Leben retten mit einer Telefonnummer – der Notruf

Leben retten mit einer Telefonnummer – der Notruf
Besuch in der Notrufzentrale der Kölner Berufsfeuerwehr. Foto: Christoph Hennes

Heute ist internationaler Tag des Notrufs – Das muss du beachten, wenn du die „112“ wählst

Manchmal passiert es ganz plötzlich: Jemand wird ohnmächtig, stürzt mit dem Fahrrad, fällt die Treppe runter, in einem Haus brennt es. Dann ist es wichtig, schnell zu handeln und Hilfe zu rufen. Dafür gibt es eine wichtige Telefonnummer: die 112. Diese Notrufnummer gilt überall in Deutschland und in Europa, vom Handy oder Festnetz, immer kostenlos.

Um diese lebensrettende Nummer noch bekannter zu machen, gibt es den Europäischen Tag des Notrufs. Der ist am heutigen 11. Februar – weil das Datum 11.2. mit der Nummer identisch ist. Stell dir vor: Obwohl die Nummer so einfach ist, kennen sie viele Menschen nicht: Im Jahr 2015 ergab eine Umfrage der Europäischen Union, dass fast jeder vierte Bürger in Deutschland die 112 nicht kannte. In ganz Europa waren es sogar mehr als die Hälfte. Deshalb ist es wichtig, dass auch schon Kinder die Nummer kennen. Denn jeder kann Hilfe holen – und manchmal auf diese Weise sogar Leben retten!

Foto: Michael Hanschke/dpa

Wann solltest du die 112 wählen?

Egal, ob du Polizei, Feuerwehr oder einen Rettungswagen rufen willst: die 112 ist immer die richtige Nummer. Es gibt zwar für die Polizei auch die Nummer 110. Aber von der 112 wirst du weitergeleitet, wenn es eine Angelegenheit für die Polizei ist. Deshalb gilt: Wenn es brennt, sich jemand verletzt hat oder du einen Unfall beobachtest: Wenn niemand in der Nähe ist, der helfen kann, wähle 112. Ruf die 112 nie zum Spaß an, sondern nur, wenn es ein Notfall ist. Wenn du aus Versehen anrufst, solltest du das sagen. Wenn du auflegst, wird möglicherweise ein Rettungswagen losgeschickt.

Was solltest du am Telefon sagen?

Natürlich bist du aufgeregt, wenn etwas passiert ist. Wichtig ist aber, dass du versuchst, ruhig zu bleiben. Sage der Rettungsstelle zuerst deinen Namen. Beschreibe den Ort , an dem du dich befindest. Dann schilderst du, was passiert ist und ob jemand verletzt ist. Beantworte mögliche weitere Fragen der Rettungsstelle. Leg erst auf, wenn du dazu aufgefordert wirst.

Was passiert, wenn man den Notruf wählt?

In Köln landen alle Anrufer, die von einem Festnetz mit Kölner Vorwahl aus die 112 wählen, in der Leitstelle der Kölner Feuerwehr in Köln-Weidenpesch. (Wer vom Handy aus anruft, landet je nach Position zum Beispiel in der Leistelle im Rhein-Erft-Kreis.) Die Feuerwehr ist nämlich nicht nur bei Bränden zuständig, sondern auch für alle anderen Rettungseinsätze – also auch, wenn jemand einen Unfall hat oder verletzt wurde. Pro Tag sind es durchschnittlich mehr als 1000 Anrufe. In der Leitstelle sitzen speziell ausgebildete Mitarbeiter, die die Anrufe annehmen. Meist telefonieren mehrere Mitarbeiter gleichzeitig. Auf einem Stadtplan auf dem Computer schauen sie, wo der Anrufer sich befindet und welche Rettungswache in der Nähe ist. Dann schickt der Mitarbeiter je nach Lage einen Rettungswagen, einen Notarztwagen oder sogar einen Hubschrauber los. Bei einem Unfall informiert er auch die Polizei. Die Rettungswachen mit den Einsatzfahrzeugen sind über die ganze Stadt verteilt. So soll sichergestellt sein, dass die Helfer schnell vor Ort sind. Acht Minuten soll es höchstens dauern. Meistens sind sie schneller da.

Seit wann gibt es den Rettungsdienst?

Bei der Feuerwehr in Köln gab es schon im Jahr 1899 zwei Pferdekutschen, um Kranke zu transportieren. Im ersten Jahr wurden damit 1600 Menschen gefahren. Die Bürger lobten, dass oft schon nach fünf Minuten Hilfe kam. Noch immer ist die Berufsfeuerwehr für Notrufe zuständig. Unterstützt wird sie dabei von Hilfsorganisationen wie dem Arbeiter-Samariter-Bund und dem Deutschen Roten Kreuz.

Von Kathy Stolzenbach