Muscheln, Fische, Sand und Plastikmüll

Im Meer gibt es nicht nur Muscheln, Fische und Sand. Immer mehr Dreck schwimmt ebenfalls im Meer, wie zum Beispiel Plastik. Das ist schlecht für das Ökosystem. Aber das Meer muss noch weitere Gefahren bewältigen.
Was ist das Problem?
Du gehst schwimmen und plötzlich berührt dich etwas unter Wasser. Es streift dein Bein und schwimmt weiter. Ein Fisch? Nein, es ist eine Plastiktüte. Solche Begegnungen passieren immer häufiger. Nicht gerade schön, oder? Aber das ist nicht nur für Badeurlauber blöd, sondern vor allem für die Bewohner im Meer. Müll und Plastik sind gefährlich für die Lebewesen im Wasser. So sterben zum Beispiel viele Vögel, Delfine, Wale oder Schildkröten immer öfter an Plastikmüll. Sie halten den Dreck für Fressen, aber ihre Mägen können das Plastik nicht verarbeiten.
Wo kommt das Plastik her?
Wenn wir eine Plastikverpackung in den Müll schmeißen, geht ihre Reise erst richtig los. Sie kommt dann zur Mülldeponie und wird im besten Falle aufbereitet und zu neuem Plastik gemacht. Oft wird Plastikmüll aber auch einfach verbrannt. Und in vielen Ländern der Welt schmeißen die Menschen ihren Müll einfach in die Natur. Über Flüsse gelangt das Plastik dann in die Meere. Auch in Deutschland schmeißen Menschen Müll einfach in die Umwelt – auch hier können Tiere Plastikteile aus Versehen essen und daran sterben. Oder der Müll gelangt über unsere Flüsse in die Meere. Es gibt aber auch in vielen Kosmetik-Produkten ganz winzige Plastikteile, die über unser Wasser in die Natur gelangen.

Müll, der durch starke Wellen angespült wurde, Manila Bay, Philippinen. Foto: EPA/FRANCIS R. MALASIG
Wie viel Plastik ist im Meer?
Das ist schwer zu schätzen. Experten glauben, dass allein im Jahr 2010 zwischen fünf und 13 Millionen Tonne Plastikmüll vom Land in die Meere gelangt ist. Auch wenn die genaue Zahl schwer zu schätzen ist, eines ist klar: Es gibt bereits riesige Müllstrudel, zum Beispiel im Pazifischen Ozean. Dieser „Great Pacific Garbage Patch“ ist viermal so groß wie Deutschland! Außerdem schwimmt das meiste Plastik in tieferen Gegenden des Meeres, nur wenig schwimmt an der Oberfläche.
Was können wir tun?
Wir sollten alle weniger Plastik verbrauchen. Dann kann der Müll gar nicht erst ins Meer gelangen. Ein Beispiel: Paprika gibt es ja nicht nur in Folie gewickelt, sondern auch ohne Verpackung zu kaufen. Jeder kann also dazu beitragen, weniger Plastik zu benutzen. Aber es gibt auch Organisationen, die sich dafür einsetzen, das ganze Plastik aus dem Meer zu fischen. Ein Beispiel ist „The Ocean Cleanup“ (Englisch für: Die Meer-Reinigung). Die Organisation entwickelt einen riesigen Meeres-Staubsauger, der im Pazifischen Ozean Müll einsaugen soll. Noch funktioniert der Sauger nicht richtig, aber es wird weiter daran geforscht.
Welche Gefahren gibt es noch?
Hunger auf Fisch? Fisch ist gesund und lecker, aber wir Menschen essen zu viel davon. Oder anders ausgedrückt: Wir fangen zu viele Fische. Große Schiffe können heute viel mehr Fisch fangen als noch vor 60 Jahren. Das ist zwar gut für den Verkauf, aber schlecht für die Tiere: Es gibt immer weniger Fische im Meer und ihr Nachwuchs kann nicht schnell genug heranwachsen. Mittlerweile hat das aber auch die Wirtschaft und die Politik erkannt und erste Gesetze erlassen, die die Fische schützen sollen. Trotzdem gibt es immer noch viele Fischer, die ohne Erlaubnis zu viel Fisch fangen. Deswegen informieren Umweltorganisationen wie Greenpeace oder WWF darüber, welchen Fisch man ohne Probleme kaufen kann. Außerdem gibt es auch einige Siegel, zum Beispiel „MSC“ oder „Bio“, die zeigen, welche Fische wie gefangen wurden.
Von Jennifer Wagner
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