Ploppen in der Pause

Ploppen in der Pause
Pop-Its werden immer beliebter. Foto: dpa

Überall wird mit Pop-Ist gespielt – Auch in einigen Schulen

Es ploppt und ploppt in Kinderzimmern und auf Schulhöfen. Seit einigen Monaten kommen kleine bunte Teile in Regenbogenfarben super an. Es gibt sie in verschiedenen Formen: Herzen, Dinos, Einhörner oder nur als normales Viereck. Die Rede ist von Pop-Its.

Was ist die Idee hinter dem Spiel?

Die Idee dahinter ist ziemlich einfach: Die Noppen in den bunten Formen lassen sich umstülpen. Und schon ploppt’s! Doch was ist so cool daran? „Ich finde es toll, dass man sich damit konzentrieren kann“, erzählt Theodor. „Es kann aber nerven, dass andere das haben wollen.“ Seine Mitschülerin Ava ergänzt: „Die sind auch gut, wenn man lange fährt, dass man dann damit spielen kann.“

Wie finden Lehrer das Spiel?

Ava und Theodor sind acht Jahre alt und gehen auf eine Grundschule in Bielefeld. An der Schule dürfen die Kinder die Pop-Its manchmal auch im Unterricht benutzen. „Mit einem spielerischen Ansatz lässt sich Leselust wecken“, erklärt die Lehrerin Viktoria Gerber. Ein Beispiel: Theodor liest eine kleine Geschichte vor. Auf der Rückseite der Karte stehen sechs Aussagen zum Text. Theodor und seine Mitschülerin Lorena müssen entscheiden, welche Sätze davon nicht stimmen. Dafür benutzt Lorena eine Pop-Its-Form mit sechs Noppen pro Reihe. Wenn Lorena meint, die erste Aussage auf ihrer Karte sei falsch, drückt sie den ersten Noppen ein und dann immer so weiter. Dann vergleichen Theodor und Lorena die eingedrückten Noppen mit ihrer Lösungskarte: drei Richtige! Theodor und Lorena freuen sich.

Viktoria Gerber hofft: „Wenn Schüler auf diese Art mit den Pop-Its an kurze Texte herangeführt werden, trauen sie sich später auch längere Texte und richtige Bücher zu.“ Richtig spielen dürfen die Kinder mit den Pop-Its aber nur, wenn sie ihre Aufgaben erfüllt haben.

Warum finden nicht alle Pop-Its gut?

Kinder-Psychologin Hanna Christiansen sagt: Pop-Its sind Spielsachen, und sie können ablenken. „Wenn die Kinder die Pop-Its nicht weglegen, kann es sein, dass die Lehrer sie ihnen wegnehmen müssen, weil es sonst den Unterricht stört.“ Blöde Situationen mit dem Spielzeug haben die Kinder in Bielefeld schon erlebt. „Im Unterricht finde ich die Pop-Its nicht immer so toll“, sagt Theodor. Das Geräusch könne schon mal ablenken. Insgesamt kommen die Pop-Its aber gut an. „Ich finde es cool, dass man damit lernen kann und spielen kann“, sagt Lorena. Etwa in der Flitzepause, also in der Fünf-Minuten-Pause – wenn man nicht aufs Klo muss.

Von Yuriko Wahl-Immel und David Kluthe (dpa)