Fit für den Weltraum

Fit für den Weltraum
Die Mädchen üben in der Forschungsraupe, gemeinsam voranzukommen. Foto: Ginette Haußmann/dpa

Wer ins All fliegen will, muss geschickt sein und gut im Team arbeiten können. 90 Kinder haben das bei einem Astronauten-Training geübt.

„Links, rechts, links, rechts!“, gibt Teodora den Rhythmus vor. Die fünf Mädchen hinter ihr versuchen, im Takt zu gehen. Dicht aneinandergedrängt bewegen sie sich nach vorn. Dabei stehen sie in einer Art Schlauch aus einem breiten Tuch. Was die Drittklässlerinnen hier machen, ist ein Astronauten-Training für Kinder. An verschiedenen Stationen erfahren sie, was Astronautinnen und Astronauten im All können müssen und üben dies.

Nicola Winter hat schon viel für den Aufenthalt im All trainiert. Foto: Ginette Haußmann/dpa

Der Schlauch zum Beispiel soll beim Training eine Forschungsraupe darstellen, die über den Mars rollt. Ohne umzufallen, erreichen die Mädchen in ihrer Raupe das Ziel. Die 9-jährige Selin sagt danach: „Man musste richtig Teamarbeit machen, weil sonst tritt man jemandem in die Hacken. Ich finde, wir haben das echt gut gemacht.“ Teamarbeit ist das Thema dieser Station. Denn: Wer monatelang mit wenigen Menschen in einem Raumschiff lebt, muss zusammenhalten.

Ungewohnte Schwerelosigkeit

An einer anderen Ecke des Geländes trainieren die Kinder Fitness und Geschicklichkeit. Sie robben durch Tunnel, springen über Hindernisse und laufen auf Stelzen. Warum Raumfahrerinnen und Raumfahrer viel Sport machen müssen, erklärt Nicola Winter: „Unser Körper ist an Schwerelosigkeit nicht gewöhnt. Da muss sich das ganze System mit Herz und Blut umstellen. Und dann hilft es sehr, wenn man fit ist.“ Nicola Winter hat selbst solche Trainings mitgemacht und könnte vielleicht irgendwann für die europäische Weltraumorganisation ins All fliegen.

Welchen Planet ist wo? Und welcher ist der größte? Foto: Ginette Haußmann/dpa

An der dritten Station zeichnen die Kinder ihren Wunschplaneten. Von dem Planeten der 8-jährigen Emi erheben sich große, braune Hügel. Sie erklärt: „Auf meinem Planeten gibt es Schokoberge.“ An dieser Station lernen die Kinder die richtigen Planeten besser kennen. Sie ordnen ihnen Obst nach dessen Größe zu. So wird die Tomate zur Erde, die Melone zum Jupiter und die Blaubeere steht für den kleinen Merkur.

Experimente durchführen

Nicola Winter sagt, dass Lernen der größte Teil der Ausbildung ist. Sie erklärt: „Ich muss jedes System meiner Rakete und der Raumstation kennen. Und dann sind wir da oben, um viel Forschung zu machen, Experimente durchzuführen. Und auch die muss ich kennen und verstehen.“

Rund 90 Kinder aus Schulen und Kitas haben kürzlich in Berlin mittrainiert. Denn Dienstag war der „Tag der kleinen Forscher“. Ins All geht es für die Kinder danach nicht. Vielmehr soll der Tag sie
 für die Wissenschaft begeistern.

Von Ginette Haußmann (dpa)