Johannes Glas bringt gute Laune in die Stadt

Johannes Glas ist Straßenmusiker und tritt häufig in Städten auf. Im Interview erzählt er, was er dabei immer mitnimmt. Und was für ihn das Beste an dieser Art der Musik ist.
Mitten in der Fußgängerzone der Stadt Regensburg steht ein junger Mann. Er bewegt die Finger über die Saiten einer Gitarre und beginnt zu singen. Die Menschen um ihn herum bleiben stehen. Ein paar Leute werfen Münzen in einen Koffer, der vor ihm steht. Andere klatschen oder wippen mit dem Kopf zum Takt der Musik. Der junge Mann heißt Johannes Glas. Er ist Student, spielt in einer Band und ist Straßenmusiker. Wie das ist, Musik auf der Straße zu spielen, erzählt er den dpa-Nachrichten für Kinder.
Welche Art von Musik spielen Sie gerne?
Johannes Glas: „Ich mache auf der Straße hauptsächlich Musik, die auch im Radio läuft. Ich habe schon als Kind immer sehr gerne Radio gehört.“

Johannes Glas tritt nicht nur auf der Bühne auf, sondern auch oft auf der Straße. Foto: Sophie Hepach/dpa
Wie sind Sie dazu gekommen, Musik auf der Straße zu machen?
Johannes Glas: „Meine Freunde und ich haben damals an unserer Schule eine Band gegründet. Wir haben zum Beispiel auf Schulkonzerten gespielt. Einmal hatten wir einen Auftritt bei uns im Stadttheater. Da mussten wir zu Fuß von der Schule aus hinlaufen. Wir hatten also unsere ganzen Instrumente in der Hand. Und dann haben wir zum Zeitvertreib so ein bisschen Musik gemacht. Das hat viel Spaß gemacht. So ist das irgendwie gekommen.“
Ganz viel Wasser
Woran müssen Sie vor Ihren Auftritten denken?
Johannes Glas: „Das Erste, was man braucht, ist sehr viel Wasser. Wenn es warm ist und man singt, ist es sonst sehr anstrengend. Man braucht außerdem einen Notenständer, um die Texte darauf stellen zu können. Und ganz wichtig: ein offener Koffer oder Hut, in den die Leute Kleingeld werfen können.“
Was schätzen Sie: Wie viel Geld bekommen Sie an einem Tag?
Johannes Glas: „Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt schlechte Tage, wo man vielleicht zehn Euro verdient. Es gibt aber auch Tage, an denen die Beträge sehr hoch sind.“
Was ist an Straßenmusik anders als bei einem normalen Konzert?
Johannes Glas: „Das Publikum. Die Leute sind ja nicht da, weil sie mich anschauen wollen. Die wollen einfach in der Stadt einkaufen. Das sorgt aber auch dafür, dass man viel freier ist. Ich kann das machen, was ich will. Und man kommt viel leichter in Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen. Das ist eigentlich das Beste an der Straßenmusik.“
Von Sophie Hepach, dpa