erkennen das nicht. Ein Glück, denn wenn ich nur eine Stimme sprechen würde, könnte ich ja gar nicht davon leben.

Gerade sind Sie ein bisschen heiser. Was machen Sie denn, wenn Sie mal eine richtige Erkältung haben?
Das ist furchtbar. Eigentlich sollte man dann die Klappe halten, aber es gibt Termine und Fristen… Richtig schlimm wird es dann, wenn ich Mr. Crabs sprechen muss, weil der ja so viel schreit. Normalerweise geht das nicht auf die Stimme, aber wenn die schon angeknackst ist, ist es sehr anstrengend.

Wie reagieren die Leute, wenn Sie erzählen, dass Sie Benjamin Blümchen sprechen?
Da habe ich vollstes Wohlwollen. Fast jeder hat zumindest den Namen schon mal gehört. Und selbst, wenn sie die Hörspiele nicht kenne, wissen alle: Ist das nicht der Elefant, der Töröö macht? Und wenn einer Töröö macht, dann sollte ich es sein.

Erkennen Leute Sie denn anhand Ihrer Stimme als Benjamin?
Hin und wieder. Kinder muss man darauf stupsen und das mache ich nicht. Ich hab schon oft am Vorlesetag in Kitas vorgelesen – und manchmal haben die Erzieherinnen vorher erzählt, dass ich auch Benjamin Blümchen bin. Das finde ich dann unfair. Aber etwas ältere Kinder hören das manchmal von selbst. Und im Taxi ist es mir auch schon passiert, dass der Fahrer sagt: Habe ich Sie schon mal gefahren oder kenne ich Ihre Stimme? Es gibt so ein paar Kollegen, die werden sofort erkannt. Dazu gehöre ich nicht. Ich habe eigentlich eine ganz normale Stimme.

Törööö doch mal

Hier kannst du dir Benjamins „Töröö“ anhören