Handball-Spielmacher Juri Knorr: „Immer die Augen offen halten“

Handball-Spielmacher Juri Knorr: „Immer die Augen offen halten“
Deutschlands Juri Knorr in Aktion. Foto: Jan Woitas/dpa

Pässe spielen, Angriffe einleiten: Spielmacher Juri Knorr erfüllt in der deutschen Handball-Mannschaft wichtige Aufgaben. Eine davon würde er als Jüngster im Team aber gerne bald abgeben.

Beim Handball geht es ständig hin und her. Nach Toren läuft das Spiel sofort weiter. Nur wenige Sekunden später fliegt der Ball vielleicht schon auf der anderen Seite ins Netz. Der Handball-Profi Juri Knorr muss dabei ständig den Überblick behalten. Er ist einer der Spielmacher der deutschen Nationalmannschaft und hat bei den letzten Spielen die meisten Tore geworfen. Dabei ist er mit 22 Jahren der Jüngste im Team.

Serbiens Ilija Abutovic (l.) bei der WM in Aktion gegen Deutschlands Juri Knorr (M.). Foto: Jan Woitas/dpa

Am 11. Januar hat in den Ländern Schweden und Polen die Weltmeisterschaft im Handball begonnen. Die deutsche Mannschaft hat sich für das Turnier viel vorgenommen. Juri Knorr erzählt im Interview, worauf es als Spielmacher ankommt und wie er sich in den lauten Hallen mit seinen Mitspielern abspricht.

Welche Aufgaben hat ein Spielmacher im Handball?

Juri Knorr: „Man ist hauptverantwortlich dafür, das ganze Spiel zu ordnen, damit das große Ganze funktioniert. Und natürlich soll man seine eigenen Stärken einbringen.“

Wie behält man als Spielmacher den Überblick?

Juri Knorr: „Am besten, indem man die Augen offen hält. Aber im Ernst: Es ist manchmal nicht so einfach. Man muss ein Gefühl dafür entwickeln, welche Taktik gerade am besten passt. Braucht man ein schnelles Tor oder muss man das Tempo ein bisschen verschleppen? Man muss ein Gefühl dafür entwickeln, was gerade nötig ist.“

Was für unterschiedliche Spielzüge gibt es?

Juri Knorr: „Man kann das unterteilen in Eins-gegen-Eins-Situationen, in denen man probiert, einen Abwehrspieler zu isolieren, und es gibt Kleingruppen-Situationen, in denen man mit dem Kreisläufer oder seinem Nebenmann im Rückraum zusammenspielt.“

Deutschlands Spieler Juri Knorr während einer Trainingseinheit. Foto: Jan Woitas/dpa

Wie spricht man sich auf dem Feld ab?

Juri Knorr: „Man versucht natürlich, viel zu kommunizieren. Wenn es sehr laut ist in der Halle, ist das manchmal schwierig. Dann geht das über Zeichen, die man vorher vereinbart.“

Wie ist es, der Jüngste im Team zu sein?

Juri Knorr: „Ich wundere mich, dass noch kein jüngerer Spieler nachgerückt ist. Ich hoffe, das ändert sich bald, dann muss ich nicht mehr die Bälle tragen. Das muss offiziell immer der Jüngste machen, auch wenn es mir öfter abgenommen wird.“

Interview: Eric Dobias (dpa)