Film-Tipp: „Being Mario Götze – Eine deutsche Fußballgeschichte“

Film-Tipp: „Being Mario Götze – Eine deutsche Fußballgeschichte“
Foto: Filmstarts

Hast du dich schon einmal gefragt, wie es ist, ein Fußballprofi zu sein? Zum Beispiel so einer wie Mario Götze? Er schoss bei der Weltmeisterschaft 2014 das Tor, mit dem Deutschland den WM-Titel geholt hat. Heute kommt die Dokumentation „Being Mario Götze“ in die Kinos, die sich mit seinem Leben beschäftigt. Dabei geht es nicht nur um seine Erfolge.

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Wer ist Mario Götze?

Der Fußballspieler Mario Götze wurde am 3. Juni 1992 in Memmingen in Bayern geboren und ist in einem kleinen Dorf in Süddeutschland aufgewachsen. Er hat zwei Brüder, die ebenfalls Fußball spielen. Sein älterer Bruder Fabian hat in verschiedenen regionalen Ligen gespielt, seine Fußballkarriere aber mittlerweile beendet. „Er war als Kind immer mein Vorbild“, sagt Mario Götze in der Dokumentation über Fabian. Sein jüngerer Bruder Felix spielt für den FC Augsburg. Im Film werden Ausschnitte gezeigt, wie die drei Jungs zusammen im Garten kicken und sich auch öfter einmal gegenseitig umrennen. Heute ist der 1,76 Meter große Mario Götze 26 Jahre alt und Profifußballer. Er spielt diese Saison beim Verein Borussia Dortmund als Mittelfeldspieler. Bei diesem Verein kickt er schon seit seiner Jugend. Zwischendurch war er auch drei Jahre bei Bayern München.

Warum ist er berühmt?

Spätestens seit der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 kennen Fußballfans in der ganzen Welt Mario Götze: Er schoss in der Verlängerung des Finals das 1:0 gegen Argentinien. Deutschland wurde zum vierten Mal Weltmeister und Mario Götze ein Superheld. Damals war er 22 Jahre alt und somit der jüngste deutsche Siegtorschütze in einem WM-Finale.
Leider ging es mit Mario Götze nach der WM nicht so erfolgreich weiter. In den letzten Jahren war der Spieler öfter verletzt und musste bei vielen Partien auf der Bank sitzen. Zur WM in Russland 2018 hat Bundestrainer Jogi Löw ihn nicht mitgenommen, weil er „nicht in Form war“.

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Wie fühlt sich ein „Held“?

Im Film geht es nun darum, was sich für Mario Götze nach dem berühmten Tor verändert hat. Nach dem Erfolg sprachen viele Menschen von ihm als „Jahrhundert-Talent“. Sie hielten ihn für einen der besten Fußballer, der gerade lebt. Als er dann oft ausfiel, waren viele Fans enttäuscht von ihm.
Im Film-Interview redet Mario Götze darüber, wie es sich für ihn anfühlt, dass ihn alle ständig beurteilen. Die Erwartungen steigen nach so einem Tor wahnsinnig, sagt auch Bundestrainer Jogi Löw. Stell dir vor: Wenn die Fans dich für einen großartigen Spieler halten und deine Mannschaft trotzdem verliert, geben sie dir oft die Schuld daran. Die Moderatoren im Fernsehen kritisieren dich und deine Mitspieler sind vielleicht auch sauer.

Warum ist der Druck so groß?

Der Regisseur des Films möchte zeigen, wie widersprüchlich das Leben als Fußballprofi sein kann. Einerseits lieben dich die Fans, wenn du toll spielst und Tore schießt. Du verdienst sehr viel Geld mit deinem Lieblingsport. Andererseits stehst du immer im Rampenlicht. Auch wenn du schlecht drauf bist und vielleicht Schmerzen vom harten Training hast, musst du vor vielen Tausend Menschen auf den Platz. Wenn du über längere Zeit schlecht spielst, kann der Trainer dich aus der Mannschaft schmeißen. Deshalb ist die Konkurrenz unter den Spielern oft sehr groß. Und niemand sagt offen: Ich kann heute nicht spielen. Mir geht es nicht gut.

Was sagen andere Spieler?

Ein Kollege von Mario Götze, der über diese Probleme offen gesprochen hat, ist Per Mertesacker. Er war ebenfalls bei der WM 2014 dabei und hat seine Karriere dieses Jahr beendet. In einem Zeitungsinterview hat er zugegeben, dass ihm vor wichtigen Spielen richtig schlecht war. Er musste sich oft vor Angst übergeben. Manchmal war er froh, wenn er auf der Bank saß. „Der Druck hat mich aufgefressen“, sagt Per Mertesacker. Warum hat er trotzdem weitergemacht? Weil er Fußball liebt. Und trotz allem glücklich war, wenn er mit seiner Mannschaft gewonnen hat.

Der Artikel über Per Mertesacker hat die Überschrift „Der Mensch im Trikot“. Darum geht es auch im Film „Being Mario Götze“. Dass der „Superheld“ Mario Götze eigentlich ein ganz normaler Mensch ist, der einfach nur ziemlich gut Fußball spielt.

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Der Dokumentarfilm „Being Mario Götze – eine deutsche Fußballgeschichte“ läuft ab Donnerstag, 18. Oktober, im Kino. Es gibt keine Altersbeschränkung.

Von Nadja Lissok