Charlotte will Menschen aus dem Wasser retten

Charlotte will Menschen aus dem Wasser retten
Charlotte hat gelernt, wie man Menschen aus dem Wasser rettet. Foto: Stefanie Paul/dpa

Eine 14-Jährige macht eine Ausbildung zum Juniorretter

Charlotte klettert aus dem Schwimmbecken, schnappt sich ihre nassen Klamotten und lächelt. Geschafft! Sie hat soeben die letzte Prüfung zum Juniorretter bestanden. „Die hatte es aber noch mal ganz schön in sich. Ich fand, das war die schwierigste Prüfung überhaupt“, sagt die 14-Jährige.

Welche Aufgaben musste Charlotte erfüllen?

Zuerst musste sich Charlotte vier Minuten lang auf dem Rücken treiben lassen. „Wir nennen das kraftsparende Lage“, erklärt Ausbilder Robert Heetkamp. Diese kraftsparende Lage ist vor allem dann wichtig, wenn man selbst in Not gerät und im Wasser auf Hilfe warten muss. Anschließend musste sie sechs Minuten lang in ihren Klamotten im Becken auf und ab schwimmen: zuerst in Brustlage, dann auf dem Rücken, dann mit Kraul und zum Schluss wieder Brust.

Charlotte hat im Kurs gelernt, wie man Menschen aus dem Wasser rettet. Foto: Stefanie Paul/dpa

Nun hat Charlotte alle Prüfungen geschafft: Sie darf sich offiziell Juniorretter nennen. Damit hat sie die erste Stufe in der Ausbildung zur Rettungsschwimmerin gemeistert.

Was hat Charlotte motiviert?

„Ich schwimme total gerne. Und die Ausbildung zum Juniorretter macht einfach riesigen Spaß“, erzählt die Schülerin. Ein Jahr lang hat sie zusammen mit ihrer Gruppe darauf trainiert, immer mittwochs in einem Hallenbad in der Stadt Düsseldorf. Sie hat verschiedene Schwimmarten trainiert, hat Erste Hilfe gepaukt, gelernt wie man einen Notruf absetzt und wie man sich selbst aus einer Notsituation rettet.

Wie übt man, eine andere Person zu retten?

„Natürlich haben wir auch gelernt, jemand anderes zu retten“, sagt Charlotte und hüpft zusammen mit ihrer Freundin Sophia noch einmal ins Wasser. Die beiden Mädchen diskutieren noch kurz, wer denn nun wen retten darf. Dann lässt sich Sophia im Wasser treiben, Charlotte schwimmt auf sie zu und macht den sogenannten Achselschleppgriff. Das bedeutet, sie fasst Sophia von hinten unter die Arme.

Beide liegen nun auf dem Rücken – und mit ein paar kräftigen Beinschlägen zieht Charlotte ihre Freundin durch das Wasser. Dabei muss sie darauf achten, dass Sophias Kopf immer über Wasser bleibt.

In der Prüfung läuft das Ganze noch ein bisschen komplizierter ab, verrät Charlotte: „Man muss auf den anderen zuerst zu schwimmen, dann auf halber Strecke abtauchen und zwei Ringe hochholen, dann den Achselschleppgriff machen und den anderen 15 Meter schleppen.“

Erfahrene Rettungsschwimmer behalten die Badegäste im Blick. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Charlotte hat schon das nächste Ziel vor Augen. Sie will schon bald mit der Ausbildung zur Rettungsschwimmerin Bronze starten.

Wissen, wo es sicher ist

Auch wenn du schon gut schwimmen kannst, sind manche Badestellen gefährlich, zum Beispiel Baggerseen. Das Ufer ist meist steil und unbefestigt. Man kann dort leicht abrutschen. Von großen Flüssen solltest du dich auch fernhalten. Dazu gehört auch der Rhein. Denn die Flüsse haben eine starke Strömung und gefährliche Strudel. Die können Menschen unter Wasser ziehen. Am sichersten sind offizielle Badestellen. Dort passen meist Rettungsschwimmer auf.

Von Stefanie Paul (dpa)