Zelten, singen, Feuer machen

Zelten, singen, Feuer machen
DUDA besucht die Pfadfinder DPSG Hildebold in Königsdorf. Foto: Michael Bause

Du hast bestimmt schon einmal von den Pfadfindern gehört. Diese Gruppen gibt es schon sehr lange in Deutschland. Pfadfinder-Kinder treffen sich jede Woche, um gemeinsam zu spielen und in der Natur zu sein. Die Gemeinschaft untereinander ist ihnen sehr wichtig. Wir haben den Pfadfinder-Stamm Hildebold in Frechen-Königsdorf besucht. Jan, Clara und Ida haben uns viel über ihr Hobby erzählt.

Jan. Foto: Michael Bause

Jan, 10 Jahre

Ich bin jetzt seit drei Jahren bei den Pfadfindern. In unserer Gruppenstunde freitags spielen wir immer Spiele. In den Ferien gibt es oft Pfadfinderlager, auf die wir fahren. Da sind dann auch viele andere Pfadfinder-Stämme dabei. Jedes Lager hat ein Thema. Bei unserem Pfingstlager hieß das Thema „Dschungelbuch“. Für jedes Lager, an dem ein Pfadfinder teilgenommen hat, bekommt er einen bunten Aufnäher. Auf meinem Hemd habe ich inzwischen schon 17 verschiedene Aufnäher.

Clara. Foto: Michael Bause

Clara, 11 Jahre

Ich mag vor allem die Fahrten, wenn wir alle zusammen sind und Spiele spielen. Ich finde es auch toll, abends am Lagerfeuer zu sitzen und zu singen. Manchmal dürfen wir beim Feuermachen und Aufschichten helfen. Wir Pfadfinder sind fast immer draußen und dürfen auch richtig dreckig werden. Ab und zu basteln wir auch in unserer Gruppenstunde.

Ida. Foto: Michael Bause

Ida, 11 Jahre

Meine Brüder sind schon länger Pfadfinder und so bin ich irgendwann auch dazu gekommen. Ich war erst einmal bei einem Lager, aber ich fand es super. Mein Lieblingsspiel heißt „Apfel und Ei“. Dabei gehen wir in einer Gruppe los mit einem Apfel, klingeln an Wohnungen und Häusern und fragen, was die Leute gegen den Apfel eintauschen wollen. Das was wir bekommen haben, tauschen wir dann als Nächstes ein. Im Zelt zu schlafen finde ich auch cool, weil man dann vor dem Einschlafen noch mit den anderen reden kann.

Christian Gierlichs. Foto: Michael Bause

Christian Gierlichs, Juffi-Leiter, 22 Jahre

Seit 12 Jahren bin ich bei den Pfadfindern dabei. Bei uns haben die Kinder die Möglichkeit, sich frei zu entfalten. Die Höhepunkte sind natürlich unsere Lager. Da wandern wir auch schon mal 16 Kilometer pro Tag und machen auf Camping-Kochern unser Essen. Wir schlafen dann in Tarps, das sind große Zelte aus Planen. Auf den Lagern sind Handys für die Kinder nicht erlaubt. Wir sind sehr naturbezogen. Die Gemeinschaft ist uns wichtig, wir sind hier wie Geschwister, jeder hilft jedem.

Foto: Michael Bause

Der Stamm Hildebold

Beim Stamm in Frechen-Königsdorf können Kinder ab 8 Jahren mitmachen. Die Wartelisten sind allerdings lang, es kann ein Jahr oder länger dauern, bis ein Platz in den Gruppen frei wird. Wer neu dabei ist, darf drei Wochen lang schnuppern. Den Stamm Hildebold gibt es schon seit 1953, also seit inzwischen 66 Jahren. Jedes Jahr fahren die Mitglieder auf drei verschiedene Lager: Zwei Wochen auf das Sommerlager, dieses Jahr ging es an die Mecklenburger Seenplatte. Dann gibt es noch ein Pfingstlager und ein Herbstlager. Jedes Jahr organisieren die Pfadfinder in Königsdorf auch einen Weihnachtsmarkt und im Sommer ein Open-Air-Konzert mit Live-Musik.

Die Altersstufen

Alle Pfadfinderverbände teilen ihre Mitglieder in verschiedene Gruppen je nach Altersstufe ein. Die Wölflinge sind meist zwischen sechs und elf Jahre alt, die Jung-Pfadfinder (genannt Juffis) sind zwischen 11 und 13 Jahre alt. Zwischen 25 und 30 Kinder sind in der Königsdorfer Juffi-Gruppe. Danach kommen die Altersstufen „Pfadfinder“ und „Rover“. Rover ist ein englisches Wort und bedeutet Wanderer oder Umherstreifer. Danach kommen die Leiter, sie engagieren sich ehrenamtlich. Das heißt, dass sie kein Geld für ihre Arbeit bekommen. Die Leiter waren meist selbst schon als Kinder Pfadfinder.

Das Pfadfinderversprechen

Jan trägt ein Pfadfindertuch. Er hat es bekommen, als er sein „Wölflingsversprechen“ gegeben hat. Er hat versprochen, ein guter Pfadfinder zu sein und den Pfadfindergesetzen zu gehorchen. Dazu gehört: Mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, Sachen zu Ende zu bringen, gut auf die Umwelt zu achten, zu seiner eigenen Meinung zu stehen, andere nicht auszuschließen und anderen zu helfen.

Von Christina Rinkl