Schüler rocken Fest für Alte Musik

Schüler rocken Fest für Alte Musik
Beim Festival Alte Musik spielen die Musiker Songs, die schon Hunderte Jahre alt sind. Oft benutzen sie dafür auch altertümliche Instrumente. (Fotos: Martina Goyert)

Ein Sturm zieht auf. Alle suchen Schutz. Sie kauern sich zusammen, bauen Dächer aus Pappkartons. Durch die Musik klingt die ganze Szene noch dramatischer.

„Das war schon sehr gut“, sagt Maria Filimonov. Sie ist Theaterpädagogin und übt mit den Kindern der Förderschule Redwitzstraße das Musiktheaterstück „Auf und davon“ ein. Es feiert am 2. März Premiere und ist Teil des Kölner Festes für Alte Musik. Mit „alt“ ist Musik gemeint, die vor langer Zeit entstanden ist. Bei „Auf und davon“ spielen die Musiker Stücke von Vivaldi, der von 1678 bis 1741 gelebt hat. Vivaldis Stil bezeichnet man als Barock.

Üben, üben, üben

Tüte auf den Kopf: Bei den Proben geht es manchmal drunter und drüber.

Bei den Proben für das Musiktheaterstück geht es noch etwas wuselig zu. Einige Kinder  hampeln herum oder setzen sich einen der Pappkartons auf den Kopf. Doch sobald die Musiker ihre Instrumente erklingen lassen, sind die Schauspieler wieder konzentriert bei der Sache.  „Ich bin der König!“, ruft Kai. Die anderen verbeugen sich vor ihm. „Gut, aber ich  brauche noch mehr Aktion auf der Bühne“,  sagt die Theaterpädagogin.

Handlung selbst ausgedacht

Alte Musik 2Die Handlung des Stücks haben die Schüler zusammen mit ihren Lehrern und zwei Theaterpädagogen im Unterricht entwickelt. Die Kinder haben verschiedene Behinderungen. „Am Anfang überlegten sich die Kinder, wie ihr Traumort aussehen müsste“, sagt die Lehrerin Barbara Fätkenheuer. Die einen stellten sich eine trubelige Großstadt vor, andere einen Dschungel. Jeder hatte eigene Vorstellungen davon, wie es an dem Traumort aussieht. Teile dieser Ideen sind in das Theaterstück eingeflossen. Doch die Handlung wird während der Proben immer wieder geändert. „Das Stück ist noch in der Entwicklung“, sagt die Lehrerin.

Darum geht es

Es geht um zwei Königreiche. Die Bewohner fühlen sich in keinem wohl: In einem ist es viel zu heiß – das Volk schwitzt und verbrennt sich auf dem Boden die Füße. Im anderen ist es viel zu kalt – die Bewohner bibbern und wärmen sich gegenseitig. Auf einer spannenden Reise, die beide auf einem Floß durch einen Sturm führt, treffen sich die Völker in der Mitte. Dort ist es genau richtig.

Spielen mit Musik

alte musik 4Ilias macht das Theaterspielen viel Spaß. Der 15-Jährige kommt aus Albanien, „aber hier in Deutschland gefällt es mir besser“. Maximilian sagt: „Es macht Spaß, zur Live-Musik zu spielen.“ Er hat auch im Vorjahr in einem Theaterstück mitgespielt. „Am schönsten ist es, wenn der Applaus am Ende kommt.“ Kai spielt im Stück einen König. „Das macht am meisten Spaß, dann kann ich alle herumkommandieren“, sagt der 14-Jährige.

Die Wirkung ist wichtig

Adrian Schvarzstein

Adrian Schvarzstein

Regie führt Adrian Schvarzstein – ein Clown und Schauspieler aus Argentinien. Er sieht das Stück als eine Reise zur Musik. Als Regisseur sieht er sich selbst nicht: „Die Kinder und Jugendlichen führen Regie. Ich geben ihnen nur Impulse.“ Am wichtigsten ist für ihn, dass beim Publikum eine Wirkung oder eine Aussage ankommt. „Was auch immer das für eine ist.“ Nur dann ist er mit dem Stück zufrieden.

Termine für Kinder beim Fest für Alte Musik:

„Auf und davon“ wird am 2., 3. und 4. März um 10 Uhr in den Balloni Hallen (Köln-Ehrenfeld) für Schulklassen aufgeführt.

Am 6. März feiert das Familien-Musiktheater „Ritter Rost und das Einhorn“ in den Balloni Hallen Premiere. (11 + 15 Uhr)

Das Kölner Fest  für Alte Musik dauert bis 13. März.

Weitere Infos  gibt es hier: www.zamus.de