Benni ist besser als ein Spickzettel

Benni ist besser als ein Spickzettel
Schulhund Benni wird gestreichelt. Foto: Ludmilla Ostermann/dpa

Wenn Benni in die Schule kommt, freuen sich alle. Er hilft Schülerinnen und Schülern beim Lernen, obwohl er gar nicht ihre Sprache spricht. Benni ist ein Schulhund.

„Hallo Benni, bist Du auch wieder hier?“, ruft eine Schülerin. Benni tappst über den Gang und wirft den Kopf hin und her. Die Schlappohren fliegen durch die Luft. Benni ist der Star der Johanna-Eck-Schule in Berlin. Er ist ein Schulhund.

An diesem Tag besucht Benni eine siebte Klasse. Diese macht einen Projekttag zum Thema Mut. Der flauschige Hund lauscht zunächst aufmerksam einer Expertin, die vorne auf dem Boden sitzt. Dann packt Benni die Neugier und er läuft zu ihr. Die Kinder kichern, die Stimmung ist locker.

Als Schulhund sorgt Benni mit seinem freundlichen Wesen für gute Stimmung. Foto: Ludmilla Ostermann/dpa

„Er ist total verschmust“, sagt Marie-Jolie. Wo die 15-Jährige ist, ist Benni nicht weit. Der Hund lebt bei Marie-Jolie und ihrer Familie. Das Mädchen bringt den Hund an manchen Tagen mit in die
Schule. Wenn Marie-Jolie Unterricht hat, liegt Benni entspannt im Sekretariat. Dort gibt es Leckerlis.

Es passieren erstaunliche Dinge

Der Mix aus einem Labrador und einem Pudel ist sehr freundlich. Bevor sie Benni kennenlernten, hatten viele Kinder an der Schule noch keine Erfahrung mit Hunden. Jetzt lernen sie, dass sie keine Angst haben müssen. Sie wissen, dass die Klassenräume sauber sein sollen, damit Benni nicht aus Versehen etwas Falsches frisst. Außerdem verhalten sich die Kinder in der Nähe des Hundes etwas ruhiger als sonst.

Wenn Benni in der Schule ist, passieren erstaunliche Dinge. „Einer unserer Schüler hat eine Klassenarbeit nachgeschrieben. Obwohl er gelernt hatte, sind ihm die Lösungen nicht eingefallen“, sagt Axel Jürs. Er organisiert den Schulalltag und hatte die Idee für den Schulhund. „Wir haben dann Benni dazugeholt. Der hat sich einfach nur neben den Schüler gesetzt, und die Ideen sind wieder gesprudelt“, erzählt er.

Marie-Jolie und ihr Hund Benni sind ein tolles Team. Foto: Ludmilla Ostermann/dpa

Ganz neue Fähigkeiten

Schulhunde können nämlich prima erkennen, wenn Schülerinnen und Schüler ängstlich oder traurig sind. Gehen sie zu diesen Kindern, entspannen diese sich. „Kinder bekommen ganz neue Fähigkeiten“, sagt Rebecca Nusime. Sie bildet Mensch-Hund-Teams für Schulen aus. „Ist ein Hund in der Nähe, werden schüchterne Kinder mutig. Sie rechnen und lesen besser, weil sie dem Hund beweisen wollen, dass sie das können“, erklärt die Hunde-Expertin.

Kann jeder Hund als Schulhund arbeiten? „Ein Schulhund muss aushalten, wenn es mal laut oder wuselig wird. Ist ein Hund sehr sensibel, ist das schwierig“, sagt Frau Nusime. Labradore etwa sind als Schulhunde beliebt. „Sie lieben es, mit Menschen zu arbeiten“, erklärt die Fachfrau. „Es kommt aber auch immer auf den einzelnen Hund und die Menschen an, die ihn führen.“

Der ein Jahr alte Benni bringt schon einiges mit, was ein Schulhund können sollte. Trotzdem wird er bald noch einmal selbst zur Schule gehen. Denn er macht eine Ausbildung zum Schulbegleithund.

Von Ludmilla Ostermann (dpa)